„I think Nikkatsu’s position in the industry is unique. It’s a large company, but we worked on one single concept, sex, for 18 years, and made a very large number of films. Having sex is an activity where we clearly show our true natures. Examining the relationships between men and women is one of the best ways to show the essence of human beings. So we thought that by working with the theme of sex, we could explore ourselves more deeply and express the very core of the world.“  – Noboru Tanaka
 
 















 
(Maruhi) shikijô mesu ichibar – Japan 1974 – 83 Minuten – Regie: Noboru Tanaka – Produktion: Yoshihiro Yuhki – Drehbuch: Akio Ido – Kamera: Shohei Ando – Musik: Yasuo Higuchi – Schnitt: Shinya Inoue – Szenenbild: Gunji Kawasaki – Darsteller: Meika Seri , Junko Miyashita, Genshu Hanayagi, Moeko Ezawa, Sakumi Hagiwara, Shiro Yumemura, Akira Okamoto, Akira Takahashi, Hyôe Enoki, Ikunosuke Koizumi, Nagatoshi Sakamoto, Kenji Shimamura, Kunio Shimizu, Saburô Shôji
 
Nachdem ich gestern vor dem Schlafengehen Károly Makks Szerelem (1970) gesehen hatte, und mich der ungarische Filmemacher Gábor Bódy schon seit einigen Tagen sehr beschäftigt, machte ich mich heute Vormittag im Internet auf die Suche nach mehr Informationen zu Bódy und dem ungarischen Kino im allgemeinen. Dabei stolperte ich nach einigen Stunden aber zufällig über etwas gänzlich Unerwartetes: den einzigen nach momentanem Wissensstand vollständig erhaltenen ungarischen Film von Mihály Kertész, einem Filmemacher den ich unter dem allgemein bekannteren Pseudonym Michael Curtiz schon seit längerem sehr schätze, als kostenlosen Stream im Internet.
Die Internetplattform Europa Film Treasures die den Film Online zur Verfügung stellt, scheint eine Initiative mehrerer europäischer Filmarchive zu sein, um wiederentdeckte und restaurierte Filme auch abseits von Kinovorführungen einer breiteren Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Die regelmäßig erweiterte Seite stellt zudem Kontextualisierungen durch Hintergrundinformationen in mehreren Sprachen zur Verfügung. Alle Filme können dabei konsequent ebenfalls in unterschiedlichen Sprachen untertitelt gesehen werden.
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 Als in einer stürmischen Gewitternacht ein mysteriöser Fremder seinen letzten Atem ausgerechnet auf der Türschwelle von Diana und Regina aushaucht, ist dies für die beiden Hobbydetektivinnen der Auftakt zu einem wilden Abenteuer. Der Tote hat nämlich nicht nur einen Wurfdolch im Rücken, sondern auch eine Partitur in der Hand. Die darauf verzeichneten Töne und Texte ergeben zusammen ein altes Volkslied, das die scharfsinnigen Schönheiten geradewegs auf eine sonnige Insel führt. Es dauert nicht lange, da sehen sich die beiden, die ihre Brötchen im Übrigen nicht nur durch Privatschnüffelei, sondern auch mittels freizügiger Varieté-Performanzen verdienen, mit einer illustren Schar skurriler Gestalten konfrontiert, die allesamt ein Auge auf eine ominöse Zauberformel geworfen haben und fürchten, Diana und Regina könnten ihnen eben diese abspenstig machen.
So treffen die leichtgeschürzten Detektivinnen unter anderem auf eine mysteriöse Sekte, eine Gruppe radikaler Feministinnen, verrückte Wissenschaftler, durchtriebene Doppelagenten und einen unmoralischen Geschäftsmann, der offenbar unter der Fuchtel eines verhaltensauffälligen Kindes steht, das bestürzende Ähnlichkeit zu einem Nacktaffen aufweist. Blöd nur, dass die Informanten, mit denen sich die Ermittlerinnen zwischen allerlei Tanz- und Gesangseinlagen treffen, meist durch zweckentfremdetes Schneidwerkzeug schon ein verfrühtes Ende finden, bevor sie ihre kostbaren Informationen überhaupt preisgeben können. Irgendwie gelingt es Diana und Regina am Ende dann aber doch noch, dem totgeglaubten Biologen auf die Spur zu kommen, der mithilfe der heiß begehrten Super-Formel eine muskelbepackte Übermenschen-Rasse zu züchten plant.
Klingt wirr? Ist es auch! Und es ist großartig! Jenseits jeglicher Logik oder Plausibilität entspinnt sich dieses herrlich beknackte Spionage-Spiel zwischen Palmen, Strand und Sleaze-Gestöber, immer nur auf den Genuss des Augenblicks aus und nie den Zwängen der Kontinuität gehorchend. Es ist schon bewundernswert, mit welcher Leichtfüßigkeit Franco seine Protagonistinnen von Szene zu Szene tänzeln lässt, egal ob sie nun gerade halbnackt Saxophon spielen oder sich der Attacken peitschenschwingender Tunichtgute erwehren müssen. Nichts wird ernst genommen, alles ist ein Spiel. Wen interessiert es da schon noch, wenn zwischen all den albernen Zipfelmützen-Mönchen und grunzenden Übermensch-Proleten die Plausibilität auf der Strecke bleibt? Ausgeklügelte Geschichten gibt es im Kino schließlich wie Sand am Meer (Sand am Meer gibt es in diesem Film übrigens auch wie Sand am Meer, entspinnt sich doch der gefühlte Großteil des Plots vor sonnigen Postkarten-Stränden).
Was „Küss mich, Monster“ zu bieten hat, ist dagegen deutlich rarer gesät. Hier wird das kunstgeplagte Gehirn des geneigten Cineasten auf eine All-inclusive-Kreuzfahrt über das Meer der enthemmten Trivialitäten geschickt. Wer sich auf den Trip einlässt, darf sich verwöhnen lassen von den coolen Sprüchen strammer Bikini-Miezen, sinistren Superschurken, die in etwa so furchteinflößend wie Graf Zahl aus der „Sesamstraße“ sind, und Dialogen, die streng nach deutschem Trashgebot gebraut sind. Prädikat: Wohlfühl-Franco!
