Zwischen Politik und Mafia – IL DIVO
Ein erschreckend wahres Stückchen italienischer Geschichte

Italien, das ist das Land der Cesaren, der Päpste und der Mafia – seine Geschichte wurde geschrieben und geprägt von mächtigen Männern. Und so atmet das Land eine lange Geschichte der Macht, des Verfalls und der Renaissance. Und dies betrifft nicht nur die Politik der Vergangenheit. Verstrickungen zwischen Kirche, Politik und Mafia sind seit Jahrhunderten scheinbar an der italienischen Tagesordnung. Unter Italiens führenden Staatsmännern sind und waren viele zwielichtige Gestalten, denen Verbindungen zur Mafia nachgesagt werden und wurden. Auch gegen Silvio Berlusconi, den aktuellen italienischen Regierungschef bestehen solche Anschuldigungen. Einer der undurchsichtigsten und am kontroversesten beurteilten Staatsmänner, der die Fäden der Macht in Italien über mehrere Regierungsperioden in der Hand hielt, war Giulio Andreotti, genannt Il Divo. Andreotti war sieben Mal Premierminister sowie 25 Mal Minister (1946-1991), wurde 29 Mal wegen des Verdachts mafiöser Machenschaften angeklagt – und niemals verurteilt.

Weiterlesen…

Aktion deutscher Film #3:
Wo Fuchs und Hase den Bär steppen lassen

„Für einen deutschen Film war der schon ganz okay…“
Das oder etwas ähnlich lapidar Geringschätziges musste ich mir oft anhören, wenn ich Freunden oder Bekannten etwas nervös einen meiner deutschen Lieblingsfilme präsentierte. Weiterlesen…

Veranstaltungshinweise für September und Oktober 2011

An dieser Stelle ein paar aufgrund der derzeitigen Temperaturen vergleichsweise knapp gehaltene ausgewählte Empfehlungen für filmbezogene Veranstaltungen im deutschsprachigen Raum im September und Oktober 2011 – vom Monsterfilmabend bis zur Viennale…

***



Bevor im März 2012 das dritte Hamburger „Monster Machen Mobil„-Festival steigt, findet am Samstag, den 3. September 2011, ab 19 Uhr die zweite Ausgabe des kleinen Ablegers „Monster, Gewalt und gute Laune“ statt – dank des zunächst weiterhin vom Metropolis (Kinemathek Hamburg) betriebenen und damit zumindest vorerst geretteten existenzbedrohten Savoy-Filmtheaters nun noch einmal auf der dortigen Riesenleinwand. Auf dem Programm stehen FLASH GORDON, GIGANTEN DER VORZEIT und DIE MUMIE DES PHARAO. Weiterlesen…

Heute um 20:15 in der ARD:
Polizeiruf 110: Cassandras Warnung

„Giallo a Monaco“


Weiterlesen…

100 Deutsche Lieblingsfilme #28: Kalter Frühling (2003)

Am Anfang kommt Jessica Schwarz mit ihrem Auto im Hof ihrer reichen Eltern an, und bereits da wirkt sie deplaziert, sich nicht wirklich einfügend in ihre Umgebung. Man spürt sie kehrt heim: das ist ihr Zuhause. Doch sie gehört dort nicht hin. Sie hat es nur noch nicht bemerkt. Am Ende des Films ist davon nichts mehr da. Sie steht im Garten – nach langer Odyssee zurück gekehrt – es ist ihr Garten, ihr Platz. Aber von Heimat, von Zugehörigkeit ist keine Spur mehr. Wir wissen jetzt: diese Heimat trug sie in ihrem Herzen, sie drückte sie in ihren Gefühlen, ihren Gesten, ihrem Blick aus. Nun ist dies Vergangenheit, denn was die Figur sich zurück erobert hat ist die Realität. Besser gesagt der unverstellte Blick auf sie. Heimat als Illusion, als Geschenk der Naiven. Kalter Frühling ist ein Film über den Zerfall. Über den Verlust der Unschuld. Und über den Verlust des Selbst.

In Kalter Frühling, wie in vielen Filmen von Dominik Graf gibt es die Gegenwart nicht. Es gibt nur Vergangenheit und Zukunft, aus denen sich die Gegenwart als Punkt einer Bewegungsachse für uns als Zuschauer konstruiert. Der gegenwärtige Moment gewinnt also dadurch an Bedeutung, dass es für ihn ein davor und danach gibt, dass er also tatsächlich einzigartig ist. Und das zeigen uns die vielen Szenen in Kalter Frühling immer wieder. Die Einzigartigkeit und Unwiederholbarkeit jedes Augenblicks. Die Vergänglichkeit des Lebens. Da die Vergangenheit wie die Zukunft uns leitet, ist auch nichts je so wie es uns erscheint, sondern nur wie es sich uns ständig erschließt. Aus einzelnen Momenten eben.
Weiterlesen…

Später Vogel sammelt Wurmkadaver: Berlinale 2011



Allzu viel Neues und Weltbewegendes beabsichtigt dieser in Anbetracht des Anlasses fürwahr reichlich spät kommende Beitrag zur Berlinale 2011 nun nach einem halben Jahr gar nicht mehr zu liefern, eher ist es lediglich eine komplettistische Ergänzung und nach meinem Awards-und-Listen-Beitrag zum Filmfest München zudem der Versuch, eine neue Tradition zu etablieren, auf deren Basis sich zukünftig dann womöglich in dieser Form ein sonst hier zumeist scheiternder Festivalrückblick umsetzen lässt. Weiterlesen…