Langfassung der Entdeckungsliste (Andreas)

4 x 10+ = das Entdeckungsjahr 2010 in vier 10er-Listen plus Ergänzungen

Ältere Filme, erstmals gesehen: Entdeckungen 2010 – es handelt sich um die ausufernde, maßlose, unbeherrschte Langfassung meiner Liste aus diesem Sammelposting. Und dieser Beitrag hier ist nicht nur eine Ergänzung, sondern eine Komplettfassung, insofern überschneidet er sich natürlich zu großen Teilen mit dem Sammelposting. Es wird ausdrücklich darauf hingewiesen, dass der nachfolgende Beitrag lediglich für Listen-Fetischisten und besonders Unerschrockene geeignet sein dürfte. Obwohl ich sehr, sehr vieles aussortiert habe, ist die Auswahl noch immer ziemlich wahnwitzig, was gewissermaßen dann aber eben doch recht gut dem Sichtungsjahr entspricht. Irgendwann hatte ich auch einfach keine Zeit, Lust und Nerven, noch weitere Aussiebungsrunden durchzuführen. Und nach einer Weile wird das Erstellen einer solchen Extended-Liste dann bei allem eigentlich antreibenden Spiel & Spaß dann doch dermaßen enervierend, dass man irgendwann einfach nur noch den ganzen Kram fertig stellen und loswerden möchte. Zumindest ging’s mir in diesem Fall so. Insofern fehlt bestimmt noch immer einiges (manches ganz bewusst, andereres vielleicht nur aus Versehen), manch anderes hätte man vielleicht auch durchaus noch rausschmeißen können, aber egal: passt schon alles irgendwie so. Dass die Filme mitunter aus sehr unterschiedlichen Gründen und aus sehr unterschiedlichen Kontexten heraus auf der Liste gelandet sind (z.B. würde man angesichts meiner Vorliebe für Sleaze, Trash und mitunter Schlock wohl kaum vermuten, dass ich zu den wenigen Menschen auf diesem Planeten gehöre, die im berühmt-berüchtigten MANOS keine Spaßgurke, sondern tatsächlich einen auf äußerst eigenwillige, inspirierte Weise interessanten, guten Film sehen, der aber von konventionellen Qualitäts-Kriterien natürlich denkbar weit entfernt ist), dürfte sich von selbst verstehen, lässt sich im Rahmen einer solch umfassenden Liste aber natürlich leider in keiner Weise transparent machen (dazu bräuchte es wohl ein riesiges begleitendes Handbuch ;)). Und ja, das ist schon alles ziemlich pervers, hier werden diesmal halt keine halben Sachen gemacht, sondern es wird richtig ausgeholt. Insofern geht’s nun auch gleich in die Vollen…

10 entdeckte Regisseure (Bedingung: jeweils mindestens drei gesehene, sehr geschätzte, neu entdeckte Filme in diesem Jahr), jeweils drunter dann meine drei zugehörigen Lieblingsfilme (bei Hofbauer und Franco musste ich auf vier aufstocken, nicht zuletzt wegen der im Vergleich zu den anderen Regisseuren deutlich höheren Anzahl gesehener Filme):

* Rogério Sganzerla
Copacabana mon amour
The Woman of Everyone
Sem Essa, Aranha

* Susumu Hani
Das Mädchen Nanami
Sie und Er
Die Bewährung

* Helmut Dziuba
Sabine Kleist, 7 Jahre
Der Untergang der Emma
Als Unku Edes Freundin war…

* Zbyněk Brynych
Engel, die ihre Flügel verbrennen
Oh Happy Day
Mravenci nesou smrt

* Ernst Hofbauer
Wenn die prallen Möpse hüpfen
Erotik im Beruf – Was jeder Personalchef gern verschweigt
Schwarzer Markt der Liebe
Was Schulmädchen verschweigen

* Ernst Ritter von Theumer
Ich, die Nonne und die Schweinehunde
Der Irre vom Zombiehof
Camp der Verdammten

* Rolf Olsen
Wenn es Nacht wird auf der Reeperbahn
Auf der Reeperbahn nachts um halb eins
Das Stundenhotel von St. Pauli

* Siegfried A. Fruhauf
Mirror Mechanics
Palmes d’Or
Exposed

* Raymond Depardon
San Clemente
Afrika: Was machen die Schmerzen?
New York, NY

* Yasujiro Shimazu
The Trio’s Engagement
The Lights of Asakusa
So Goes My Love

Lediglich von Hofbauer und Olsen kannte ich vorher schon Filme, entdeckte aber erst dieses Jahr wirklich ihr Werk in größerem Umfang. Hinzu kommen außerdem zwei Filmemacher, von denen ich vorher schon eine ganze Menge kannte und sie zu meinen Favoriten zählte, jedoch 2010 noch einmal neue Facetten und vor allem einige neue Lieblingsfilme aus ihrem Werk kennen lernte, so dass eine gesonderte Nennung durchaus gerechtfertigt ist:

* Jess Franco
Die Sklavinnen
Küss mich, Monster
Lolita am Scheideweg
Jungfrau unter Kannibalen

* Rainer Werner Fassbinder
Rio das Mortes
Querelle
Wildwechsel

Einzelfilme: 10 herausragende Entdeckungen (fett markiert) mitsamt haufenweise spaßeshalber assoziativ zugeordneten zusätzlichen Entdeckungen:

Serenade für zwei Spione (Michael Pfleghar)
Häschen in der Grube (Roger Fritz)
Sukkubus – Den Teufel im Leib (Georg Tressler)
Der wilde Blonde mit der heißen Maschine (Adrian Hoven)
Bengelchen liebt kreuz und quer (Marran Gosov)
Vanessa (Hubert Frank)
Madame und ihre Nichte (Eberhard Schröder)
Im Schloss der blutigen Begierde (Adrian Hoven)
Jerry Cotton: Der Tod im roten Jaguar (Harald Reinl)
Noch minderjährig (Georg Tressler)
Das zweite Gesicht (Dominik Graf)
Liebe, so schön wie Liebe (Klaus Lemke)
Jagdszenen aus Niederbayern (Peter Fleischmann)
Paul (Klaus Lemke)

Le départ (Jerzy Skolimowski)
Dealer Connection (Enzo G. Castellari)
Ratsy (Francisco Lara Polop)
Kommissar X – In den Klauen des goldenen Drachen (Gianfranco Parolini)
Samurai Cop (Amir Shervan)
Die Brut des Bösen (Christian Anders)
Blutrausch der Zombies (León Klimovsky)
Frankenstein ’80 (Mario Mancini)
Draculas Bluthochzeit mit Frankenstein (Al Adamson)
Dolemite (D’Urville Martin)
Fire Syndrome (Tobe Hooper)
Wie treu ist Nik? (Eckhart Schmidt)
Bruce Lee gegen die Supermänner (Chia Chun Wu)

Nachtlied des Hundes (Gábor Bódy)
Tanzender Habicht (Grzegorz Królikiewicz)
Krieg der Welten – Das nächste Jahrhundert (Piotr Szulkin)
Igla – Die Nadel (Raschid Nugmanow)
Ich, die Gräfin (Petar Popzlatev)
Aufstieg (Larissa Schepitko)
Die Legende der Festung Suram (Sergej Paradshanow, David Abaschidse)
Überall ist es besser, wo wir nicht sind (Michael Klier)
Die Frau und der Fremde (Rainer Simon)