 
 Küß mich, Monster – BRD/Spanien 1967 – 79 Minuten – Regie: Jess Franco – Drehbuch: Karl Heinz Mannchen, Jess Franco, Luis Revenga – Produktion: Pier A. Caminnecci, Adrian Hoven, José López Moreno – Kamera: Jorge Herrero, Franz Hofer – Musik: Jerry van Rooyen – Schnitt: Francisco García Velázquez, María Luisa Soriano – Darsteller: Janine Reynaud, Rosanna Yanni, Chris Howland, Michel Lemoine, Manuel Velasco, Manolo Otero, Ana Casares, Adrian Hoven, Marta Reves.

“Eine burleske Tragödie” verspricht klangvoll der Untertitel. Burlesk, das ist ein Adjektiv, das häufig das Frivole, das Obszöne, kurz: den Sleaze, miteinschließt. Man kann sich kaum ausmalen, welche ungeheuren Gefühle das deutsche Kinopublikum übermannt haben müssen, als es 1962 hilfloser Zeuge von Rolf Thieles unbarmherzigen Epos der reuelosen Verworfenheit wurde. Aus den verruchten österreichischen Ateliers geradewegs in die bundesrepublikanischen Provinzkinos! Und da wurde man Zeuge seiner großen Stars, die, einer nach dem anderen, getrieben, zerrissen und doch furchtlos der blonden Lulu in den Untergang folgten.
LULU ist ein verglühender, lüsterner Film. O. E. Hasse, Hildegard Knef, Mario Adorf, Rudolf Forster und Sieghart Rupp – sie alle verglühen unter dem ätherischen Schleier der Begierde für Nadja Tiller, die Rolf Thiele hier neu für sich erfunden hat. Denn auch er verglüht in den Sonnenstrahlen der von ihm geschaffenen Venus, die in der immer gegenwärtigen Lust, die sich aus ihr speist, badet und räkelt.
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Das erste slowenische Buch zum jüngeren südkoreanischen Kino war sicherlich eine der ersten nicht-englischsprachigen Publikationen außerhalb Koreas, die sich mit dem überraschenden Boom der nationalen Filmindustrie Südkoreas innerhalb eines überschaubaren Zeitrahmens auseinandersetzte (in diesem Fall geht es vorwiegend um die Jahre 1995 – 2005). Als publizistische Pionierleistung anzusehen, wird während der Lektüre zunehmend klarer, wie es ein solches Werk auf den slowenischen Buchmarkt schaffen konnte. In erster Linie scheint es nämlich nicht primär um die Darstellung der südkoreanischen Filmwirtschaft und Filmgeschichte zu gehen, als vielmehr um ein Plädoyer für eine zu ändernde slowenische (und im Grunde auch europäische) Filmpolitik. Geschrieben wurde es von zwei der profiliertesten slowenischen Filmautoren der letzten 20 Jahre, die beizeiten den Eindruck erwecken, den slowenischen Filmbuchmarkt seit der Unabhängigkeit von Jugoslawien im Jahre 1991 fast im Alleingang hervorgebracht zu haben.
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 Januar 10, 2011 | Veröffentlicht in 
Blog,
Filmbücher,
Sano | 
Leave a commentIn der Reihenfolge der Sichtung:
Attack of the Tromaggot (Leslie Thea) – 1/10 (n/a)
 Engel mit schmutzigen Flügeln (Roland Reber) – 6/10 (17)
 Avatar – Aufbruch nach Pandora (James Cameron) – 7/10 (13)
 Heartless (Philip Ridley) – 7/10 (20)
 Bis nichts mehr bleibt (Nikolaus Stein von Kamienski) – 5/10 (6)
 Der Ghostwriter (Roman Polanski) – 9/10 (22)
 Rampage (Uwe Boll) – 1/10 (2)
 Der Räuber (Benjamin Heisenberg) – 10/10 (24)
 Das letzte Schweigen (Baran Bo Odar) – 6/10 (17)
 Mr. Nice (Bernard Rose) – 8/10 (22)
 Tetro (Francis Ford Coppola) – 9/10 (22)
 I’m Glad That My Mother is Alive (Claude und Nathan Miller) – 9/10 (24)
 Der letzte Angestellte (Alexander Adolph) – 7/10 (19)
 A White Night (Masahiro Kobayashi) – 6/10 (13)
 Los jóvenes muertos (Lisandro Listorti) – 9/10 (23)
 Possessed (Yong-Jo Lee) – 5/10 (16)
 The Portuguese Nun (Eugène Green) – 4/10 (13)
 Mundane History (Anocha Suwichakornpong) – 6/10 (18)
 Draquila – Italy trembles (Sabina Guzzanti) – 7/10 (16)
 The Double Hour (Giuseppe Capotondi) – 7/10 (20)
 Valhalla Rising (Nicolas Winding Refn) – 9/10 (23)
 Uncle Boonmee erinnert sich an… (Apichatpong Weerasethakul) – 3/10 (11)
 Illégal (Olivier Masset-Depasse) – 3/10 (n/a)
 Amer (Hélène Cattet, Bruno Forzani) – 9/10 (23)
 Redland (Asiel Norton) – 9/10 (22)
