Terza Visione und Nikos Nikolaidis im Juli

Von 26. bis 29. Juli steigt in Frankfurt am Main die 5. Ausgabe von Terza Visione und bietet erneut einen vielseitigen 35mm-Streifzug durchs italienische Genrekino der 1950er bis 80er Jahre. Das gesamte Programm mit allen Informationen ist hier zu finden, außerdem gibt es eine Facebook-Veranstaltung zur Festivalausgabe.

Nur eine Woche vorher, von 20. bis 22. Juli, gibt es in Frankfurt ein weiteres cinephiles Retro-Großereignis – innerhalb von drei Tagen präsentiert das Filmkollektiv Frankfurt im Filmforum Höchst unter dem Titel „See you in hell, my darling“ eine komplette Werkschau zum griechischen Regisseur Nikos Nikolaidis, alle Kinofilme sind dabei auf 35mm im Original mit Untertiteln zu sehen. Das gesamte Programm ist auf der Filmkollektiv-Homepage zu finden, zudem gibt es ebenfalls eine Facebook-Veranstaltung zur Reihe.

See you in Frankfurt, our darlings!

Terza Visione 2018 – Termin und Crowdfunding

Ein Hinweis in eigener Sache, denn heute ist ein wichtiger Tag für TERZA VISIONE und wir freuen uns, zwei Neuigkeiten verkünden zu können:

Nach dem großen Erfolg im letzten Jahr wird die 5. Ausgabe des Festivals erneut im Kino des Deutschen Filmmuseums in Frankfurt am Main stattfinden, und auch die Rahmenbedingungen bleiben unverändert: Wir behalten zugunsten der dadurch ermöglichten programmatischen Vielfalt den letztjährigen Umfang von 14 Filmen in vier Tagen bei, die Ticketpreise bleiben mit 7 € für Einzelkarten und 70 € für Dauerkarten stabil, und auch der Termin wird abermals auf das letzte Juli-Wochenende fallen, was für uns viele Vorteile hat, aber natürlich auch mit potenziellen Urlaubsplanungen unserer Besucher kollidieren könnte – daher ist es für entsprechende Planungen sicherlich praktisch, dass das Datum nun bereits etwa ein halbes Jahr vorher verbindlich feststeht: Von Do. 26.07. bis So. 29.07.2018 wird die 5. Ausgabe steigen!

Die zweite Neuigkeit ist gleichzeitig ein Aufruf, denn um das bislang mit viel passioniertem, zu großen Teilen ehrenamtlichem Einsatz auf No-Budget-Niveau durchgeführte Festival in seiner ambitionierten Ausrichtung (inklusive zahlreicher aus dem Ausland importierter, eigens zu untertitelnder Deutschlandpremieren) auf stabilere finanzielle Beine zu stellen und gleichzeitig den Mitwirkenden eine faire Honorierung zu ermöglichen, haben wir uns bei der kulturMut-Kampage für Kulturprojekte im Rhein-Main-Gebiet beworben. Deren Prinzip ist die Verknüpfung von Crowdfunding und Kulturförderung, indem statt einer Jury oder eines Gremiums die Beteiligung der „Crowd“ über die Vergabe der Fördermittel entscheidet: Wenn man eine gewisse Anzahl an Unterstützern für sein Projekt begeistern kann, wird der Fehlbetrag zwischen Crowdfunding-Ertrag und Fundingziel aus dem kulturMut-Pool aufgestockt. Um im Ranking der Projekte auf der sicheren Seite zu sein, bräuchten wir voraussichtlich etwa 200 Unterstützer mit insgesamt etwa 4.000 bis 5.000 Euro und setzen dabei natürlich vor allem auf euch, unser treues, leidenschaftliches und hochgeschätztes Publikum!
Das Beste ist: Niemand muss sich dafür finanziell verausgaben, sondern es reicht völlig, sich bereits jetzt frühzeitig zu den normalen Konditionen eine Festival-Dauerkarte und/oder ein Exemplar der liebevollen Blu-ray-Edition von Forgotten Film Entertainment zur bei Terza Visione wiederentdeckten psychedelischen Rarität „Escalation“ (1968) zu sichern, um uns damit gleichzeitig erheblich zu unterstützen. Für wen beides nicht in Frage kommt, wer aber trotzdem gerne TERZA VISIONE als filmkulturelles Projekt unterstützen möchte (oder auch ein paar Leute im Umfeld dazu motivieren könnte), kann uns auch einfach mit dem Mindestbetrag von 5 € unterstützen, was uns ebenfalls sehr weiterhelfen würde, weil für das Ranking maßgeblich auch die Anzahl der einzelnen Unterstützer entscheidend ist.