O Sangue (Pedro Costa)
Killed the Family and Went to the Movies (Júlio Bressane)
Das Mädchen, das ich wegwarf (Kiriro Urayama)
Letter to the Prison (Marc Scialom)
Kasaba (Nuri Bilge Ceylan)
D’Est (Chantal Akerman)
Arcana (Giulio Questi)
Stimmen in der Zeit (Franco Piavoli)
Prof. Bernhards Eisenbahnfilm (Dietmar Brehm)
Crystal Voyager (David Elfick)
Pacific 231 (Jean Mitry)

Stille Tage in Clichy (Jens Jørgen Thorsen)
Dionysus (Brian De Palma)
The Telephone Book (Nelson Lyon)
Naomi, die Unersättliche (Yasuzo Masumura)
Delitto carnale (Cesare Canevari)
Was? (Roman Polanski)
Little Tony (Alex Van Warmerdam)
Der Teufel in Miss Jonas (Erwin C. Dietrich)
Anna Obsessed (Martin & Martin)
Nightdreams (Stephen Sayadian)
Angela, the Fireworks Woman (Wes Craven)

Der Mieter (Alfred Hitchcock)
Turksib – Die Stahlstraße (Victor A. Turin)
Asphalt (Joe May)
The Iron Horse (John Ford)
Underworld (Josef von Sternberg)
Die Carmen von St. Pauli (Erich Waschneck)
Abstecher (Ulrich Weiß)
Rangierer (Jürgen Böttcher)
Stroszek (Werner Herzog)
Das Ding im Kanal (Rainer Fürst)
Eolomea – Unheimliche Zeichen aus dem All (Herrmann Zschoche)
Berlin – Ecke Schönhauser (Gerhard Klein)

Il Nero – Hass war sein Gebet (Claudio Gora)
Der Tod zählt keine Dollar (Riccardo Freda)
Die sich in Fetzen schießen (Tanio Boccia)
Man nannte ihn Hombre (Martin Ritt)
Schreie in der Nacht (Antonio Margheriti)
Man-Eater – Der Menschenfresser (Joe D’Amato)
The Long Hair of Death (Antonio Margheriti)
Gestapo’s Last Orgy (Cesare Canevari)
Verdrehte Verhältnisse durch ein eigenartiges Schicksal im azurblauen Meer des August (Lina Wertmüller)
Sieben Schönheiten (Lina Wertmüller)
Ich habe sie gut gekannt (Antonio Pietrangeli)
Man, Woman and Beast (Alberto Cavallone)
Der verbotene Christus (Curzio Malaparte)
Dirty Angels (Mauro Severino)

Holocaust 2 (Angelo Pannacciò)
Sklaven ihrer Triebe (Ottavio Alessi)
Oily Maniac (Meng Hua Ho)
Assault! Jack the Ripper (Yasuharu Hasebe)
Malabimba – Komm und mach’s mit mir (Andrea Bianchi)
Zieh dich aus, Puppe (Ákos Ráthonyi)
Die Schulmädchen vom Treffpunkt Zoo (Walter Boos)
Bruce Lee – Das war mein Leben (Mar Lo)
Unter den Dächern von St. Pauli (Alfred Weidenmann)
…soviel nackte Zärtlichkeit (Günter Hendel)
Oswalt Kolle: Was ist eigentlich Pornographie? (Oswalt Kolle)
Griechische Feigen (Siggi Götz)
Schön, nackt und liebestoll (Roberto Bianchi Montero)
Giallo a Venezia (Mario Landi)
Die Liebesengel (Rino Di Silvestro)
Heroin (Gianni Martucci)

Manos: The Hands of Fate (Harold P. Warren)
Some Came Running (Vincente Minnelli)
Imitation of Life (Douglas Sirk)
Party Girl (Nicholas Ray)
M. Butterfly (David Cronenberg)
Achterbahn (James Goldstone) [in Sensurround]
The Crazies (George A. Romero)
God Told Me To (Larry Cohen)
The Texas Chainsaw Massacre 2 (Tobe Hooper)
Charley Varrick (Don Siegel)
Emperor of the North Pole (Robert Aldrich)
Honkytonk Man (Clint Eastwood)
The Long Goodbye (Robert Altman)
Die Verfluchten (Roger Corman)
Haus der Todsünden (Pete Walker)
Teufelskerle auf heißen Feuerstühlen (Bruce Brown)

Nouvelle Vague (Jean-Luc Godard)
Später Frühling (Yasujirô Ozu)
Dust in the Wind (Hou Hsiao-Hsien)
Train of Shadows (José Luis Guerín)
Antonio das Mortes (Glauber Rocha)
Utopia (Sohrab Shahid Saless)
Die innere Narbe (Philippe Garrel)
Sauve qui peut (la vie) (Jean-Luc Godard)
Die Frau des Fliegers (Eric Rohmer)
Love Streams (John Cassavetes)

Wiederentdeckungen – 10 plus 1 großartige Kinoerlebnisse mit bereits bekannten Filmen:

Solaris (Andrej Tarkowski)
Bad Lieutenant (Abel Ferrara)
Opfer (Andrej Tarkowski)
Ekel (Roman Polanski)
Ordet (Carl Theodor Dreyer)
Dressed to Kill (Brian De Palma)
Deadlock (Roland Klick)
Barbarella (Roger Vadim)
Dolls (Takeshi Kitano)
Manhattan (Woody Allen)
The Searchers (John Ford)

plus: Terminator 2 (James Cameron) [in 70mm über Sensurround-Anlage]

Außerdem zur Abwechslung noch eine Flop-10 des absoluten Bodensatzes, um auch dem sich angesichts obiger Listen-Exzesse wohl aufdrängenden Verdacht des wahllosen Abfeierns mit der kontrastierenden Hervorhebung einiger grausiger Unerträglichkeiten entgegen zu treten:

Teen-age Fantasies: An Adult Documentary (Fred Spokeman)
Der Ostfriesen-Report (Walter Boos)
Liebe zwischen Tür und Angel – Vertreterinnen-Report (Ralf Gregan)
Frauenstraflager (Ned Morehead)
Demon Night (Jim Kaufman)
Natalie 3 – Babystrich online (Dagmar Damek)
Der Todesschrei der Hexen (Gordon Hessler)
Drei Bayern in Bangkok (Siggi Götz)
Sie sind keine Schulmädchen mehr! (Jack Remy)
Urlaubsgrüße aus dem Unterhöschen (Walter Boos)

plus: diverse fade Rohrkrepierer von durchaus (teils sehr, sehr) geschätzten Regisseuren:

Central Station (Walter Salles)
Genealogien eines Verbrechens (Raoul Ruiz)
Noon Wine (Sam Peckinpah)
Frauen ohne Unschuld (Jess Franco)

Diese Liste ließe sich noch um einiges erweitern und vor allem um haufenweise herbe Enttäuschungen, Ernüchterungen, Langweiler ergänzen, aber da es hier in erster Linie um die (positiven, aus welchen mitunter eigenwilligen Gründen auch immer) Entdeckungen gehen sollte und nicht um eine Gurkenparade, war das lediglich als kleine relativierende Anmerkung zum Schluss beabsichtigt.