 Die Autobiographie des Nicolae Ceausescu (Andrei Ujica) – 9/10 (23)
 LSD: Love, Sex Aur Dhokha (Dibakar Banerjee) – 5/10 (16)
 Dev. D (Anurag Kashyap) – 9/10 (21)
 Zapping-Alien@Mozart-Balls (Vitus Zeplichal) – 2/10 (7)
 Carlos (Olivier Assayas) – 10/10 (24)
 Unter dir die Stadt (Christoph Hochhäusler) – 9/10 (23)
 36 Ansichten des Pic St-Loup (Jacques Rivette) – 8/10 (21)
 Paju (Chan-ok Park) – 9/10 (n/a)
 Like You Know it All (Sang-soo Hong) – 7/10 (19)
 In the Woods (Angelos Frantzis) – 10/10 (24)
 My Son, My Son, What Have Ye Done (Werner Herzog) – 8/10 (21)
 Eighteen (Kun-jae Jang) – 7/10 (19)
 Accident (Pou-Soi Cheang) – 9/10 (22)
 Transit (Philipp Leinemann) – 6/10 (17)
 Bergblut (Philipp Pamer) – 1/10 (0)
 Shutter Island (Martin Scorsese) – 10/10 (25)
 A Serbian Film (Srdjan Spasojevic) – 1/10 (0)
 Inception (Christopher Nolan) – 3/10 (6)
 Lola (Brillante Mendoza) – 8/10 (22)
 Vincent will Meer (Ralf Huettner) – 8/10 (21)
 Schmutziger Süden (Klaus Lemke) – 7/10 (19)
 A Single Man (Tom Ford) – 8/10 (21)
 In meinem Himmel (Peter Jackson) – n/a (22)
 Blutsfreundschaft (Peter Kern) – 8/10 (21)
 The Social Network (David Fincher) – 9/10 (23)
 Film socialisme (Jean-Luc Godard) – 3/10 (5)
 Im Schatten (Thomas Arslan) – 7/10 (20)
 The Human Centipede – First Sequence (Tom Six) – 6/10 (16)
 Phoebe Phoenix (Gerry Schuster) – 7/10 (19)
 Wir sind die Nacht (Dennis Gansel) – 8/10 (21)
 Orly (Angela Schanelec) – 9/10 (23)
 Transit (Angela Zumpe) – 5/10 (14)
 Enter the Void (Gaspar Noé) – 5/10 (15)
 Piranha 3D (Alexandre Aja) – 8/10 (21)
 Greenberg (Noah Baumbach) – 8/10 (22)
 Der letzte schöne Herbsttag (Ralf Westhoff) – 1/10 (0)
 The Loved Ones (Sean Byrne) – 8/10 (21)
 How I Ended This Summer (Aleksei Popogrebsky) – 9/10 (22)
 Hadewijch (Bruno Dumont) – 9/10 (23)
 Vorsicht Sehnsucht (Alain Resnais) – 7/10 (19)
 The House of the Devil (Ti West) – 10/10 (24)
 Poetry (Chang-dong Lee) – 10/10 (25)
 Life and Death of a Porno Gang (Mladen Djordjevic) – 9/10 (24)
 Raging Sun, Raging Sky (Julián Hernández) – 10/10 (24)
 Paula-Paula (Jess Franco) – 8/10 (21)
 Januar 3, 2011 | Veröffentlicht in 
Christoph,
Listen | 
Leave a comment2009:
1. L’ENFER D’HENRI-GEORGES CLOUZOT
 2. TWO LOVERS
 3. GRAN TORINO
 4. DAS WEISSE BAND
 5. WENDY AND LUCY
 6. 35 RHUMS
 7. KYNODONTAS
 8. BELLAMY
 9. KINATAY
 10. LAKE MUNGO
Nachrücker:
THE HURT LOCKER; PUBLIC ENEMIES; HALLOWEEN II; PINK; FUNNY PEOPLE; LE PÈRE DE MES ENFANTS; IN DREI TAGEN BIST DU TOT 2; GANGS; DIE TÜR; THE WRESTLER; INDEPENDENCIA; IN THE ELECTRIC MIST; TWO-LEGGED HORSE; WHERE THE WILD THINGS ARE; THE MAN FROM LONDON; Z32; JERICHOW; SHERLOCK HOLMES;
2008:
1. WE OWN THE NIGHT
 2. UNITED RED ARMY
 2. DAS GELÜBDE
 4. THE HAPPENING
 5. STELLET LICHT
 6. SCHMETTERLING UND TAUCHERGLOCKE
 7. LET THE RIGHT ONE IN
 8. BUDDHA COLLAPSED OUT OF SHAME
 9. INTO THE WILD
 10. [REC]
Runners Up:
JCVD; PARANOID PARK; LOOS ORNAMENTAL; RR; AUDIENCE OF ONE; KNOCKED UP; SMILEY FACE; HUNGER;

Letztes Jahr verliefen alle Bestrebungen zu einem gemeinsamen Posting mit unseren gesammelten Jahreslisten im Sande. Diesmal haben wir uns fest vorgenommen, es nicht noch einmal so weit kommen zu lassen, sondern einige Tage nach unseren Entdeckungslisten dann auch die Jahreslisten mit unseren Favoriten des aktuellen Film- und Kinojahrgangs (weitgehend ungeachtet der häufig verzögerten regulären Starttermine, stattdessen am tatsächlichen eigenen Sichtungsjahr orientiert, ob Festival, Kinostart oder DVD-Import) folgen zu lassen – und das nicht weniger umfangreich und ausufernd. In einem nachgerade wahnwitzigen Kraftakt ist dieses Unterfangen diesmal ausnahmsweise tatsächlich geglückt, weshalb wir nun nachfolgend das neue Jahr gebührend mit der krönenden Fortsetzung des zum Abschluss des alten Jahres begonnenen Listenwahnsinns einleiten wollen…
 
 
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Gesamtliste meiner gesehenen aktuellen Filme 2010 (oder: die Langfassung meines Beitrags zu diesem ET-Sammelposting).

