Rückblick 2023

Aber das Blog sprach zu den Lesern: Fürchtet euch nicht! Ich weiß, dass ihr den Jahresrückblick 2023, den Gekreuzigten, sucht. Er ist hier; er ist auferstanden, wie er gesagt hat. Kommt und seht die Stätte, wo er gelegen hat. (ca. Matthäus 28:5-6)

Krankheit, Chaos, Stress, ein – leider nicht sehr erfolgreicher – Kreuzzug gegen die Zerstörung seltener 35mm-Kopien: Viel wollte sich gegen die Vollendung der Beiträge stellen. Der Totgeglaubte lebt aber länger, und das Osterwunder ist geschehen. Der Rückblick auf das vergangene Jahr kann über uns kommen. Prallgefüllt mit unterschiedlichsten Perspektiven ist er geworden. Kinobesuchsimpressionen, die Freuden eines angehenden Sozialwissenschaftlers, ein Mädchen in der Hand der Kartelle, Knappes, Gedehntes, Musik, Eis, Filme, analog oder digital gesehen, und noch vieles mehr warten auf euch. Kontempliert mit uns nochmal Vergangenes, damit wir mit weniger Ballast in die Zukunft blicken können. Lasst uns in Herz und Unterhose.

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Rückblick 2022

Vor einigen Wochen versprachen wir im Rückblick auf 2021, dass unsere Bestandsaufnahme für das letzte Jahr Hand auf Fuß folgen werde. Wir wollten wieder frischer und intuitiver zu unseren Entscheidungen finden, statt ein Jahr zu brüten. Die Einschätzungen nicht zerdenken, sondern fließen lassen. Aber ein Füllhorn will auch entsprechend bestückt sein – und das braucht seine Zeit. Und überhaupt, wer hat im Listen- und Jahresauswertungsüberdruss des Dezembers und Januars noch die genussfreudige Muße, um sich von uns so richtig übergießen zu lassen? Wir denken also, dass sich das Warten gelohnt haben wird.

Vorgaben an die Teilnehmenden gab es wie immer keine, damit der beschworene jugendliche Esprit nicht in Form oder Umfang gebändigt sei. Ebenfalls wurden die alten, aber unbenommen energetischen Banner reanimiert, um unserem diesjährigen Ansatz Rechnung zu tragen. Deshalb:

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Rückblick 2021

Während sich vielerorts die Unsitte etabliert hat, Jahresrückblicke bereits Tage und oftmals Wochen vorher zu erstellen, bevor das Jahr überhaupt zu Ende ist, gingen wir diesmal den umgekehrten Weg und warteten nicht nur den Jahreswechsel ab, sondern auch gleich noch ein ganzes Jahr!

Daher gibt es nun Anfang 2023 endlich noch den gesammelten Jahresrückblick zu 2021 (bevor vielleicht im Laufe des Monats auch noch der zu 2022 folgt). Maßgeblich ist wie immer ausschließlich das eigene Sichtungsjahr und die einzelnen Beiträge stammen alle von Anfang 2022.

Vorgaben zu Form, Umfang und Fokus der Beiträge gab es keine – entsprechend vielfältig ist auch diesmal die nachfolgende Sammlung geworden, zum Kino- und Filmjahr, aber auch zu vielem anderen (wie bereits bei der 2020-Liste).

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Rückblick 2020: Listen & mehr

Auch dieses Jahr gibt es einen gesammelten Jahresrückblick bei Eskalierende Träume, der mit Listen, Texten, Bildern, GIF-Slideshows, Trailern und Musik auf das (vor allem, aber nicht nur) Kino- und Filmjahr 2020 zurückblickt.

Die meisten Beitragenden der 2019-Liste sind wieder dabei und wir freuen uns zudem über einige Neuzugänge beim Rückblick auf 2020: Björn Schmitt (Teil des Dreier-Teams hinter den neu gegründeten Tagen des experimentellen Films, die Mitte Mai 2021 in Frankfurt an den Start gehen), Frank Castenholz (Weird Magazin), Johannes Lehnen (Filmemacher) und Tilman Schumacher (critic.de).

Vorgaben zu Form, Umfang und Fokus der Beiträge gab es keine – entsprechend vielfältig ist auch diesmal die nachfolgende Sammlung geworden, was vereinzelt auch die Schreibweise bzw. Sprache der Titel betrifft.

