Die Entdeckungen des Alexander S., 2. Teil
All that Heaven Allows / Was der Himmel erlaubt (Douglas Sirk 1955)
Endlich ein Sirk, der mich richtig begeistern konnte. Bissig, campig und in changierendes Licht getaucht…
Beau Travail / Der Legionär (Claire Denis 1999)
Der sinnlichste Film von Claire Denis. Dennoch ganz und gar abstrakt.
Spetters (Paul Verhoeven 1980)
Nur ein Beispiel für den Geist dieses Films: ein Homophobiker wird von einer Bande Lederschwuler vergewaltigt und findet daraufhin zu sich und seiner Homosexualität. Verhoeven lebe hoch!
Eine Kirche der Angst vor dem Fremden in mir (Christoph Schlingensief / Peter Schönhofer, D 2009, Theateraufzeichnung)
Emotionalstes Bewegtbilderlebnis jemals. Mehr kann ich dazu nicht sagen.
Martha (Rainer Werner Fassbinder 1974)
Fassbinder at his best! Carstensen at her best! (1)
Die bitteren Tränen der Petra von Kant (Rainer Werner Fassbinder, BRD 1972)
Fassbinder at his best! Carstensen at her best! (2)
Otra vuelta de tuerca / The Turn of the Screw (Eloy de la Iglesia, E 1985)
Endlich schwuler Sleaze, juhu! Und dazu noch ein Paket Mystik… Fein, fein, Applaus!
Jigoku no banken: akai megane / The Red Spectacles (Mamoru Oshii, Japan 1987)
Pflicht für alle Fehlgeleiteten, die Inception in irgend einer Weise originell fanden. Oshii hat die ganze Traumverschachtelung schon 1987 draufgehabt, geschickter, witziger, tiefsinniger und schöner, basta!
Der Fluch (Ralf Huettner, BRD 1988, ca. 3.x)
Eigentlich keine Neuentdeckung, aber neben The Reflecting Skin, die zweite Wiederentdeckung eines Films, den ich schon als Kind geliebt habe. Hier habe ich ihn für die deutsche Reihe besprochen.
The Man Who Shot Liberty Valance / Der Mann, der Liberty Valance erschoss (John Ford, USA 1962)
Mit Skepsis angefangen, mit wachsender Begeisterung zu Ende geschaut. Vielleicht sollte ich mich dem Western doch mehr öffnen.
Deadlock (Roland Klick, BRD 1970)
Und der nächste Western, dazu noch ein deutscher. Existenzialistisch, spannend, stellenweise sogar lustig.
Flandres / Flandern (Bruno Dumont, F 2006)
Wer Dumont Nihilismus vorwirft, hat nichts begriffen. Ein Kriegsfilm ohne Schnörkel, ohne Erklärungen, ohne Ideologie, fast ohne Krieg(sszenen). Mit Menschen.
Crimes of Passion (Ken Russell, USA 1984)
Ken Russells sleazigster und fröhlich frei perversester Film mit Anthony Perkins als sexuell verkorkstem Priester. Thumbs up!
Au hasard Balthazar / Zum Beispiel Balthasar (Robert Bresson, Frankreich / Schweden 1966)
Endlich hat es ein Film von Bresson geschafft mich wirklich zu berühren. Vielleicht erschließt sich mir der Rest seines Werkes nach und nach auch noch.
Iwan Grosny I & II / Iwan der Schreckliche I & II (Sergej Eisenstein 1944 & 1945)
Brilliantes Spätwerk Eisensteins, semantisch ambivalenter und filmsprachlich fast noch interessanter als seine Revolutionsfilme.
Trouble Every Day (Claire Denis 2001)
Vincent Gallo und Beatrice Dalle als getriebene Tiere in einer kalten, glatten, fremden Welt. Wunderschön und erhaben. Nichts weniger.
Marquis (Henri Xhonneux / Roland Topor, F 1989)
Der Marquis de Sade spricht mit seinem Schwanz und defäkiert auf Kruzifixe. Das Ganze als Puppenfilm. Toll!
Gerry (Gus van Sant, USA 2002)
Zwei junge Männer verlaufen sich bei einem Ausflug in die Wüste. Der traurigste und schönste Film seit langem. Für mich auch Gus Van Sants bester bisher.
Waking Life (Richard Linklater, USA 2001)
Der zweite Film in dieser Liste der eine bessere alternative zu Inception darstellt, insofern er von Träumen in Träumen handelt. Außerdem geht es um die Existenz und überhaupt alles und so. Ein GGFÜA oder wie war das? Nur dass der Film gar nicht so „groß“(-spurig) daherkommt. Eigentlich wird hauptsächlich geredet, normalerweise etwas, was ich nicht so sehr bei Filmen mag (Rohmer…), aber hier ist es super!
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