 
Ein in Sachen Kino und Film reichlich wahnsinniges, irrwitziges Jahr. Nicht nur hinsichtlich der bereits gewürdigten älteren Entdeckungen, genauso sehr und mit ähnlicher Begeisterung auch hinsichtlich des aktuellen Jahrgangs. Nie zuvor habe ich so viele (sowohl alte als auch neue) Filme in einem Jahr gesehen wie 2010, und auch wenn es dank komprimierter, kurzzeitig geballter Festivalexzesse (vor allem Berlinale, Filmfest München, Viennale, Fantasy Filmfest) dann im restlichen Jahr bisweilen eher gemäßigt zuging, so kam doch diesmal die bislang für meine Verhältnisse unfassbare Zahl von rund 190 gesehenen aktuellen Filmen (darunter etwa fünfzehn Kurzfilme, der Rest Langfilme) zustande. Unglaublich auch deshalb, weil ich mit gelegentlichen Ausnahmen doch trotzdem ziemlich selektiert geschaut habe und abgesehen von einer Reihe tatsächlich übler Missgriffe mit meiner Ausbeute nicht nur mehr als zufrieden, sondern ausgesprochen begeistert bin. Das hat natürlich auch damit zu tun, dass mein Sichtungsjahr gewissermaßen nach vorne (2009er Premieren) und nach hinten (2011er Kinostarts und Importe) ausschlägt, weil einiger meiner Favoriten bereits 2009 international zu sehen waren, aber erst 2010 wirklich rumgekommen sind (bei „Raging Sun, Raging Sky“ habe ich lange gezögert, weil ich den schon bei der Berlinale 2009 unbedingt sehen wollte [er mir insofern dann eigentlich doch fast zu alt war, obwohl seine deutsche DVD-Premiere erst im Dezember 2010 stattfand] und mich dann ärgerlicherweise kurzfristig dagegen entschieden habe, im Gegensatz zu einigen glücklichen ET-Mitautoren), während andere Filme quasi noch frisch aus Venedig bzw. der Viennale stammen und bislang auch international noch kaum zu sehen waren. Was mich dann fast zu der Überlegung, mich ausnahmsweise bei der Jahresliste auf das Produktionsjahr 2010 zu beschränken und verspätet verbreitete 2009er Produktionen nicht zu berücksichtigen, aber das hätte mich nicht nur um meinen Film des Jahres gebracht, sondern ich halte es auch allgemein bei einer Listenerstellung am unmittelbaren Jahresende für ein ungeeignetes, verzerrendes Vorgehen (bei rückblickender Listenerstellung mit mehrjährigem Abstand ist es dagegen natürlich das einzig sinnvolle Vorgehen), das dem Sichtungsjahr auch nicht gerecht geworden wäre. Insofern also lieber die volle Ladung, von einzelnen arg verspätet rumgekommenen 2008er Produktionen abgesehen („Wendy & Lucy“ konnte ich etwa erst Anfang 2010 regulär im Kino sehen, aber es wäre reichlich witzlos, ihn nun im gleichen Jahr auf die Liste zu setzen wie Kelly Reichardts zwei Jahre später entstandenen „Meek’s Cutoff“, den ich wiederum bereits in diesem Jahr sehen konnte). Kurzum: das Spektrum war breit, die Auswahl schwer und am Ende entschied ich mich in Anbetracht dieser Umstände dafür, statt meiner üblichen Top-20 eine Top-40 zu erstellen, die auch auf den letzten Rängen noch dermaßen stark ist, dass in einem schwachen Jahrgang sofort bei jedem dieser Filme auch die Nennung in einer Top-10 absolut vertretbar wäre. Ein Jahr der Extreme, das mich mit so manchem kleinen 35mm- und 16mm-Wunder einerseits immer wieder an die immer noch einzigartigen, ureigenen Möglichkeiten von klassischem Filmmaterial erinnert hat, mich gleichzeitig aber auch mehr denn je mit dem digitalen Kino versöhnt hat, das zum Glück neben ambitionslosen „Fake-Film“-Filmen (aka digital, das  via Nachahmung den Eindruck von analog machen möchte) dann zum Glück doch häufig auf hochspannende Weise ästhetisches Neuland erforschte („In the Woods“ oder „Film Socialisme“ wären Musterbeispiele). Auch wenn ich zugeben muss, bei allem mittlerweile entdeckten Genuss, den auch eine gute HDCam-Projektion bieten kann, indem sie der Glätte und Flachheit der digitalen Bilder einen ganz eigenen Reiz gibt, so ist es doch auch sofort wieder um mich geschehen, wenn jemand wie Peter Tscherkassky im direkten Zugriff aufs Rohmaterial das Kino an seinen technischen, handwerklichen Grundlagen anpackt und zum puren Strom der sinnlichen, greifbaren, materiellen Attraktionen gerinnen lässt. Es geht eben um Vielfalt, um die werktreue Entfaltung verschiedener filmischer Ausdrucksmöglichkeiten (analoge Filmformate, digitale Videoformate, Mischformen) in ihrer ureigenen Form, und vielleicht besteht diese in der gegenwärtigen Übergangsphase trotz aller Einschränkungen dann tatsächlich in einer Ausprägung, von der man früher nichts ahnen konnte und musste, und von der man später vielleicht nur noch träumen kann, weil das digitale Kino leider nicht nur das erfreuliche Ziel der Erweiterung der Möglichkeiten von Film/Video, sondern aufgrund der Ziele seiner Verfechter noch viel mehr eine äußerst unerfreuliche ökonomische und technische Verdrängungsstrategie fährt. Umso mehr freue ich mich, solange es geht, an dem, was trotz allem in dieser und anderer Hinsicht immer wieder und noch immer möglich ist. Um noch einmal auf das Sichtungspensum zurück zu kommen: angeregt durch Sanos eigene Handhabung (die hinsichtlich 2010 wohl nachgereicht wird) und den Umstand, dass ich im Gegensatz zu einigen ET-Mitautoren kein regelmäßiges, vollständiges Sichtungstagebuch auf dem Blog führe, habe ich nachfolgend eine grob nach ungefähren Wertschätzungs-Bereichen (innerhalb derer aber nicht) sortierte Gesamtliste aller gesehenen aktuellen Filme erstellt.
Sonderkategorien:
Materialfetischisten-Award für den bestaussehendsten Film des Jahres (nur auf DI-freiem 35mm/1,37:1 nachvollziehbar):
 La Vie au Ranch (Sophie Letourneur)
Lobende Erwähnungen für weitere (film)materialästhetische Betörungen: „Get Out of the Car“ & „Let Each One Go Where He May“, die den Beweis antreten, dass es auch heute trotz aller extremen Widrigkeiten noch möglich ist, schlichtweg wunderschöne 16mm-Kopien von 16mm-Filmen herzustellen. Wer das im Kino sieht und einen Sinn dafür hat, kann dem nur mit aufrichtiger Freude und Dankbarkeit begegnen, denn bald wird es damit wohl unwiederbringlich vorbei sein.
 Wobei zu diesem Thema großartige 35mm- und überhaupt Kino-Erlebnisse wie „The Portuguese Nun“, „Poetry“ oder „Gallants“ genauso wenig unterschlagen seien wie tolle Super16-to-35mm-Blow-Ups wie „Geburt“, „Amer“ oder „Attenberg“.