Vor dem Start hier noch ein Einblick in das ET-Büro, wo unter schwierigen technischen Voraussetzungen die Notizen und Beiträge aufbereitet werden mussten (weshalb es immer etwas dauert, bis alles endlich in Form gebracht ist und veröffentlicht werden kann):

 

Aber schließlich war alles beisammen und geordnet, wobei die ersten und letzten beiden Beiträge diesmal aus (bild)dramaturgischen Gründen von der sonstigen alphabetischen Sortierung nach Vornamen abweichen. Und nun beginnt die Reise durchs Jahr…

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Filmmusik 2019

 

Meine Freundin hat mir 2019 einen Plattenspieler zum Geburtstag geschenkt. Zudem hat sie mir ihren tragbaren CD-Player als Dauerleihgabe überantwortet, und ich habe mir auch noch zusätzliche neue Kopfhörer gegönnt (die günstigen aber klanglich angenehmen Beyerdynamic DT990). All dies sowie natürlich die zahlreich gehörte und mich immer wieder überraschende und inspirierende Musik, hat gemeinsam dazu beigetragen, dass mein privater Musikgenuss letztes Jahr eine Renaissance erlebte und ich mich wieder verstärkt dem intensiven und vielfach wiederholten Hineinfallenlassen in die extensiven Klangwelten von Alben und ähnlichen angenehm ausufernden Aufnahmen gewidmet habe. Viele Jahre zuvor hatte ich eher dem ekstatischen Rausch von verschiedenartigsten kürzeren einzelnen Songs und Musikstücken gefrönt, einer Art orgiastischem musikalischen Gangbang, in dem durch fröhliches „Zapping“ jederzeit alles mit allem kombinierbar erschien. Sich nun wieder auf eine von fremder Hand ausgewählte und zusammengestellte musikalische Reise zu begeben, mit klarer Aufeinanderfolge und einem Anfang und Ende – das war ein bisschen, als wäre ich vom selbst kuratierten Musikfernsehen wieder beim klassischen Filmerlebnis angelangt. Eine Rückkehr in klanglich geschlossenere, in sich abgeschlossene Gefilde, die aber durch ihre motivische Wiederholung und vor allem ihre Dauer einen fokussierten, meditativ-träumerischen Zustand in mir auszulösen vermögen, der mir im entgrenzten Zustand eskalierender Ekstase nicht gegeben ist. Weiterlesen…

Listen 2010er (2010-2019)

Auf den gestrigen Jahresrückblick folgt nun noch ein Rückblick auf die Dekade mit einer Sammlung von Listen zu den 2010er Jahren, also 2010 bis 2019 (da ästhetisch schöner und wir uns in diesem Fall der allgemeinen Gepflogenheit gegenüber mathematischer Korrektheit gerne anschließen). Fast alle, die zu den Listen 2019 etwas beigesteuert haben, sind auch hier wieder dabei – zudem freuen wir uns, dass Lukas Foerster (Dirty Laundry und Filmbulletin u.a.) und Michael Müller (Negative Space und Blickpunkt:Film) sich zusätzlich angeschlossen haben (Lukas hat außerdem nachträglich noch etwas zum gestrigen Beitrag nachgereicht). Wie immer war Form, Inhalt und Umfang allen freigestellt, einige haben sich aber als Hommage an die Listen-verrückte, leider jedoch längst eingestellte Filmzeitschrift Steadycam für eine „Catch-22“ entschieden. Weiterlesen…

Listen 2019 (+2018)

Nach großer Verzögerung im vorletzten Jahr und gänzlichem Ausbleiben eines Listen-Beitrags im letzten Jahr freuen wir uns, diese langlebige Tradition von Eskalierende Träume nun wieder fortführen zu können und damit anzuknüpfen an 2017, 2016, 2015, 2014, 2013, 2012, 2011 und 2010.

Erfreulich viele der bisherigen Listen-Beitragenden sind auch diesmal wieder dabei, ebenso sehr freuen wir uns aber auch über einige Neuzugänge unseres Listenwahnsinns: Bilquis Castaño Manias (Filmwissenschaftlerin), Florian Widegger (Programmleiter Filmarchiv Austria), Kamil Moll (Weird Magazin), Sebastian Schwittay (Filmblog Odd & Excluded und Filmkollektiv Frankfurt) sowie Silvia Szymanski (für diverse Publikationen schreibend und seit einiger Zeit auch Mitglied des Hofbauer-Kommandos). Und Lukas Foerster veröffentlicht seine aktuelle Top Ten zwar immer im Blog, steuert für unsere Sammlung allerdings noch einige Entdeckungen bei.