Christophs zweiter Honigtopf

Die Stützen der Gesellschaft (Douglas Sirk, 1935)*
Hostel II (Eli Roth, 2007)
Sabotage (Alfred Hitchcock, 1936)
I lunghi capelli della morte (Antonio Margheriti, 1964)
Engel, die ihre Flügel verbrennen (Zbyněk Brynych, 1970)*
Fango Bollente (Vittorio Salerno, 1975)
Die Sieger (Dominik Graf, 1994)
Orgasmo (Umberto Lenzi, 1968)
Seisaku no tsuma (Yasuzô Masumura, 1965)
Der Fremdenlegionär (Claire Denis, 1999)
Der Mann, der Liberty Valance erschoss (John Ford, 1962)
Ein Kind zu töten… (Narciso Ibàñez Serrador, 1976)
Der Mann, der zweimal lebte (John Frankenheimer, 1966)*
Polizeiruf 110 – Er sollte tot (Dominik Graf, 2006)
Die Kröte (Umberto Lenzi, 1978)
Bengelchen liebt kreuz und quer (Marran Gosov, 1969)
Der Arzt von St. Pauli (Rolf Olsen, 1968)
Mädchen in Uniform (Leontine Sagan, Carl Froehlich, 1931)
The Hills Have Eyes (Wes Craven, 1977)
Foltergarten der Sinnlichkeit (Joe D’Amato, 1975)
Ein Mädchen (Catherine Breillat, 1976)
Holocausto seconda parte: i ricordi, i deliri, la vendetta (Angelo Pannaciò, 1980)*
Masque of the Red Death (Roger Corman, 1964)
Tatort – Frau Bu lacht (Dominik Graf, 1995)
Zinksärge für die Goldjungen (Jürgen Roland, 1973)*
Opfergang (Veit Harlan, 1944)*
Harlis (Robert van Ackeren, 1972)
Die Prophezeiung (John Frankenheimer, 1979)
Die letzten Männer (Ulrich Seidl, 1994)
Jagdszenen aus Niederbayern (Peter Fleischmann, 1969)
Ceremonia sangriente (Jorge Grau, 1972)
Chihiros Reise ins Zauberland (Hayao Miyazaki, 2001)
Schwarzer Sonntag (John Frankenheimer, 1976)
L’occhio nel labirinto (Mario Caiano, 1971)*
Als Hitler den Krieg überlebte (Zbyněk Brynych, 1967)
Rabid (David Cronenberg, 1976)
Crystal Voyager (Davi Elfick, 1975)
The Holcroft Covenant (John Frankenheimer, 1985)
El techo de cristal (Eloy de la Iglesia, 1971)*
Cztery Noce Z Anna (Jerzy Skolimowski, 2008)
Symptoms (José Ramón Larraz, 1974)
A Mulher de Todos (Rogério Sganzerla, 1969)*
The Big Switch (Pete Walker, 1968)
Die Geliebte des anderen (Leonard Keigel, 1970)
Rocker (Klaus Lemke, 1972)
Auf verlorenem Posten (Romolo Guerrieri, 1973)
Lo spettro (Riccardo Freda, 1963)
Étoile (Peter Del Monte, 1988)*
Der Mann, der Peter Kürten hieß (Robert Hossein, 1965)*
Was Schulmädchen verschweigen (Ernst Hofbauer, 1974)
Los novios búlgaros (Eloy de la Iglesia, 2003)
Falscher Bekenner (Christoph Hochhäusler, 2005)
…und vor Lust zu sterben (Roger Vadim, 1960)
Nachts fällt der Schleier (Robert Hossein, 1957)*
The Manchurian Candidate (John Frankenheimer, 1962)*
Die Engel von St. Pauli (Jürgen Roland, 1969)*
Erpressung (Alfred Hitchcock, 1929)
Dead Bang – Kurzer Prozess (John Frankenheimer, 1989)
Naomi – Die Unersättliche (Yasuzô Masumura, 1967)
Das Rasthaus der grausamen Puppen (Rolf Olsen, 1967)
Ples v dezju (Bostjan Hladnik, 1961)
Ronin (John Frankenheimer, 1998)
Verbotene Liebe (Helmut Dziuba, 1989)*
¡Matalo! (Cesare Canevari, 1970)
Gwendoline (Just Jaeckin, 1984)
Una iena in cassaforte (Cesare Canevari, 1968)*
Rocker sterben nicht so leicht (Ernesto Gastaldi, 1971)

*****

Unfassbar – Die Liste mit den drei Ausrufezeichen:

Jaka – Der Rebell (Sisworo Gautama Putra, 1981)
Samurai Cop (Amir Shervan, 1989)
Noch minderjährig (Georg Tressler, 1958)
Die Klasse von 1984 (Mark Lester, 1982)
Die Brut des Bösen (Christian Anders, 1979)
Blutrausch der Zombies (Leon Klimovsky, 1973)
Die Schulmädchen vom Treffpunkt Zoo (Walter Boos, 1979)
Frankenstein 80 (Mario Mancini, 1972)
Wie treu ist Nik? (Eckhart Schmidt, 1986)
Paganini Horror (Luigi Cozzi, 1989)
Geh, zieh dein Dirndl aus (Siggi Götz, 1973)*
Nightmare Beach (Umberto Lenzi, 1988)
Zwiebel-Jack räumt auf (Enzo G. Castellari, 1975)
Dünyayi kurtaran adam (Çetin Inanç, 1982)
Bruce Lee – Das war mein Leben (Lo Mar, 1976)
Die Liebesengel (Rino di Silvestro, 1974)
Natalie – Endstation Babystrich (Hermann Zschoche, 1994)*
Malabimba – Komm und mach’s mit mir (Andrea Bianchi, 1979)
Griechische Feigen (Siggi Götz, 1977)
Die Sklavinnen (Jess Franco, 1976)
Wenn die prallen Möpse hüpfen (Ernst Hofbauer, 1975)
Natalie II – Die Hölle nach dem Babystrich (Heidi Kranz, 1996)
La chica de las bragas transparentes (Jess Franco, 1981)
Auf der Reeperbahn nachts um halb eins (Rolf Olsen, 1969)
Er – Stärker als Feuer und Eisen (Umberto Lenzi, 1982)
…soviel nackte Zärtlichkeit (Günther Hendel, 1968)
Sklaven ihrer Triebe (Ottavio Alessi, 1969)
Vanessa (Hubert Frank, 1977)
I Hate My Body (Leon Klimovsky, 1974)
Ein Kaktus ist kein Lutschbonbon (Rolf Olsen, 1980)
Bruce Lee gegen die Supermänner (Wu Jiaxiang, 1975
L’Ossessa – Omen des Bösen (Mario Gariazzo, 1975)
Camp der Verdammten (Ernst R. Von Theumer, 1962)
Der Oberst mit dem Dachschaden schlägt wieder zu (Andrea Bianchi, 1974)

*****

Ich, der Bär, wünsche allen Lesern und Sleazern von Herzen beary christmas nachträglich und ein hairy new year. Möge der Sleaze mit euch sein!