Spaßfilm des Jahres:
 Piranha 3D (Alexandre Aja)
Trailer des Jahres:
 Who Killed Captain Alex? (ein kleines, verheißungsvolles Wunder)
Top 40 meiner Lieblingsfilme 2010:
1. The Portuguese Nun (Eugène Green)
 2. Uncle Boonmee Who Can Recall His Past Lives (Apichatpong Weerasethakul)
 3. Film Socialisme (Jean-Luc Godard)
 4. In the Woods (Angelos Frantzis)
 5. Poetry (Lee Chang-dong)
 6. Coming Attractions (Peter Tscherkassky)
 7. Les herbes folles (Alain Resnais)
 8. Raging Sun, Raging Sky (Julián Hernández)
 9. Das rote Zimmer (Rudolf Thome)
 10. Get Out of the Car (Thom Andersen)
11. Let Each One Go Where He May (Ben Russell)
 12. Meek’s Cutoff (Kelly Reichardt)
 13. Oxhide 2 (Liu Jiayin)
 14. Die Autobiographie des Nicolae Ceausescu (Andrei Ujica)
 15. The Lips (Santiago Loza, Iván Fund)
 16. Oki’s Movie (Hong Sang-soo)
 17. Das elektrische Paradies (Michael Busch)
 18. The Strange Case of Angelica (Manoel de Oliveira)
 19. Attenberg (Athina Rachel Tsangari)
 20. The Life and Death of a Porno Gang (Mladen Djordjevic)
21. Bas-Fonds (Isild Le Besco)
 22. Los jóvenes muertos (Leandro Listorti)
 23. Geburt (Silvia Haselbeck, Erich Langjahr)
 24. Orly (Angela Schanelec)
 25. Amer (Hélène Cattet, Bruno Forzani)
 26. Guest (José Luis Guerín)
 27. Road to Nowhere (Monte Hellman)
 28. Gallants (Derek Kwok, Clement Cheng)
 29. Woman on Fire Looks for Water (Ming Jin Woo)
 30. Von Menschen und Göttern (Xavier Beauvois)
31. My Joy (Sergei Loznitsa)
 32. Outrage (Takeshi Kitano)
 33. Hadewijch (Bruno Dumont)
 34. Winter House (Gonzalo Castro)
 35. The Day Was a Scorcher (Ken Jacobs)
 36. Caterpillar (Koji Wakamatsu)
 37. You All Are Captains (Oliver Laxe)
 38. Der Räuber (Benjamin Heisenberg)
 39. You Think You’re the Prettiest, But You Are the Sluttiest (José Manuel Sandoval)
 40. La bocca del lupo (Pietro Marcello)
Runners-Up:
Im Schatten (Thomas Arslan)
 Villalobos (Romuald Karmakar)
 The Sword and the Rose (João Nicolau)
 La Pivellina (Tizza Covi, Rainer Frimmel)
 Shadow Cuts (Martin Arnold)
 Double Tide (Sharon Lockhart)
 The Four Times (Michelangelo Frammartino)
 El Sicario, Room 164 (Gianfranco Rosi)
 Piranha 3D (Alexandre Aja)
 Nostalgia de la luz (Patricio Guzmán)
 Ha Ha Ha (Hong Sang-soo)
 Paula-Paula (Jess Franco)
 The Oath (Laura Poitras)
 Boris Lehman et ses amis: Retouches et réparations / Choses qui me rattachent aux êtres / Un peintre sous surveillance (Boris Lehman)
 Paju (Park Chan-ok)
 White Material (Claire Denis)
 Carlos (Olivier Assayas)
 Trash Humpers (Harmony Korine)
 Bedways (RP Kahl)
 Alamar (Pedro González-Rubio)
Bemerkenswert:
The Road (John Hillcoat)
 Der Wanderer (Avishai Sivan)
 Mundane History (Anocha Suwichakornpong)
 I Travel Because I Have To, I Come Back Because I Love You (Marcelo Gomes, Karim Aïnouz)
 Unter dir die Stadt (Christoph Hochhäusler)
 Un día menos (Dariela Ludlow)
 Tetro (Francis Ford Coppola)
 Eighteen (Jang Kun-jae)
 Belair (Bruno Safadi, Noa Bressane)
 The Stranger’s Land (Xavier Marrades)
 Der Vater meiner Kinder (Mia Hansen-Løve)
 Lourdes (Jessica Hausner)
 The Loved Ones (Sean Byrne)
 Monsters (Gareth Edwards)
 Rubber (Quentin Dupieux)
 The Land Inhabited (Anna Sanmartí)
 Survival of the Dead (George A. Romero)
 La Vie au Ranch (Sophie Letourneur)
 A Loft (Ken Jacobs)
 The Social Network (David Fincher)
 Aurora (Cristi Puiu)
 Tranquility (Siegfried A. Fruhauf)
 W2 (Alexander Biedermann)
 Marwencol (Jeff Malmberg)
 Unstoppable (Tony Scott)
Gelungen:
Crab Trap (Oscar Ruíz Navia)
 Portrait of the Fighter as a Young Man (Constantin Popescu)
 La belle visite (Jean-François Caissy)
 Kyoto Story (Yamada Yoji, Abe Tsutomu)
 Red Riding: 1974 (Julian Jarrold)
 Anvil! The Story of Anvil (Sacha Gervasi)
 The Exploding Girl (Bradley Rust Gray)
 Mr. Nice (Bernard Rose)
 I Wish I Knew (Jia Zhang-Ke)
 I’m Glad My Mother is Alive (Claude Miller, Nathan Miller)
 Valhalla Rising (Nicolas Winding Refn)
 Dev. D (Anurag Kashyap)
 Redland (Asiel Norton)
 My Son, My Son, What Have Ye Done? (Werner Herzog)
 Shutter Island (Martin Scorsese)
 Symbol (Hitoshi Matsumoto)
 Schmutziger Süden (Klaus Lemke)
 The Ape (Jesper Ganslandt)
 We Are What We Are (Jorge Michel Grau)
 Ip Man 2 (Wilson Yip)
 Gamer (Mark Neveldine, Brian Taylor)
 Self-Examination Remote Control (Eve Heller)
 Cycle (Volker Schreiner)
 Tuesday, After Christmas (Radu Muntean)
 Night Mayor (Guy Maddin)
 Maybe Siam (Christoph Girardet, Matthias Müller)
 The Stool Pigeon (Dante Lam)
 Reise nach Agatis (Marian Dora)
 Bal (Semih Kaplanoğlu)
Okay:
Eastern Drift (Sharunas Bartas)
 Summer Wars (Mamoru Hosoda)
 Nénette (Nicolas Philibert)
 Winter’s Bone (Debra Granik)
 Missing Man (Anna Fenchenko)
 About Her Brother (Yoji Yamada)
 Vincent will Meer (Ralf Huettner)
 Turistas (Alicia Scherson)
 Die Fremde (Feo Aladag)
 Little Baby Jesus of Flandr (Gust Van den Berghe)
 Café Noir (Jung Sung-Il)
 Persécution (Patrice Chéreau)
 Inception (Christopher Nolan)
 Kaboom (Gregg Araki)
 A Serious Man (Joel & Ethan Coen)
 Free Land (Minda Martin)
 La vida sublime (Daniel V. Villamediana)
 Studien zum Untergang des Abendlandes (Klaus Wyborny)
 Guerra Civil (Pedro Caldas)
 Transit (Angela Zumpe)
 Fire of Conscience (Dante Lam)
 Enter the Void (Gaspar Noé)
