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100 Deutsche Lieblingsfilme #31: Die Weibchen (1970)


Reise, Mädchen, reise, in das Land der Frauen, wo die Männer dir nicht mehr zuviel zumuten, wo du sie killen und zu Katzenfutter verarbeiten darfst, wo die Politessen und die Pastorinnen für Ordnung sorgen, wo rauchende Mechanikerinnen dein Auto reparieren und weibliche Kameradschaft groß geschrieben wird. Ein bisschen Blut, ein bisschen Kunst, ein bisschen Wein, ein bisschen Mann, und stark sein.
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Christoph
30. September 2011 | 8 Kommentare | Artikel einzeln anzeigen |

Moderato cantabile (1960)

Selten wurde sich im Film dieses Themas angenommen. Keine Liebesgeschichte. Nicht das Davor und nicht das Danach. Sondern irgendwo dazwischen. Jeanne Moreau, geplagt von ihrer Vergangenheit, möchte sterben. Jean-Paul Belmondo, verliebt, möchte mit ihr leben. Durch einen Mord aus Liebe kommt die Erinnerung an Vergangenes hervor. Moreau sehnt sich nach etwas, was sie nicht haben kann: Leidenschaft, Liebe, Gefühle – im Hier und Jetzt. Belmondo nähert sich ihr, durch den einzigen Weg den er erkennt. Sie möchte wissen, was geschah. Wieso der Mann die Frau ermordet hat. Belmondo erfindet davon ausgehend eine Geschichte, eine Geschichte für beide, indem er sich den Wünschen Moreaus annähert, weil er glaubt, dadurch seine eigenen verwirklichen zu können. Als er erkennt, dass dies ein Trugschluss war, verlässt er Sie.

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Sano Cestnik
27. September 2011 | 4 Kommentare | Artikel einzeln anzeigen |

Gespräch mit RP Kahl (Teil 1)

Im Rahmen des RP-Kahl-Specials (siehe auch die Besprechungen zu ANGEL EXPRESS und BEDWAYS) starten wir nun mit dem ersten Teil eines Gesprächs mit RP Kahl, das im Juni 2010 im Anschluss an eine Vorführung im Nürnberger KommKino (die erste Station der BEDWAYS-Kinotour) geführt wurde. Wir wollten uns dabei bewusst gar nicht so sehr auf seinen neuesten Film fokussieren, vielmehr interessierte uns seine Filmlaufbahn als Gesamtes und damit auch ein möglicher Abriss des unabhängigen deutschen Filmschaffens der letzten 15 Jahre. Was zunächst als Interview gedacht war, entwickelte sich aber im Verlauf zu einem angeregten zweistündigen Gespräch, in dem wir größtenteils in chronologischer Abfolge über RP Kahls Werdegang sprachen, und das wir nun auszugsweise auf Eskalierende Träume veröffentlichen möchten. Aufgrund des Umfangs haben wir uns entschlossen es in mehrere Teile, als in sich schlüssige Einheiten, zu gliedern. Der vorliegende erste Teil dreht sich, von seiner frühen Kinoleidenschaft und seinem Zwischenstopp im Theater ausgehend, vor allem um die ersten filmischen Gehversuche und den daran anschließenden Startschuss als Produzent (SILVESTER COUNTDOWN) und Regisseur bis zum Kinostart von ANGEL EXPRESS. Die weiteren Teile des Gesprächs folgen demnächst.



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Sano und Andreas
24. September 2011 | Kommentieren | Artikel einzeln anzeigen |

100 Deutsche Lieblingsfilme #30: Weiße Lilien (2007)

Weisse Lilien

His life’s final offer,
cut-price salvation ain’t at no level.
Lead me not into temptation.
I, church of truth, sell three steps to heaven,
suburban essentials, blemish-twisted patterns.
Don’t make me buy your apples of Sodom,
those fruits are bitter-strange and rotten.“

Weiße Lilien (2007)