Grimms Märchen von lüsternen Bärchen – MyVideo

Ältere Filme, erstmals gesehen: Entdeckungen 2010

Eine weit ausholende Einleitung dürfte sich an dieser Stelle erübrigen. Wie offensichtlich sein sollte, handelt es sich um die Fortführung der letztes Jahr eingeführten gesammelten Entdeckunglisten, dieses Jahr jedoch wohl noch einmal eine Spur umfangreicher und maßloser (was sich auch daran zeigt, dass es nun gleich mehrere zusätzliche Ergänzungslisten gibt und vermutlich noch mindestens eine weitere folgen wird), und erfreulicherweise diesmal sogar mit sechs statt fünf Teilnehmern. Bliebe vielleicht nur noch etwas zu sagen zur letztjährigen Ankündigung, dass „demnächst“ nach den Entdeckungslisten mit älteren Filmen auch die Jahreslisten mit den Favoriten des aktuellen Jahrgang folgen würden, was dann aufgrund jämmerlichen Versagens aller diesbezüglichen Vorhaben leider nun auch ein knappes Jahr später noch immer nicht passiert ist.
Wir geloben jedoch Besserung und möchten die nun folgende, exzessive Sammlung von Zeugnissen unserer unerschrockenen Leidenschaft für Listen als Beweis für unsere nimmermüden guten Vorsätze betrachten. Nun sind wir gefeit für die listologische Aufarbeitung des Jahrgangs 2010…
Weiterlesen…

Die Entdeckungen des Alexander S., 2. Teil

All that Heaven Allows / Was der Himmel erlaubt (Douglas Sirk 1955)

Endlich ein Sirk, der mich richtig begeistern konnte. Bissig, campig und in changierendes Licht getaucht…

Beau Travail / Der Legionär (Claire Denis 1999)

Der sinnlichste Film von Claire Denis. Dennoch ganz und gar abstrakt.

Spetters (Paul Verhoeven 1980)

Nur ein Beispiel für den Geist dieses Films: ein Homophobiker wird von einer Bande Lederschwuler vergewaltigt und findet daraufhin zu sich und seiner Homosexualität. Verhoeven lebe hoch!

Eine Kirche der Angst vor dem Fremden in mir (Christoph Schlingensief / Peter Schönhofer, D 2009, Theateraufzeichnung)

Emotionalstes Bewegtbilderlebnis jemals. Mehr kann ich dazu nicht sagen.

Martha (Rainer Werner Fassbinder 1974)

Fassbinder at his best! Carstensen at her best! (1)

Die bitteren Tränen der Petra von Kant (Rainer Werner Fassbinder, BRD 1972)

Fassbinder at his best! Carstensen at her best! (2)

Otra vuelta de tuerca / The Turn of the Screw (Eloy de la Iglesia, E 1985)

Endlich schwuler Sleaze, juhu! Und dazu noch ein Paket Mystik… Fein, fein, Applaus!

Jigoku no banken: akai megane / The Red Spectacles (Mamoru Oshii, Japan 1987)

Pflicht für alle Fehlgeleiteten, die Inception in irgend einer Weise originell fanden. Oshii hat die ganze Traumverschachtelung schon 1987 draufgehabt, geschickter, witziger, tiefsinniger und schöner, basta!

Der Fluch (Ralf Huettner, BRD 1988, ca. 3.x)

Eigentlich keine Neuentdeckung, aber neben The Reflecting Skin, die zweite Wiederentdeckung eines Films, den ich schon als Kind geliebt habe. Hier habe ich ihn für die deutsche Reihe besprochen.

The Man Who Shot Liberty Valance / Der Mann, der Liberty Valance erschoss (John Ford, USA 1962)

Mit Skepsis angefangen, mit wachsender Begeisterung zu Ende geschaut. Vielleicht sollte ich mich dem Western doch mehr öffnen.

Deadlock (Roland Klick, BRD 1970)

Und der nächste Western, dazu noch ein deutscher. Existenzialistisch, spannend, stellenweise sogar lustig.

Flandres / Flandern (Bruno Dumont, F 2006)

Wer Dumont Nihilismus vorwirft, hat nichts begriffen. Ein Kriegsfilm ohne Schnörkel, ohne Erklärungen, ohne Ideologie, fast ohne Krieg(sszenen). Mit Menschen.

Crimes of Passion (Ken Russell, USA 1984)

Ken Russells sleazigster und fröhlich frei perversester Film mit Anthony Perkins als sexuell verkorkstem Priester. Thumbs up!

Au hasard Balthazar / Zum Beispiel Balthasar (Robert Bresson, Frankreich / Schweden 1966)

Endlich hat es ein Film von Bresson geschafft mich wirklich zu berühren. Vielleicht erschließt sich mir der Rest seines Werkes nach und nach auch noch.

Iwan Grosny I & II / Iwan der Schreckliche I & II (Sergej Eisenstein 1944 & 1945)

Brilliantes Spätwerk Eisensteins, semantisch ambivalenter und filmsprachlich fast noch interessanter als seine Revolutionsfilme.

Trouble Every Day (Claire Denis 2001)

Vincent Gallo und Beatrice Dalle als getriebene Tiere in einer kalten, glatten, fremden Welt. Wunderschön und erhaben. Nichts weniger.

Marquis (Henri Xhonneux / Roland Topor, F 1989)

Der Marquis de Sade spricht mit seinem Schwanz und defäkiert auf Kruzifixe. Das Ganze als Puppenfilm. Toll!

Gerry (Gus van Sant, USA 2002)

Zwei junge Männer verlaufen sich bei einem Ausflug in die Wüste. Der traurigste und schönste Film seit langem. Für mich auch Gus Van Sants bester bisher.

Waking Life (Richard Linklater, USA 2001)

Der zweite Film in dieser Liste der eine bessere alternative zu Inception darstellt, insofern er von Träumen in Träumen handelt. Außerdem geht es um die Existenz und überhaupt alles und so. Ein GGFÜA oder wie war das? Nur dass der Film gar nicht so „groß“(-spurig) daherkommt. Eigentlich wird hauptsächlich geredet, normalerweise etwas, was ich nicht so sehr bei Filmen mag (Rohmer…), aber hier ist es super!

Eine kleine Geschichte des Sleaze

…oder: endlich *wirklich* wieder Neues vom Hofbauer-Kommando.



