Filmvorschau #30
Fieras sin jaula
Juan Logar Spanien/Italien 1971
Fieras sin jaula
Juan Logar Spanien/Italien 1971
Nie placz
Grzegorz Krolikiewicz Tschechoslowakei 1972

Zuverlässig wie die Umstellung der Uhren kehrt jedes Frühjahr das goEast-Festival in Wiesbaden mit einer neuen Ausgabe zurück, um dem interessierten Publikum einen Einblick in das aktuelle Filmschaffen in Ost- und Mitteleuropa zu gewähren. Neben Sektionen wie dem Wettbewerb oder den Highlights, in denen Filme aus den letzten Jahren versammelt sind, ist auch diesmal wieder ein „Symposium“ (inklusive Filmreihe) dabei, ein von Eskalierende Träume besonders bevorzugter und gewürdigter Programmteil, auf den wir hier vorab einen genaueren Blick werfen wollen.
Ziel des Symposiums war es in den bisherigen Ausgaben oft, auf das zu Unrecht der Vergessenheit anheimzufallen drohende Filmschaffen einzelner Länder oder Gruppierungen, „Auteurs“ oder auch Studios aufmerksam zu machen, seien sie nun bemerkenswert durch ihren stilistischen und formalen Wagemut, ihre Ausbruchsversuche aus dem Korsett der filmischen Konventionen; durch die bewusste Abwendung vom bzw. kämpferische Opposition zum „staatlich Erwünschten“, ihre gesellschaftskritische Haltung – oder aufgrund anderer potentiell subversiver und als beispielhaft für die jeweilige Konzeption des Symposiums dienender Merkmale. Das gemeinsame und verbindende Element der jüngsten Ausgaben scheint vor allem, dass sie sich immer wieder um Ausgrabungen in Deutschland unbekannter oder (inzwischen) vernachlässigter Filme und FilmemacherInnen bemühen, sei es, weil sie bereits zur Entstehungszeit diesseits des sogenannten „Eisernen Vorhangs“ – wenn überhaupt – nur spärlich bzw. vereinzelt, d.h. in der Regel nur auf Festivals (oft mit zeitlicher Verzögerung) in Erscheinung traten. Sei es, weil sie durch die „westeuropäische Brille“ lediglich als „Epiphänomene“ internationaler Strömungen und Bewegungen wahrgenommen und kategorisiert worden sind, oder im Gegenteil (je nach Einzelfall vom Osten oder vom Westen) als „zu spezifisch“ und „zu hermetisch“ angesehen wurden, um international Verständnis oder Anklang finden zu können. Weiterlesen “Vorfreude (goes East), oder kurz: „λ = c / f“” »
Macho Man
Alexander Titus Benda BRD 1985
Chandramukhi
P. Vasu Indien 2005
Nachdem in den letzten Jahren immer mehr Filme aus Rudolf Thomes umfangreicher Filmographie das digitale Licht der Welt erblickt haben, scheint nun die Aussicht auf eine vollständige Digitalisierung und allgemeine Verfügbarkeit seiner Werke in greifbare Nähe gerückt zu sein.
Liebhaber der Filme Rudolf Thomes in Deutschland waren im neuen Jahrtausend zunächst zumeist auf Fernsehausstrahlungen einer kleinen Handvoll regelmäßig gezeigter Werke oder den Besuch von engagierteren Kinos angewiesen, wenn sie einen ersten Einblick in das Schaffen eines der faszinierendsten gegenwärtigen Filmemacher erhalten wollten. Für eine Weile schien Thome in der öffentlichen Wahrnehmung beinahe ein marginalisierter, untergegangener, ja fast schon verschollener Filmemacher geworden zu sein, und die bedauernswerte Tatsache, dass seine jeweils neuen Filme (denn er blieb nach wie vor äußerst produktiv) bundesweit meist nur in wenigen Kinos und für kurze Zeit zu sehen waren, ein nachhaltiges Armutszeugnis hinsichtlich eines breiten Interesses und Engagements für lebendige deutsche Filmgeschichte. Nachdem jedoch seine jüngsten Filme zumindest in den deutschen Feuilletons und in einigen Kritikerkreisen mit immer größerer Regelmäßigkeit bewundert und sogar bejubelt worden waren, scheint sich nun der bisherige Kultstatus Thomes langsam in eine weitreichendere Akzeptanz und generelle Relevanz seiner Arbeit wandeln zu können. Wenn man bedenkt, dass der Großteil der hiesigen Filme und Filmemacher nach Ende des gängigen „Verwertungszeitraums“ und der event- und aktualitätsbasierten „Interessen“ weiterhin dazu verdammt scheinen, ein Dasein im Niemandsland der permanenten (bewussten wie unbewussten) Ignoranz großer cinephiler Kreise fristen zu müssen, darf es schon als enormer Erfolg gewertet werden, wenn sich von einem Filmemacher mehr als 20% seiner künstlerischen Arbeiten überhaupt in irgendeiner Form von (kommerziellem) Umlauf befinden. Zwischen Til Schweiger und Fritz Lang gefangen, scheint hierzulande die Bereitschaft, sich auf die unermesslichen Schätze der Filmgeschichte, ja die Tausenden verschütt gegangener Filmographien, überhaupt einzulassen, im Allgemeinen gen Null zu tendieren, so dass man im Falle Rudolf Thome nun vielleicht schon von einer Kanonisierung zu Lebzeiten zu sprechen beginnen könnte. Weiterlesen “Weitere seltene Filme von Rudolf Thome bald erhältlich?” »
Sleeping Dogs
Clinton Jones Großbritannien 2012
Hotel der toten Gäste
Eberhard Itzenplitz BRD, Spanien 1965

Gerade zufällig darüber gestolpert, bei der Recherche über Bill Plympton, habe ich das Video sofort laufen lassen, und will es nun gleich hier teilen, verbreiten, weiterverbreiten. Bill Plympton. Einer meiner liebsten Filmemacher. Ich wollte schon immer über ihn schreiben, oder irgendwas machen. Ok, das ist nur eine Verlinkung, aber ein bisschen was kann ich doch zu Papier bringen. Sozusagen. Weiterlesen “Videolecture mit Bill Plympton” »
Neues Jahr, neue Listen zum vergangenen Jahr. Diesmal sind die Jahres- und Entdeckungslisten 2013 direkt in einem Sammelbeitrag zusammen gefasst, um die üblichen zeitlichen Verschleppungen zu vermeiden. Wir freuen uns, dass Jochen Werner wie bereits letztes Jahr wieder dabei ist, und von den ET-Stammautoren Alex S. wieder in den Kreis der Listenbeiträger zurückkehrt, ebenso wie Sano, der zeitnah noch eine Liste nachliefern will. Es gibt aber auch einigen Schwund zu verzeichnen: Steffen Hildebrandt hat sein Medienpraktikum bei uns beendet, Hermann Nübetzki hält stur an seiner Abkehr vom Kino fest, und sogar Frauke lässt sich wegen angeblicher Prüfungsvorbereitungen diesmal entschuldigen. Ein bisschen was ist trotzdem wieder zusammen gekommen… Weiterlesen “Listen 2013” »