Kurzum: Was für euch nur einen kleinen Schritt und paar Klicks bedeutet, bringt uns und die filmkulturelle Vielfalt in großen Schritten voran!

In diesem Sinne freuen wir uns bereits sehr auf die nächste Festivalausgabe und auf bessere Bedingungen zu deren Durchführung. Herzlichen Dank für die Aufmerksamkeit und für jede Unterstützung!

Und hier der entsprechende Link für die Unterstützung bis Ende Februar:
https://www.startnext.com/terza-visione/

Weitere Hintergrundinfos unter: https://www.startnext.com/pages/kulturmut/contest/kulturmut-2017-2018#contest

Auf der Facebook-Seite von Terza Visione gibt es außerdem unregelmäßig Updates und Neuigkeiten rund um das Festival!

Terza Visione – 4. Ausgabe (27.-30.07.2017)

Das Programm der vierten Ausgabe von TERZA VISIONE ist veröffentlicht, das Festivalplakat ist fertig und die Dauerkarten können reserviert werden!

Alle allgemeinen Informationen befinden sich im Grunde direkt auf dem Plakat oben, weitere Details außerdem auf:

Homepage des Deutschen Filmmuseums

Facebook-Seite des Festivals

TERZA VISIONE – 4. Festival des italienischen Genrefilms

Ausgesuchte Wiederentdeckungen und gefeierte Klassiker aus (fast) allen Genres aus dem età d’oro des populären italienischen Kinos, in zeitgenössischen 35mm-Kopien und mit kontextualisierendem Begleitprogramm. Nach drei erfolgreichen Ausgaben im Filmhauskino/Kommkino Nürnberg zieht das Festival für seine vierte Ausgabe um in das klimatisierte Kino des Deutschen Filmmuseums in Frankfurt am Main, verschiebt den Termin um einige Monate ins Jahresinnere und verlängert aus diesem Anlass das Festival um einen Tag, welches bereits am Donnerstag, dem 27.07. um 20 Uhr mit der Aufführung einer selten gezeigten Archivkopie von Mario Bavas DIABOLIK beginnen wird. Insgesamt werden 14 Filme zu sehen sein, viele davon zum ersten Mal auf einer deutschen Kinoleinwand.

Terza Visione – 4. Festival des italienischen Genrefilms
27.07. – 30.07.2017
Deutsches Filmmuseum, Frankfurt am Main

Aktuelle Informationen auch bei Facebook auf der neuen Seite zum Festival:
https://www.facebook.com/Terza-Visione-Festival-des-italienischen-Genrefilms-497690040619503