Es begab sich gleich zu Beginn des Jahres, in der Mitte des Januars, um der Genauigkeit zum Recht zu verhelfen, dass zu Ehren des in ET-Kreisen verehrten Jesus Franco eigens eine Filmnacht mit vier seiner Schöpfungen zur Durchführung gelangte. Die Schar der Zuschauer schien, mit seinem Werk nicht unvertraut, auf alles gefasst. Doch in einem jener Erzeugnisse, das dem lieblichen Titel DIE SKLAVINNEN gehorchte, wendete sich plötzlich zwischen den Darbietungen leichtbekleideter Damen die Chefin jenes munteren Kontaktlokals ans Publikum, in einer Weise, dass es den Eindruck machen konnte, sie würde die Zuseher im Film und die Zuschauer des Filmes zugleich addressieren. Was dann über ihre Lippen kam, kann fürwahr als vollmundiges Versprechen bezeichnet werden: „Gleich platzt Ihnen die Hose, meine Herren!“ Man traute den eigenen Ohren kaum – sollte es tatsächlich soweit kommen, dass…? Bei allem Entzücken über dergestaltige Verheißungen war man sich zunächst dennoch der prophetischen Tragweite dieser Ankündigung nicht gewahr. Doch von diesem Moment an sollte der gewohnte Lauf der Dinge nicht mehr der gleiche sein. Frönte man zuvor nur in wohldosierten Portionierungen den zweifelhaften Verlockungen, war nun der Nährboden für Größeres bereitet. Und um die schönen Hosen war es ohnehin geschehen – es sollte nicht mehr lange dauern, bis sie schließlich beinahe im wöchentlichen Takt zu platzen begannen. Dabei hätte man spätestens bei KOMM UND MACH’S MIT MIR gewarnt sein müssen, gemahnte dieser doch besonders eindringlich der drohenden Gefahren, konnte im gleichen Atemzug jedoch nicht über deren Anziehung hinweg täuschen: „Schau mich noch einmal an, deine Augen sind voll von meinem Körper. Du wirst gar nicht anders können, als an mich zu denken. Du hättest mich haben können! Denk darüber nach, wenn du im Bett liegst und ungeheure Gefühle bekommst!“ Schien man angesichts derart nebulöser Gefühle noch einmal zur Vorsicht geneigt, half doch bald alles nichts mehr. Zu stark war der Drang, eben jenen Gefühlen nachzugeben, sich ihnen auszuliefern, ganz und gar den Wonnen der Fleischeslust und dem Lockruf des Zwielichtigen anheim zu fallen. Doch oh liebreizende Schönheit, oh vollendetes Kunstwerk – nicht missen wollte man dich und fragte sich darob: magst du auch hier in diesen schummrigen Tiefen zu finden sein? Zum allgemeinen Erstaunen ertönte mit einem Mal ein Echo, kaum vernehmbar zunächst, doch Zug um Zug verstärkte es sich zu einer mehrstimmigen Ermunterung. An ein Trugbild mochte man schnell nicht mehr glauben, offenbarte sich doch just in jener Verfassung des mannigfaltigen Zweifels der Ernst der Lage gleich doppelt und gebar die beiden Antworten, die man sich zu erhoffen kaum gewagt hatte: den ritterlichen Ernst und den bäuerlichen Ernst. Ritter von Theumer und Hofbauer, so sollte man sie nennen, stand alsbald geschrieben. Nun schienen auch die Bedürfnisse des Geistes zu ihrem Recht zu gelangen und sogleich war das Gewissen beruhigt. Weiter bohren und hinein stechen, lautete die Devise, auf dass sich Tiefergehendes, womöglich gar Künstlerisches im Tiefen und Niedrigen zu offenbaren vermöge. Und es geschah, es gedieh und es kulminierte – trotz ketzerischer Gegenreden und Anzweifelungen lief alles auf einen Punkt zu: das HofbauerKommando musste Wirklichkeit werden.

Doch nicht nur einsame Ausbeulungen sollten nun die Belastbarkeit von Kleidungsstücken strapazieren, vielmehr wurde überdies auch die beherzte Erschütterung benachbarter Körperregionen versprochen: „In diesem Film passieren die frechsten Sachen, so manchem platzt die Hose vor Lachen!“. Doch so sehr man sich am neu entdeckten Ernst und seinen vielseitigen Qualitäten labte, so wollte man gleichwohl auch nicht den südlichen Nachbarn entsagen, lockte dort neben Gordon-„I know everything, haha haha ha!“-Mitchell schließlich nicht nur hemmungslos „so ein Gefühl wie Weihnachten und Ostern zusammen„, sondern bisweilen auch empathische Gefühle: „Sie ist für uns alle ein großer Verlust. Sie war nicht nur Hure, sondern auch Mensch!“ An derart warmen Worten, an soviel menschlicher Herzlichkeit versuchte man sich bisweilen allerdings auch in deutschen Landen, denn es galt, sich gegen den drohenden Niedergang von Moral und Sittlichkeit („Zu jung? Heutzutage treiben sie’s schon auf der Schulbank.“ – „Hör mal! Du hast wohl viel zu viele Sexfilme gesehen, hm? Wie heißen’s denn, Schulmädchenreport?“ – „Ist doch Blödsinn, so einen Schmarrn schau ich mir doch nicht an.“ – „Ist alles nicht mehr so, wie’s früher war. Es gibt kei‘ Moral mehr und auch kei‘ Sittlichkeit ned. Es geht alles drunter und drüber.“ – „Amen.“) zu stemmen, wie Curd Jürgens in einzigartiger Weise zu vermitteln wusste („Aggressivität, berufsmäßiges Rabaukentum – das dulde ich nicht!“). Wie er agierte, was er sagte, wie er es sagte und welch stoischem Nachdruck er sich befleißigte – so etwas war noch nie dagewesen! Eine solche Persönlichkeit zeichnete freilich auch aus, dass er wusste, wann es geboten war, sich auf das Wesentliche zu konzentrieren: „Na, ganz schön alt sind wir geworden!“ – „Ach, macht nichts, Hauptsache die Mädchen sind jung!“ Ja, das waren sie, und dann mischte sich auch noch die eigene Tochter ins Spiel… Von dem Zauber, der den „knospenden Körpern“ inne wohnte, und von „lustigen Abenteuern und fröhlicher Keßheit„, die das Leben der Heranwachsenden bestimmten, ließ sich einst ohne Zweifel auch so mancher betagtere Kenner beglücken. Von dieser unwiderstehlichen Herrlichkeit wollte auch Jürgen Enz gegenüber der wissbegierigen älteren Generation Zeugnis ablegen. Dabei gelang es der zugehörigen Vorschau endlich, sich von falscher Scheu zu befreien und den Fokus unverblümt auf die entscheidenden Anreize zu legen: „Parties, die nur von ungestümen Teens gefeiert werden können! Young love, hot love! Aus dem Tagebuch einer Siebzehnjährigen! Noch nie wurde die Liebe zwischen jungen Menschen so hinreißend verfilmt. Zauberhafte junge Mädchen, deren Gefühle entbrennen. Taufrische, erwachende Körper, die in Liebe erbeben. Junge Liebe, heiße Liebe! Ein gewagter Film, aber auch ein Film voll Poesie und Romantik. Ein Erlebnis, das so schnell nicht wiederkehren wird!“ Zweifelsohne waren längst weitere Hosen fällig geworden, und im Zuge derart unverhohlener Spekulationen schlichen sich selbst bei einzelnen Hofbauerern gelegentliche Bedenken ein, so dass sich schließlich die E-Dreifaltigkeit des Hosen-Platzens manifestierte: Erregung, Erheiterung und Empörung – damit waren die wesentlichen Auslöser ausfindig gemacht (eine zweite E-Dreifaltigkeit, die Erstaunen, Entgeisterung und Entsetzen umfasste, sei jedoch nicht unterschlagen), die es ohne fremdes Zutun bewerkstelligen konnten, dass es heißt: „Jetzt wird dir gleich die Hose zu eng werden!„. Und die Einbahnstraße der „Hintertreppenprodukte“ musste schließlich unausweichlich auf den BABYSTRICH IM SPERRBEZIRK führen, wo mitunter dann tatsächlich die Empörung sich anschickte, die Erregung und die Erheiterung als Triebfeder der Hosen-Überdehnung abzulösen: „Nachts, wenn die Neonreklamen aufleuchten, die Sterne durch den Smog kommen und die Männer wild auf Sex sind, finden sie hier das, was sie suchen: jung, jünger, am jüngsten. Die Nachfrage bestimmt das Angebot. Und die Qual der Wahl macht auch Onkel Gustav vom Seniorenverein Graue Panther immer noch heiße Ohren.“ Da konnte mancher freilich nur noch zu folgender Schlussfolgerung kommen: „Hier kommt alles zusammen, was man eigentlich nur in kleinen Dosen zu sich nehmen sollte. Schlechteste Sexzoten, gräuliche Musik, fragwürdige Kommentare, Schmuddelstimmung. Um den Film in passender Atmosphäre zu betrachten, sollte man ihn sich in einem schmierigen Bahnhofskino zu Gemüte führen…“ War der schöne Traum von den reuelosen Wonnen des Sleaze damit plötzlich in Frage gestellt, oder handelte sich nur um eine faszinierende Irritation, von der man sich jedoch nicht weiter irritieren lassen sollte? Zweifellos konstituierte sich zwischen den platzenden Hosen, den ungeheuren Gefühlen und der kessen Fröhlichkeit ein Schlüsselmoment, und so kam es zur passenden Schlussszene des Films: Auf die Frage, ob sie jungen Interessentinnen zu ihrem Gewerbe raten könne, endete die Antwort einer „Liebesdienerin“ nach kurzen Erörterungen dann doch mit einer eindringlichen Absage, die der Film über seine letzten tristen, schummrigen Bilder von „Vergnügungsvierteln“ in wiederholender Schleife nachhallen ließ: „Nein, ich kann nicht zuraten… nicht zuraten… nicht zuraten… nicht zuraten… nicht zuraten…“