 Greenberg (Noah Baumbach)
 Humpday (Lynn Shelton)
 I Killed My Mother (Xavier Dolan)
 Mouse Palace (Harald Hund, Paul Horn)
 Summer of Goliath (Nicolás Pereda)
Mäßig:
Haze (Tayfun Pirselimoglu)
 The Well (Umesh Vinayak Kulkarni)
 Waste Land (Lucy Walker, João Jardim, Karen Harley)
 Heartless (Philip Ridley)
 Hotel Atlântico (Suzana Amaral)
 Life During Wartime (Todd Solondz)
 Frozen (Adam Green)
 The Killer Inside Me (Michael Winterbottom)
 Red Hill (Patrick Hughes)
 Reykjavik Whale Watching Massacre (Julius Kemp)
 Trinkler (Marie-Catherine Theiler)
 Wednesday Morning Two A.M. (Lewis Klahr)
 The Forgotten Space (Allan Sekula, Noël Burch)
 Cyrus (Jay Duplass, Mark Duplass)
 Versailles (Pierre Schoeller)
Schwach:
Bad Family (Aleksi Salmenperä)
 Exit Through The Gift Shop (Banksy)
 Engel mit schmutzigen Flügeln (Roland Reber)
 Up in the Air (Jason Reitman)
 [Rec] 2 (Jaume Balagueró, Paco Plaza)
 Rampage (Uwe Boll)
 Darfur (Uwe Boll)
 Khargosh (Paresh Kamdar)
 Illégal (Olivier Masset-Depasse)
 Certified Copy (Abbas Kiarostami)
 The Dark House (Wojtek Smarzowski)
 Greetings from the Woods (Mikel Cee Karlsson)
 The Human Centipede (First Sequence) (Tom Six)
 Four Lions (Chris Morris)
 Rammbock (Marvin Kren)
 A Screaming Man (Mahamat-Saleh Haroun)
 Dream Home (Pang Ho-Cheung)
 Somewhere (Sofia Coppola)
Quälend mies:
A White Night (Masahiro Kobayashi)
 Der Doppelgänger (Christopher Lenke & Philip Nauck)
 Love Crime (Alain Corneau)
 Adèle und das Geheimnis des Pharaos (Luc Besson)
Absolut unerträglich:
La Herencia Valdemar (José Luis Alemán)
 No Reason (Olaf Ittenbach) (zzgl. partiellem Schlock-Spaß!)
 A Serbian Film (Srdjan Spasojevic)
 Centurion (Neil Marshall)
 Der letzte schöne Herbsttag (Ralf Westhoff)
4 x 10+ = das Entdeckungsjahr 2010 in vier 10er-Listen plus Ergänzungen
Ältere Filme, erstmals gesehen: Entdeckungen 2010 – es handelt sich um die ausufernde, maßlose, unbeherrschte Langfassung meiner Liste aus diesem Sammelposting. Und dieser Beitrag hier ist nicht nur eine Ergänzung, sondern eine Komplettfassung, insofern überschneidet er sich natürlich zu großen Teilen mit dem Sammelposting. Es wird ausdrücklich darauf hingewiesen, dass der nachfolgende Beitrag lediglich für Listen-Fetischisten und besonders Unerschrockene geeignet sein dürfte. Obwohl ich sehr, sehr vieles aussortiert habe, ist die Auswahl noch immer ziemlich wahnwitzig, was gewissermaßen dann aber eben doch recht gut dem Sichtungsjahr entspricht. Irgendwann hatte ich auch einfach keine Zeit, Lust und Nerven, noch weitere Aussiebungsrunden durchzuführen. Und nach einer Weile wird das Erstellen einer solchen Extended-Liste dann bei allem eigentlich antreibenden Spiel & Spaß dann doch dermaßen enervierend, dass man irgendwann einfach nur noch den ganzen Kram fertig stellen und loswerden möchte. Zumindest ging’s mir in diesem Fall so. Insofern fehlt bestimmt noch immer einiges (manches ganz bewusst, andereres vielleicht nur aus Versehen), manch anderes hätte man vielleicht auch durchaus noch rausschmeißen können, aber egal: passt schon alles irgendwie so. Dass die Filme mitunter aus sehr unterschiedlichen Gründen und aus sehr unterschiedlichen Kontexten heraus auf der Liste gelandet sind (z.B. würde man angesichts meiner Vorliebe für Sleaze, Trash und mitunter Schlock wohl kaum vermuten, dass ich zu den wenigen Menschen auf diesem Planeten gehöre, die im berühmt-berüchtigten MANOS keine Spaßgurke, sondern tatsächlich einen auf äußerst eigenwillige, inspirierte Weise interessanten, guten Film sehen, der aber von konventionellen Qualitäts-Kriterien natürlich denkbar weit entfernt ist), dürfte sich von selbst verstehen, lässt sich im Rahmen einer solch umfassenden Liste aber natürlich leider in keiner Weise transparent machen (dazu bräuchte es wohl ein riesiges begleitendes Handbuch ;)). Und ja, das ist schon alles ziemlich pervers, hier werden diesmal halt keine halben Sachen gemacht, sondern es wird richtig ausgeholt. Insofern geht’s nun auch gleich in die Vollen…
 
 10 entdeckte Regisseure (Bedingung: jeweils mindestens drei gesehene, sehr geschätzte, neu entdeckte Filme in diesem Jahr), jeweils drunter dann meine drei zugehörigen Lieblingsfilme (bei Hofbauer und Franco musste ich auf vier aufstocken, nicht zuletzt wegen der im Vergleich zu den anderen Regisseuren deutlich höheren Anzahl gesehener Filme):
* Rogério Sganzerla
 Copacabana mon amour
 The Woman of Everyone
 Sem Essa, Aranha
* Susumu Hani
 Das Mädchen Nanami
 Sie und Er
 Die Bewährung
* Helmut Dziuba
 Sabine Kleist, 7 Jahre
 Der Untergang der Emma
 Als Unku Edes Freundin war…
* Zbyněk Brynych
 Engel, die ihre Flügel verbrennen
 Oh Happy Day
 Mravenci nesou smrt
* Ernst Hofbauer
 Wenn die prallen Möpse hüpfen
 Erotik im Beruf – Was jeder Personalchef gern verschweigt
 Schwarzer Markt der Liebe
 Was Schulmädchen verschweigen
* Ernst Ritter von Theumer
 Ich, die Nonne und die Schweinehunde
 Der Irre vom Zombiehof
 Camp der Verdammten
* Rolf Olsen
 Wenn es Nacht wird auf der Reeperbahn
 Auf der Reeperbahn nachts um halb eins
 Das Stundenhotel von St. Pauli
* Siegfried A. Fruhauf
 Mirror Mechanics
 Palmes d’Or
 Exposed
* Raymond Depardon
 San Clemente
 Afrika: Was machen die Schmerzen?