Aus der Unterwelt der Gefühle ins Licht des Seins

Versuch von Erinnerungen an die Filme von und eines Nachrufs auf Andrzej Żuławski
Possession
Es muss im Dezember 2006 gewesen sein, als ich Sano kennenlernte. Ich hatte im KommKino Benedek Fliegaufs DEALER vorgeführt, den Sano sich zum zweiten Mal innerhalb weniger Tage angesehen hatte. Nach dem Film kamen wir, mittlerweile alleine (es hatte ohnehin nur eine Handvoll Zuschauer den Film sehen wollen), im Foyer ins Gespräch. Ich wusste mir auf Sanos erratisch scheinenden Geschmack keinen Reim zu machen, war aber fasziniert von seinen Ausführungen über das stete Shiften in der eigenen Filmrezeption – bei der Erstsichtung zwei Tage zuvor hatte er DEALER nichts abgewinnen können (ich schon), nun, nach der Zweitsichtung, war er beinahe enthusiasmiert. Schnell landeten wir im Reich unserer jeweiligen filmhistorischen Obsessionen, und bei Walerian Borowczyk, von dem Sano in einer Art und Weise schwärmte, die mir schon damals nahelegte, es mit einem geborenen Erotomanen zu tun zu haben. Ich hatte mir vorgenommen, nach Ende der öffentlichen Vorstellung noch privat eine DVD im Kinosaal zu sichten – so, wie ich es damals nach fast jeder meiner Vorführungen tat. Aus einem spontanen Bauchgefühl heraus lud ich Sano ein, an diesem Ritual teilzuhaben. „Hm. Eigentlich muss ich morgen früh in die Uni. Was hast du denn für Filme dabei?“ Verschämt, im Gefühl, diesem offenbar weltmännisch cinephilen und intellektuellen Geschöpf nichts bieten zu können, legte ich die vier oder fünf DVDs, die ich mitgenommen hatte, auf den Thresen. Es dürfte sich dabei überwiegend um italienische Genrefilme gehandelt haben. Sano begutachtete jede einzelne DVD kurz, bis ihm Andrzej Żuławskis POSSESSION unter die Augen kam. „Aaaaaaaaaaaaah!“ entfuhr es ihm. Weiterlesen…

Listen 2015

The Treasure
 

2016 ist da – und wir blicken zurück auf 2015. Auch wenn unser Blog über weite Strecken leider im Dornröschenschlaf verharrte, lassen wir uns zumindest diese Tradition nicht nehmen. Auch diesmal sind die Jahres- und Entdeckungslisten 2015 direkt in einem Sammelbeitrag zusammen gefasst, der frenetische Überschwang der irrwitzigen 2010er und 2011er Listen wird schwerlich noch einmal erreicht werden und das ist auch ganz gut so, wenn wir kopfschüttelnd an den damaligen Aufwand zurück denken. Gleichwohl sind diese jedem Teilnehmer völlig freie Hand lassenden jährlichen Listensammlungen als spezielle Labour of Love eine wertvolle Eskalierende-Träume-Konstante (siehe auch: 2012, 2013, 2014). Umso mehr freuen wir uns, dass neben einigen ET-Stammkräften inklusive des Hofbauer-Kommandos (HK) auch dieses Jahr Gary Vanisian und Jochen Werner wieder dabei sind und zudem der Nürnberger Festivalstammbesucher (und ET-Leser der ersten Stunde) Florian aus NRW erstmals dem Lockruf der ET-Listen gefolgt ist. Weiterlesen…

Lamberto Bava, Pop-Auteur

Mit dem noch immer chronisch unterschätzten Lamberto Bava werden sich auf critic.de in den nächsten Wochen geschätzte Freunde und Kollegen beschäftigen, in Texten zu bekannten ebenso wie unbekannteren Filmen des Pop-Auteurs unter den italienischen Horror-Filmemachern. Neben Autoren wie Lukas Foerster, Michael Kienzl, Christopher Klaese, Oliver Nöding und Silvia Szymanski werden sich dort auch Alexander P., Robert und Sven über Bava-Filme auslassen. Ich selbst habe dazu einen kleinen Einführungstext geschrieben und würde mich freuen, wenn sich der ein oder andere unserer Leser zu diesem Special verirrt.
Zudem sei auch noch auf die vor Kurzem von X-Rated veröffentlichte DVD/Blu-ray-Edition von Bavas Frühwerk LA CASA CON LA SCALA NEL BUIO (1983) hingewiesen, die auch einen Audiokommentar enthält, den Pelle Felsch und ich im April dieses Jahres eingesprochen haben und der jene Hörer, die die erste Filmhälfte trotz meines Stotterns durchhalten, am Ende mit Ausführungen über Tennisbälle im Horrorfilm und 35mm-Filmklebepressen straft/belohnt.