So mag es mancher in Anbetracht solcher Auswucherungen vorziehen, sich der Besinnlichkeit zuzuwenden und den Versuchungen einstweilen zu entsagen. Doch es empfiehlt sich, keine falschen Sicherheiten zu suchen und sich nichts vorzumachen – zu eindrücklich veranschaulichten unsere spanischen, italienischen und deutschen Lehrmeister das ewige Verhängnis, dass die Gefühle zurück kommen werden. So muss man wohlmeinend die Nachdenklichkeit beschließen und unumwunden die frohe Botschaft verkünden: Liebe Leser, auch Ihnen wird eines Tages die Hose platzen!

Pacific 231 (1949)

… oder Neues vom Hofbauer-Kommando.

 

Neulich auf der Herrentoilette.

Sano: Gestern habe ich einen erstaunlichen Film gesehen. Pacific 231 von Jean Mitry.

Andreas: Ah ja, ich erinnere mich. Von dem hat Ernst Hofbauer zu Beginn seiner Karriere oft gesprochen.

Sano: Wirklich? Ernst Hofbauer, der Schmuddelfilmer der Schulmädchenreihe hat sich in seiner Jugend für die filmische Avantgarde zu begeistern gewusst? Ich hätte nicht gedacht, dass so jemanden die Werke der Franzosen interessiert haben könnten.

Andreas: Was heißt interessiert? Das waren die Grundlagen von denen aus Hofbauer seine eigene Sicht auf die Welt, seinen eigenen Stil entwickelt hat. Die Schulmädchenreportfilme waren damals inhaltlich wie formal bahnbrechend, und haben die Möglichkeiten der Filmsprache in eine neue Hemisphäre dringen lassen. Ein Präzedenzfall der Filmgeschichte, dass die kommerziell erfolgreichste Filmreihe auch vom – neben Adrian Hoven – wichtigsten und unterschätztesten deutschen Nachkriegsregisseur hervorgebracht wurde. Pacific 231 ist dafür als Schlüsselfilm zu betrachten, der Samen aus dem dann später die Frucht hervorging.

Sano: Sie scherzen. Was hat denn der deutsche Kommerzfilm mit den französischen Theoriediskursen der 40er Jahre zu tun? Das sind doch zwei völlig unterschiedliche Welten.

Andreas: Das meinen Sie. Ein klassisches Fehlurteil. Nehmen wir uns beide. Vorhin saßen Sie in der Kabine neben mir. Und da haben Sie einen ganz schönen Haufen hingelegt, wenn ich das so sagen darf.

Sano: Woher wissen Sie denn das?

Andreas: Ihr Gestöhne war ja nicht zu überhören. Und dann die vielen Spritzgeräusche. Der Dampf der frischen Scheiße drang durch alle Ritzen und war sogar bis zur Decke zu sehen – so sehr hatten Sie mit sich zu kämpfen. Und als Ihr Schweißgeruch sich mit dem Duft der Scheiße vermischte…

Sano: Na hören Sie mal! Was hat das alles überhaupt mit Kino zu tun?

Andreas: Na, Sie haben etwas hervorgebracht. Und während Sie wahrscheinlich so dasaßen, sich nach getaner Arbeit den Hintern abwischten, und vielleicht auch Ihr Werk genauer ins Auge fassten, es mit anderen Ihnen bekannten Errungenschaften verglichen, benutzte ich meine Phantasie und ließ mich inspirieren. Die Scheiße, die ich mir vor meinem inneren Auge ausmalte war mit Sicherheit um einiges prachtvoller, als alles was Sie bis dahin in der Schüssel erblicken konnten. Wir hätten uns aus der Toilette begeben können ohne uns überhaupt zu begegnen. Und doch hätten Sie einen entscheidenden Einfluss auf mich ausgeübt.

Sano: Aber ich bitte Sie, das sind doch Verirrungen des Geistes. Wirre Assoziationen, aus einem unbedeutenden Moment geboren. Ich verstehe ja Ihren Gedankengang von Scheiße zu Hofbauer, auch angesichts der Tatsache, dass sich in den 70ern auf der Herrentoilette kulturgeschichtlich bedeutendes abgespielt hat, während im Sexfilm nur Prüderie und reaktionäres Heterogehabe zu sehen war. Aber um zu Mitry zurückzukehren: Der Dampf des Zuges ist eben nicht der Dampf der Scheiße. Er ist geboren aus dem Feuer der Revolution, dem Triumph des Geistes über die Materie, durch den Siegeszug des Kinos, der vollkommensten aller Künste, die uns aber erst der technische Fortschritt ermöglicht hat.

Andreas: Werter Kollege, lassen Sie es mich erklären. Pacific 231 ist der ultimative Geschwindigkeitsfilm. Von den Einstellungen her betrachtet, selbst vom Schnitt, haben den alle kopiert. Vor allem in Hollywood, Frankenheimer und so. Aber zur Vollendung, zur Applikation im Sinne des Erfinders wenn man so will, kam es erst bei Hofbauer, im Sexfilm. Die Körpermechanik, das Ächzen der Leiber, das Schnaufen und Stöhnen, vom langsamen Beginn bis zum drastischen Höhepunkt, konnte Hofbauer im Sinnesrausch der Lust seinem eigentlichen Bestimmungsziel zuführen. Seien wir mal ehrlich, Mitry hat keinen Sexfilm gedreht, weil das damals nicht erlaubt war. Auch nicht in der sogenannten Avantgarde. Hofbauer ging dann den erforderlichen Schritt weiter.