Neustadt, die Stadt der Zukunft, eine grauenerregende Ansammlung von Betonklötzen mit 25 000 wohnlichen Grabkammern, deren Bewohner hier art- und klassengerecht verstaut und verwaltet werden können. Unter ihnen Hannah Schreiber (Brigitte Hobmeier), dieses filigrane rothaarige schüchtern-zaghafte Geschöpf, eine Mimose möchte man zunächst meinen, die sich im Grunde mit ihrem Posten als Telefonistin des Sicherheitsdienstes von Neustadt bescheidet, und wohl weiterhin fortfahren würde, all ihre eventuellen tieferliegenden Sehnsüchte – nach Liebe, Selbstbewusstsein, Transzendenz und Derartigem – in die Lektüre von Romanen und damit ins Fiktionale auszulagern, wäre da nicht ihr grenzpsychopathischer Mann Branco (Xaver Hutter), ebenfalls Angestellter des Sicherheitsdienstes mit Hang zur Gewalt, hartem Sex und ausgeprägtem Bücherhass, dessen Ausbrüche selbst Hannah zum Handeln zwingen. Weiterlesen “100 Deutsche Lieblingsfilme #30: Weiße Lilien (2007)” »

Alexander van Morgen
21. September 2011 | 2 Kommentare | Artikel einzeln anzeigen |

Fantasy Filmfest 2011: Wertungen und Fazit

COLD FISH war tatsächlich der einzige Film des diesjährigen Fantasy Filmfestes, den alle vier Teilnehmer der ET-Wertungstabelle gesehen haben – und nachdem ihn auch noch alle vier toll fanden, schmückt er nun folgerichtig diesen endlich abgeschlossenen Beitrag, der nach Ende des Festivals und einer obligatorischen Verzögerungspause nun mit einer letztmalig aktualisierten und alphabetisch umsortierten Wertungstabelle sowie einem ausführlichen Fazit von zwei der Wertungsteilnehmer abgerundet wird.
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Die Redaktion
18. September 2011 | 18 Kommentare | Artikel einzeln anzeigen |

Bedways (2010)

Es geht um Sex. Soviel steht fest. Und irgendwie auch um Liebe, Verlangen, Gefühle. Irgendwie. Denn das Interesse an Sex ist zwar da, aber die Abwesenheit von Sex auch, das Interesse an Nähe bei gleichzeitiger Abwesenheit von Nähe, das Erzeugen von Gefühlen bei Abwesenheit von Gefühlen, das Reden über Liebe bei Abwesenheit von Liebe. Es soll hervorgebracht, es soll hergestellt werden, da es herbeigewünscht wird. Das Mittel dazu ist ein Film. Nina ist die Hauptfigur, die diesen Film drehen will. Dazu hat sie Hans und Marie für Probeaufnahmen engagiert. Das Problem ist nur: Nina weiß nicht was sie will. Da hilft auch kein Sex. Denn Nina ist ein gebranntes Kind. Und nicht nur Nina. In Bedways sind alle Figuren unsicher, distanziert, verschlossen, haben sich eine Schutzhülle aufgebaut und tragen ihre Posen vor sich her, da sie Angst vor Verletzungen haben. Keine Jugendlichen mehr, aber auch noch nicht im eigenen Leben angekommen. Zumindest wenn man damit Dinge wie Verantwortung, Bewusstsein, Bestätigung im eigenen Ich und ähnliches assoziiert. Verlorene, ohne ein Bild von sich, ohne Vertrauen, und daher im Außen suchend, mit der Kamera tatsächlich nach diesem Bild suchend, in dem man erblicken könnte, was es ist, das fehlt. Die Kunst hat schließlich schon oft als Weg zur Erkenntnis gedient, als beliebtes Mittel um Selbstreflexion zu befördern. In Bedways geht es dabei aber gar nicht so sehr um Verlust oder Schmerz. Bedways ist keine melodramatische Nabelschau versehrter Persönlichkeiten: Denn die Figuren haben im Grunde ja noch nichts verloren, sondern sind Suchende. Suchende nach sich selbst. Wer sich noch nicht gefunden hat, kann sich schließlich kaum verlieren. Was aber auch ein Problem sein kann. Ein Dilemma. Weiterlesen “Bedways (2010)” »

Sano Cestnik
15. September 2011 | 4 Kommentare | Artikel einzeln anzeigen |

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