 New York, NY
* Yasujiro Shimazu
 The Trio’s Engagement
 The Lights of Asakusa
 So Goes My Love
Lediglich von Hofbauer und Olsen kannte ich vorher schon Filme, entdeckte aber erst dieses Jahr wirklich ihr Werk in größerem Umfang. Hinzu kommen außerdem zwei Filmemacher, von denen ich vorher schon eine ganze Menge kannte und sie zu meinen Favoriten zählte, jedoch 2010 noch einmal neue Facetten und vor allem einige neue Lieblingsfilme aus ihrem Werk kennen lernte, so dass eine gesonderte Nennung durchaus gerechtfertigt ist:
* Jess Franco
 Die Sklavinnen
 Küss mich, Monster
 Lolita am Scheideweg
 Jungfrau unter Kannibalen
* Rainer Werner Fassbinder
 Rio das Mortes
 Querelle
 Wildwechsel
 Einzelfilme: 10 herausragende Entdeckungen (fett markiert) mitsamt haufenweise spaßeshalber assoziativ zugeordneten zusätzlichen Entdeckungen:
Serenade für zwei Spione (Michael Pfleghar)
 Häschen in der Grube (Roger Fritz)
 Sukkubus – Den Teufel im Leib (Georg Tressler)
 Der wilde Blonde mit der heißen Maschine (Adrian Hoven)
 Bengelchen liebt kreuz und quer (Marran Gosov)
 Vanessa (Hubert Frank)
 Madame und ihre Nichte (Eberhard Schröder)
 Im Schloss der blutigen Begierde (Adrian Hoven)
 Jerry Cotton: Der Tod im roten Jaguar (Harald Reinl)
 Noch minderjährig (Georg Tressler)
 Das zweite Gesicht (Dominik Graf)
 Liebe, so schön wie Liebe (Klaus Lemke)
 Jagdszenen aus Niederbayern (Peter Fleischmann)
 Paul (Klaus Lemke)
Le départ (Jerzy Skolimowski)
 Dealer Connection (Enzo G. Castellari)
 Ratsy (Francisco Lara Polop)
 Kommissar X – In den Klauen des goldenen Drachen (Gianfranco Parolini)
 Samurai Cop (Amir Shervan)
 Die Brut des Bösen (Christian Anders)
 Blutrausch der Zombies (León Klimovsky)
 Frankenstein ’80 (Mario Mancini)
 Draculas Bluthochzeit mit Frankenstein (Al Adamson)
 Dolemite (D’Urville Martin)
 Fire Syndrome (Tobe Hooper)
 Wie treu ist Nik? (Eckhart Schmidt)
 Bruce Lee gegen die Supermänner (Chia Chun Wu)
Nachtlied des Hundes (Gábor Bódy) 
 Tanzender Habicht (Grzegorz Królikiewicz)
 Krieg der Welten – Das nächste Jahrhundert (Piotr Szulkin)
 Igla – Die Nadel (Raschid Nugmanow)
 Ich, die Gräfin (Petar Popzlatev)
 Aufstieg (Larissa Schepitko)
 Die Legende der Festung Suram (Sergej Paradshanow, David Abaschidse)
 Überall ist es besser, wo wir nicht sind (Michael Klier)
 Die Frau und der Fremde (Rainer Simon)
O Sangue (Pedro Costa)
 Killed the Family and Went to the Movies (Júlio Bressane)
 Das Mädchen, das ich wegwarf (Kiriro Urayama)
 Letter to the Prison (Marc Scialom)
 Kasaba (Nuri Bilge Ceylan)
 D’Est (Chantal Akerman)
 Arcana (Giulio Questi)
 Stimmen in der Zeit (Franco Piavoli)
 Prof. Bernhards Eisenbahnfilm (Dietmar Brehm)
 Crystal Voyager (David Elfick)
 Pacific 231 (Jean Mitry)
Stille Tage in Clichy (Jens Jørgen Thorsen)
 Dionysus (Brian De Palma)
 The Telephone Book (Nelson Lyon)
 Naomi, die Unersättliche (Yasuzo Masumura)
 Delitto carnale (Cesare Canevari)
 Was? (Roman Polanski)
 Little Tony (Alex Van Warmerdam)
 Der Teufel in Miss Jonas (Erwin C. Dietrich)
 Anna Obsessed (Martin & Martin)
 Nightdreams (Stephen Sayadian)
 Angela, the Fireworks Woman (Wes Craven)
Der Mieter (Alfred Hitchcock)
 Turksib – Die Stahlstraße (Victor A. Turin)
 Asphalt (Joe May)
 The Iron Horse (John Ford)
 Underworld (Josef von Sternberg)
 Die Carmen von St. Pauli (Erich Waschneck)
 Abstecher (Ulrich Weiß)
 Rangierer (Jürgen Böttcher)
 Stroszek (Werner Herzog)
 Das Ding im Kanal (Rainer Fürst)
 Eolomea – Unheimliche Zeichen aus dem All (Herrmann Zschoche)
 Berlin – Ecke Schönhauser (Gerhard Klein)
Il Nero – Hass war sein Gebet (Claudio Gora)
 Der Tod zählt keine Dollar (Riccardo Freda)
 Die sich in Fetzen schießen (Tanio Boccia)
 Man nannte ihn Hombre (Martin Ritt)
 Schreie in der Nacht (Antonio Margheriti)
 Man-Eater – Der Menschenfresser (Joe D’Amato)
 The Long Hair of Death (Antonio Margheriti)