Sano: Aber meinen Sie nicht auch, dass Mitry sich von den Sowjets hat inspirieren lassen, von den Montagetheorien der 20er und 30er? Wenn man Pacific 231 zum ersten Mal ansieht, könnte man auch denken, dass Vertov oder Pudowkin, oder einer ihrer Schüler, den Film gedreht hätten. Für 1949 scheint er doch etwas veraltet. Eine Hommage, eine Fingerübung, die ich persönlich eher in die Debatten der damaligen Zeit, zum Glauben an „Bild“ oder „Realität“, zuordnen würde. Mitry also als Gegner der Mise-en-scène von Bazin. Er war ja 14 Jahre älter, wird in den 20ern mit Sicherheit vom sowjetischen Kino begeistert gewesen sein, und später auch von den Möglichkeiten des Tonfilms, wie sie Vertovs Entuziazm (1930) oder Pudowkins Dezertir (1933) entspringen. Bazin war da ja fast noch ein Kind, der dann später mit den klassischen Montagemodellen nichts mehr anzufangen wusste. Wenn ich mir überlege, was Bazin bei ähnlicher Thematik wahrscheinlich gedreht hätte …

Andreas: Papperlapapp! Diese ganze französische Kleingeisterei führt doch am Thema vorbei. Die eigentlichen Grundlagen sind doch schon viel früher, bei den Futuristen zu finden. Die haben die Neuerungen der im Grunde noch kleinbürgerlichen Impressionisten zu nutzen gewusst, und den Kern der innovativen Malerei des ausgehenden 19. Jahrhunderts hervorgeholt. Der Mensch als Maschine, die Welt als Fabrik. Das amorphe, wandelbare der Natur findet seine Fortsetzung in der menschlichen Kulturleistung. Und wo hat diese ihren Ursprung? Hofbauer wusste es. Im Geschlechtsakt kommt alles zusammen. Die Reibung der Körper erzeugt einen Druck der sich in kreativer Energie entlädt, wobei die Erfahrung von geistiger, körperlicher und seelischer Einheit auch das Bewusstsein der Zusammenhänge dieser Welt erzeugt. Das ist keine Theorie, das ist Praxis. Und Mitry muss das, wenn schon nicht verstanden, so zumindest gespürt haben. Abgestandene Thesen von Theoretikerdisputen und den Intentionen des Autors haben da doch keinen Platz. Hier geht es um Wesentlicheres. Und das erkennt man bei Hofbauer. Das Leid an der Unzulänglichkeit der bürgerlichen Sexualität im Angesicht der technischen Errungenschaften. Man müsste ficken wie ein Auto, eine Schreibmaschine oder eben ein Zug. Diese existentielle Krise, in die der Mensch infolge der Industrialisierung geraten ist, bildet Hofbauer ab. Mitry schuf mit seiner Bebilderung von Honeggers Musik nur die formalen Grundlagen dafür. Wenn Elisabeth Volkmann nach dem Koitus erschöpfte Zischlaute von sich gibt, ist die Analogie zur letzten Einstellung in Pacific 231 deutlich. Während Mitry dabei aber die Erhabenheit des Zuges filmt, wird bei Hofbauer die Verzweiflung des Menschen in den Vordergrund gerückt. Der Mensch will Zug werden, kann aber nicht.


Neue Texte für die deutsche Reihe

Ursprünglich war das alles ja etwas anders geplant gewesen. Zwei mal die Woche posten, kurze Texte, die Lust machen sollten auf die Filme. Und nach einem Jahr sollten die 100 dann voll sein. Das ganze Geriet schnell ins Stocken: Diskussionen übers Konzept, steigenden Ansprüche, und wie immer wenig Zeit für einen Blog der nur aus der Freizeit der Autoren gespeist wird. Im August gab es jetzt die letzten Texte, und die letzten Monate war es dann etwas ruhig geworden. Das soll sich ändern. Neues Jahr, neue Vorsätze, und vielleicht der Versuch 2011 die 100 doch noch voll zu bekommen? Wir werden sehen. Aber bevor es im neuen Jahr dann mit weiteren Texten und neuer Energie weitergeht, an dieser Stelle zur Überbrückung und als Versicherung, dass wir die Reihe definitiv weiterführen werden, zwei neue Texte von mir. Zwei Filme aus der DDR, beide in den letzten Wochen für mich entdeckt, und beide vielleicht thematisch etwas miteinander verwandt. Von Kurt Maetzig und Ulrich Weiß. Viel Spaß beim Lesen, und wie immer – viel Geduld mit uns allen. 😉

Foto (c): Schopf/Knake

100 Deutsche Lieblingsfilme #18: Abstecher (1992)

Viele Menschen, die in Ulrich Weiß‘ Abstecher interviewt werden sind ehemalige Ostdeutsche. Und viele von ihnen sind sich einig, dass eines im neuen Deutschland etwas verloren gegangen zu sein scheint: die Menschlichkeit. Wie kann es sein, dass Bewohner des Unrechtsstaates DDR, eines Staates der seine Bürger permanent mundtot zu machen versuchte, und jeden Anflug von Individualität als Angriff auf die herrschende Ideologie verstanden haben wollte, ausgerechnet diese Feststellung machen? 1991. Zwei Jahre nach der Wende?

Um diese Frage dreht sich der gesamte Film. Wo bleibt der Einzelne innerhalb revolutionär anmutender Prozesse? Und wie hat sich die Wiedervereinigung auf die Bewohner der ehemaligen DDR wirklich ausgewirkt? Große Teile des Films spielen während einer Zugfahrt von Ost nach West. Die Menschen sind müde, erschöpft, resigniert. Der Aufbruchstimmung nach dem Mauerfall, ist der Wunsch nach bürgerlichen Träumen gewichen. Und die meisten wünschen sich nur noch das mindeste: eine Arbeit zu haben.

Der Film fängt mit einer Fernsehansprache an. 1989: Friedrich Schorlemmer, spricht über Euphorie, Glücksvorstellungen, Neuanfang. Danach: die Gegenwart, 1991, zwei Jahre später. Wieder Schorlemmer, diesmal privat. Die Szene erdrückend, die Enttäuschung groß. Die Utopie einer angeblich freien Gesellschaft, in der der Einzelne mit der Freiheit nichts anfangen kann. Da nun scheinbar alles möglich ist, gibt es nichts mehr zu tun. Die Illusion würde sich gerne als Realität behaupten, doch die Aufnahmen des Films sprechen eine andere Sprache.

Als Friedrich der Große gegen Ende des Films in Potsdam seiner neuen Ruhestätte zugeführt werden soll, sind zahlreiche Gruppierungen angetreten um ihm die letzte Ehre zu erweisen. Ein Spektakel, das Jeder für sich und seine Interessen ausnutzen möchte, eine Selbstdarstellung, in der die Leichen von Friedrich und seinem Vater als Vorwand für diverse eigene Agenden in der Öffentlichkeit zur Schau getragen werden. Ein Aufmarsch Homosexueller, die den Anlass zur Anprangerung der Tatsache nutzen, dass ja anscheinend ein schwuler Kaiser mit allen Staatsehren bedacht wird, während in der gegenwärtigen deutschen Gesellschaft Homosexuelle immer noch wie der letzte Dreck behandelt werden, wird jedoch nicht gern gesehen. Deutschland wächst zusammen, heißt es über das Voice-Over von Helmut Kohl. Eine PR-Aktion für die Wiedervereinigung. Die feindliche Übernahme als große Versöhnungsinszenierung.

Abstecher ist ein großer Film. Nicht nur das Pendant zu den bestimmenden Fernsehbildern aus der Nachwendezeit, sondern im Grunde zu einem Film, wie ihn sich jeder Staatschef wünscht. Zur Propaganda der herrschenden Staatsmacht, zu einem Werk wie Leni Riefenstahls Triumph des Willens (1935), verhält sich Ulrich Weiß‘ Abstecher wie die notwendige Ergänzung, der unliebsame Bruder, das schwarze Schaf. Er ist eine gnadenlose Abrechnung mit der Wiedervereinigung und ihren Folgen, die die Abhängigkeit des Einzelnen von einer kollektiven Idee veranschaulicht. Wunsch und Realität liegen in der neuen BRD ebenso weit auseinander wie in der ehemaligen DDR. Die Möglichkeit für eine neue Gesellschaft, für eine neue Form des Miteinanders, wurde nicht wahrgenommen. Weiß ist bitter, denn die Realität ist bitter. Im Grunde hätte ’89 auch Krieg sein können. Der Sieger schreibt die Geschichte.