Demoni

Neuer Stoff!

Nachdem ich hier auf Eskalierende Träume schon sehr lange nichts mehr geschrieben habe (worüber ich sehr unglücklich bin) und mich manche gelegentlich fragen, ob ich überhaupt noch schriebe, ergehe hiermit endlich der viel zu verspätete Hinweis auf die im vergangenen Oktober erschienene DVD von Sauro Scavolinis erhabener Ultrakunst AMORE E MORTE NEL GIARDINO DEGLI DEI (1972), auf Deutsch nun adäquat übersetzt und anmutig LIEBE UND TOD IM GARTEN DER GÖTTER geheißen. Ich habe für diese unverzichtbare Edition der Firma FilmArt den Hauptfilm wie auch das beigefügte Interview mit Erika Blanc liebevoll aus dem Italienischen heraus ins Deutsche hinein untertitelt und außerdem – und dies ist nun der eigentliche Anlass des Hinweises – einen sehr langen Text geschrieben über Gärten, Filmtitel, Umbrien, Tristkinder, Sauro Scavolini, seinen Film und meine Beziehung zu selbigem. Ein bisschen arg persönlich und trübtropfig ist das wohl geworden, aber ich habe mir auch den ein oder anderen Kalauer geleistet, versprochen. Texte in dieser Ausführlichkeit sind wohl meine Sache nicht, denn Abdriften ist gefährlich, und dieser Film und sein mysteriöser Schöpfer verleiten einen zum Abdriften. Das Ergebnis dieser ersten Übung in Ausführlichkeit liegt der DVD jedenfalls als Booklet (12 Seiten!) bei. Ich höre, dass die guten Stücke wohl schon recht weit abverkauft sind. Kauft, solange ihr könnt! Ich garantiere das vollkommene Cine-Glück. Kommt in den Göttergarten und trefft Orchidea De Santis! (siehe Foto)

AmoreEMorte

Aus der Hocke, auf die Leinwand

Etwas verspätet sei hier noch auf einen besonderen Kino-Jahresrückblick des „Perlentauchers“ hingewiesen, der sich ausschließlich mit Filmen befasst, die es nicht in die deutschen Kinos geschafft haben. Zahlreiche hoch geschätzte Kollegen und Freunde sind unter den Autoren, ich selbst habe einige Zeilen über Jess Francos letzten Film AL PEREIRA VS. THE ALLIGATOR LADIES geschrieben, den Andreas und ich – wenn auch nur vor einem Publikum von etwa 25 Zuschauern – im Juni des vergangenen Jahres im Rahmen einer deutschen Ausgabe des niederländischen BUT-Filmfestivals immerhin zumindest für eine einzige Vorstellung auf die Leinwand des Nürnberger KommKinos hieven konnten. Der Film, eines der schönsten, versponnensten und liebenswertesten unter Francos digitalen Spätwerken, ist übrigens aus Spanien auf DVD und Blu-ray zu beziehen, mit deutschen Untertiteln aus meiner verlegenen Feder.

Listen 2013

Wolf Children

Neues Jahr, neue Listen zum vergangenen Jahr. Diesmal sind die Jahres- und Entdeckungslisten 2013 direkt in einem Sammelbeitrag zusammen gefasst, um die üblichen zeitlichen Verschleppungen zu vermeiden. Wir freuen uns, dass Jochen Werner wie bereits letztes Jahr wieder dabei ist, und von den ET-Stammautoren Alex S. wieder in den Kreis der Listenbeiträger zurückkehrt, ebenso wie Sano, der zeitnah noch eine Liste nachliefern will. Es gibt aber auch einigen Schwund zu verzeichnen: Steffen Hildebrandt hat sein Medienpraktikum bei uns beendet, Hermann Nübetzki hält stur an seiner Abkehr vom Kino fest, und sogar Frauke lässt sich wegen angeblicher Prüfungsvorbereitungen diesmal entschuldigen. Ein bisschen was ist trotzdem wieder zusammen gekommen… Weiterlesen…