 Gestapo’s Last Orgy (Cesare Canevari)
 Verdrehte Verhältnisse durch ein eigenartiges Schicksal im azurblauen Meer des August (Lina Wertmüller)
 Sieben Schönheiten (Lina Wertmüller)
 Ich habe sie gut gekannt (Antonio Pietrangeli)
 Man, Woman and Beast (Alberto Cavallone)
 Der verbotene Christus (Curzio Malaparte)
 Dirty Angels (Mauro Severino)
Holocaust 2 (Angelo Pannacciò)
 Sklaven ihrer Triebe (Ottavio Alessi)
 Oily Maniac (Meng Hua Ho)
 Assault! Jack the Ripper (Yasuharu Hasebe)
 Malabimba – Komm und mach’s mit mir (Andrea Bianchi)
 Zieh dich aus, Puppe (Ákos Ráthonyi)
 Die Schulmädchen vom Treffpunkt Zoo (Walter Boos)
 Bruce Lee – Das war mein Leben (Mar Lo)
 Unter den Dächern von St. Pauli (Alfred Weidenmann)
 …soviel nackte Zärtlichkeit (Günter Hendel)
 Oswalt Kolle: Was ist eigentlich Pornographie? (Oswalt Kolle)
 Griechische Feigen (Siggi Götz)
 Schön, nackt und liebestoll (Roberto Bianchi Montero)
 Giallo a Venezia (Mario Landi)
 Die Liebesengel (Rino Di Silvestro)
 Heroin (Gianni Martucci)
Manos: The Hands of Fate (Harold P. Warren)
 Some Came Running (Vincente Minnelli)
 Imitation of Life (Douglas Sirk)
 Party Girl (Nicholas Ray)
 M. Butterfly (David Cronenberg)
 Achterbahn (James Goldstone) [in Sensurround]
 The Crazies (George A. Romero)
 God Told Me To (Larry Cohen)
 The Texas Chainsaw Massacre 2 (Tobe Hooper)
 Charley Varrick (Don Siegel)
 Emperor of the North Pole (Robert Aldrich)
 Honkytonk Man (Clint Eastwood)
 The Long Goodbye (Robert Altman)
 Die Verfluchten  (Roger Corman)
 Haus der Todsünden (Pete Walker)
 Teufelskerle auf heißen Feuerstühlen (Bruce Brown)
Nouvelle Vague (Jean-Luc Godard)
 Später Frühling (Yasujirô Ozu)
 Dust in the Wind (Hou Hsiao-Hsien)
 Train of Shadows (José Luis Guerín)
 Antonio das Mortes (Glauber Rocha)
 Utopia (Sohrab Shahid Saless)
 Die innere Narbe (Philippe Garrel)
 Sauve qui peut (la vie) (Jean-Luc Godard)
 Die Frau des Fliegers (Eric Rohmer)
 Love Streams (John Cassavetes)
 Wiederentdeckungen – 10 plus 1 großartige Kinoerlebnisse mit bereits bekannten Filmen:
Solaris (Andrej Tarkowski)
 Bad Lieutenant (Abel Ferrara)
 Opfer (Andrej Tarkowski)
 Ekel (Roman Polanski)
 Ordet (Carl Theodor Dreyer)
 Dressed to Kill (Brian De Palma)
 Deadlock (Roland Klick)
 Barbarella (Roger Vadim)
 Dolls (Takeshi Kitano)
 Manhattan (Woody Allen)
 The Searchers (John Ford)
plus: Terminator 2 (James Cameron) [in 70mm über Sensurround-Anlage]
 Außerdem zur Abwechslung noch eine Flop-10 des absoluten Bodensatzes, um auch dem sich angesichts obiger Listen-Exzesse wohl aufdrängenden Verdacht des wahllosen Abfeierns mit der kontrastierenden Hervorhebung einiger grausiger Unerträglichkeiten entgegen zu treten:
Teen-age Fantasies: An Adult Documentary (Fred Spokeman)
 Der Ostfriesen-Report (Walter Boos)
 Liebe zwischen Tür und Angel – Vertreterinnen-Report (Ralf Gregan)
 Frauenstraflager (Ned Morehead)
 Demon Night (Jim Kaufman)
 Natalie 3 – Babystrich online (Dagmar Damek)
 Der Todesschrei der Hexen (Gordon Hessler)
 Drei Bayern in Bangkok (Siggi Götz)
 Sie sind keine Schulmädchen mehr! (Jack Remy)
 Urlaubsgrüße aus dem Unterhöschen (Walter Boos)
plus: diverse fade Rohrkrepierer von durchaus (teils sehr, sehr) geschätzten Regisseuren:
Central Station (Walter Salles)
 Genealogien eines Verbrechens (Raoul Ruiz)
 Noon Wine (Sam Peckinpah)
 Frauen ohne Unschuld (Jess Franco)
Diese Liste ließe sich noch um einiges erweitern und vor allem um haufenweise herbe Enttäuschungen, Ernüchterungen, Langweiler ergänzen, aber da es hier in erster Linie um die (positiven, aus welchen mitunter eigenwilligen Gründen auch immer) Entdeckungen gehen sollte und nicht um eine Gurkenparade, war das lediglich als kleine relativierende Anmerkung zum Schluss beabsichtigt.
 Dezember 27, 2010 | Veröffentlicht in 
Andreas,
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