Vielleicht wird Abstecher von einer zukünftigen Kulturpolitik einmal als Beweis angeführt werden, dass es „damals“ ja auch andere, „kritische“ Stimmen gegeben hätte. Der Zuschauer wird sich jedenfalls, wie immer, auch dazu seine eigenen Gedanken machen müssen.

Abstecher – Deutschland 1992 – 65 Minuten – Regie und Drehbuch: Urich Weiß – Produktion: Andrea Hoffmann, Tony Loeser – Kamera: Johann Feindt, Eberhard Geick – Musik: Peter Rabenalt – Schnitt: Petra Heymann – Darsteller: Bewohner des wiedervereinigten Deutschland

Bildquelle: Bundesarchiv, Bild 183-1989-1104-437 / Settnik, Bernd / CC-BY-SA

100 Deutsche Lieblingsfilme #17: Das Kaninchen bin ich (1965)

Wenn man gemeinhin vom deutschen Film spricht, wird oft allzu schnell vieles vergessen. Über die Weimarer Republik, die NS-Zeit und das Nachkriegskino, ist man auch schon rasch bei den Oberhausenern, beim Neuen Deutschen Film und in der Gegenwart gelandet.

Die DDR ist ebenso Ausdruck deutscher (Film-)Geschichte wie deutscher Verdrängung; Parallelen zum Nazikino treten fast von Selbst auf. Wenn Maria im Film ihren Geliebten, der gleichzeitig auch Richter ist, fragt wie das Recht sich ändert, und warum es sich ändert, so antwortet er ihr: „Jede herrschende Klasse gibt ihr positives Recht als Naturrecht, als die allgemeine Glückseligkeit aus.“ Die DDR natürlich auch, schiebt er nach, aber mit größerem Recht.

Wenn man ins 20. Jahrhundert blickt, könnte man sich fragen, welcher deutsche Staat denn nun ein Rechtsstaat war, und wie deutsche Selbstbestimmung aussah. Aus heutiger Sicht scheint es klar – aber war das Kaiserreich ein größeres Unrecht als die Weimarer Republik, haben die Nazis die Macht ergriffen, während die DDR von der Arbeiterklasse hervorgebracht wurde, und hat der Westen Deutschlands von seinen Besatzern eine Verfassung geschenkt bekommen, die er nach der Wiedervereinigung an die frisch Hinzugekommenen weitergab?

Die Geschichtsschreibung steckt voller Mythen, und nicht anders verhält es sich mit der Filmgeschichte. Und diese Phantome, die Konstruktionen und Rechtfertigungsversuche des Geistes, scheinen sich bevorzugt einzuschleichen, wenn es um die Auseinandersetzung mit der eigenen Vergangenheit geht. Das Kaninchen bin ich wurde 1966 verboten, und durfte in der DDR nicht öffentlich vorgeführt werden. Es erscheint nicht als Zufall, dass er vor allem um die Verbindungen zwischen Vergangenheit und Gegenwart kreist.

Wenn ich mir den Film heutzutage anschaue, ist es schwierig zu entscheiden, was den Funktionären damals im Besonderen aufgestoßen haben mag. Den erwünschten Sozialistischen Realismus zeigt der Film sicher nicht, aber das hatte z.B. Berlin – Ecke Schönhauser fast zehn Jahre zuvor auch nicht gemacht. Statt Verbot gab es damals aber Auszeichnungen.

Vielleicht war das Unerhörte an diesem Werk, dass er den deutschen Faschismus als Kontinuitätslinie zeichnete, der in der DDR genauso zum Ausdruck kam, wie die überwunden geglaubten Jahrhunderte zuvor. Die Figur des Richters – mit seinen juristischen Argumentationen aber auch mit seinem Privatleben – hätte man so auch in die 30er Jahre verpflanzen können. Die Person und das Drama hätten genauso funktioniert. Es hatte sich eben nicht viel geändert.

Wenn man sogenannte Diktaturen als Sonderfälle der Geschichte darstellen, und ihre Filme sozusagen als Sonderlinien der allgemeinen Filmgeschichtsschreibung gleich mit ins Abseits stellen möchte, indem man sie vornehmlich als Zeitdokumente, als „historisch relevant“ betitelt, so übersieht man leicht die Kontinuität und die Verwandschaft, die Ähnlichkeiten des Einen mit dem Anderen, des Vergangenen und des Gegenwärtigen.

Nach über 40 Jahren seit Entstehung des Films, ist das Auffällige in erster Linie eben nicht das nihilistische Menschenbild, die marode Zeichnung der sozialistischen Gesellschaft, oder der schrankenlose Sexismus früherer Generationen. Erschreckend ist die Aktualität, die niederschmetternde Gewissheit, dass sich in der Gegenwart immer noch nichts geändert hat.

Das Schlussbild, in dem Angelika Waller als Maria Morzeck mit einem Leiterwagen in der Hand entschlossen ihren Weg zu gehen versucht, erweist sich somit nicht als historisch oder zeitverhaftet, sondern als universell. Und es ist auch keine Frau, die sich durchzusetzen versucht, sondern ein Mensch. Auch heutzutage noch – eine Utopie.

Das Kaninchen bin ich – DDR 1965 – 114 Minuten, ursprünglich 121 – Regie: Kurt Maetzig – Drehbuch: Kurt Maetzig, Manfred Bieler – Produktion: Martin Sonnabend – Kamera: Erich Gusko – Musik: Reiner Bredemeyer, Gerhard Rosenfeld – Schnitt: Helga Krause – Bauten: Alfred Thomalla – Darsteller: Angelika Waller, Alfred Müller, Ilse Voigt, Wolfgang Winkler, Irma Münch, Rudolf Ulrich, Helmut Schellhardt, Annemarie Esper, Willi Schrade, Willi Narloch, Bernd Bartoczewski

Tree of Life

Vor einigen Stunden wurde ich noch überraschend auf den kursierenden Bootleg-Trailer von Terrence Malicks Tree of Life hingewiesen und hatte beim Ansehen bereits Ganzkörpergänsehaut – jetzt steht der offizielle(?) Trailer endlich in guter Qualität im Internet. Ich muss einfach die frohe Kunde verbreiten, die ersten Bilder, auch wenn es inzwischen wohl schon zig Blogs gibt, auf denen das Gleiche zu sehen ist. Was sich erahnen lässt: Ein weiterer Film für die Ewigkeit, nach „Thin Red Line“ und „New World“ wohl ein weiterer Jahrhundertfilm, oder zumindest der kommenden Dekade. Die Bilder sehen mal wieder nach Gesamtkunstwerk aus, dem Willen zum ganz Großen, dem GGFÜA (wie vor kurzem Ekkehard Knörer schrieb). Zum Glück gibt es das noch: Filmemacher die genial-größenwahnsinnig arbeiten. Vision in GROSSBUCHSTABEN. Egal was man darüber denken mag: Ich bin gespannt.