So entstand der nachfolgende Streifzug durch neue und ältere Favoriten des Jahres 2019, bei dem einige auch noch einen Rückblick auf 2018 nachgereicht haben.
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Was lange währt wird endlich gut: Höhepunkte 2018

 

Die 20 schönsten Filme, 2018 gesehen

 

schwebt über allem:

Tenshi no harawata: Akai kyôshitsu „Angel Guts: Red Classroom“
Chusei Sone, Japan  1979

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100 Filmemacher

 
 

 

Es ist mal wieder soweit! Alle Jahre wieder… des Cinephilen liebste Jahreszeit, die Listenzeit. Ab und an begibt man sich in die Keller des Unbewussten, um im Sud der eigenen Vergangenheit suhlend, die Gegenwart dieser Vergangenheit umso heftiger zu spüren. Was mag man, was ist wieso hängengeblieben, was wurde vielleicht verdrängt oder zu Unrecht verschüttet. Ausgrabungen und Begehungen, Museales wie Erschreckendes trifft man an und versenkt sich in die zahlreichen sich spiegelnden und widerspiegelnden Welten, die sich, seltsam ineinander verwoben, immer weiter drehen, wie ein Karussell, das einmal in Gang gesetzt, zu einer Art Perpetuum mobile geworden ist – eine Transformation, die sich gleichermaßen selbst hervorgebracht und verselbständigt hat, immer schnellere und wildere Bahnen ziehend, mysteriös auch für mich, ihren Ursprung und Fixpunkt. Einer spontanen menschlichen Selbstentzündung gleich, hat sich der Virus der Kinematographie, der Wahn der Bilder und Töne in mich gefressen und längst meine Welt überformt, verschlungen und neu erschaffen.

An all das bin ich inzwischen gewöhnt, und auch wenn man als cinephiler Allesfresser in jeder Sekunde ein inneres filmisches Bad nehmen kann (so reich sind inzwischen die genossenen, ja gierig aufgesogenen Welten, es ist wie das Versinken im irisierenden Strudel des Füllhorns), ist es doch immer wieder ein besonders irritierender Genuss, wenn man versucht, über seine Gefühlswelt ein Geständnis abzulegen, sozusagen innere Inventur zu machen, mit all dem Geträumten, Erlebten, Errungenen – dem ganzen Leben und allem, was dazu gehört. Film ist Leben, Film ist das sich selbst denkende Leben. Film ist der Versuch, sich über den Reichtum des Grenzenlosen, des Uferlosen ein Bild zu machen, eine Schwemme der unendlichen Möglichkeiten – und in der mir überlieferten und für mich konventionellsten Form schlichtweg die Kunst des 20. Jahrhunderts.

Was steckt davon in mir, reibt sich an mir, öffnet mich, besetzt meine Gehirnwindungen und frisst mir das Herz? Ein schöner Nebeneffekt ist, dass ich selbst nie weiß, welche Filmemacher schlussendlich auf der Liste landen werden, und welche (wie erschreckend!) aus ihr weichen mussten – vorübergehend nur, sage ich mir, vorübergehend! Die ewige Widerkehr, die endlosen Variationen, des Lichts und des Glückes. Je mehr man sie spürt, desto besser werden sie, je mehr man über die Filme nachdenkt, desto wundersamer erscheinen sie. Die Filmemacher selbst, auch nur Menschen, Gefäße für Inspirationswölbungen und Zuckungen, ausgekotzt, auf die Leinwand geschmiert, kollektiv, mithilfe der eigentlichen Kunst, der Emulsion und des Lichts, quasi Momente der Gnade empfangend von Ich-weiß-nicht-wo. Jeder Film ist immer größer, weiser, ja einfach reicher und reichhaltiger als die Schöpfer und deren Intentionen. Die Besten von ihnen, die mir am nächsten stehen, haben das aufs Wunderbarste umgesetzt.

Es geht hier also nicht um die Menschen, sondern die Filmemacher, und meine Phantasien von ihnen, gefiltert durch ihre Filme. Die Folgenden sind mir momentan die Liebsten, auch wenn ich erschrecke, und erschrocken bin, ob der Zusammenstellung, der vermeintlichen Verluste, und ich diese Liste, wenn ich könnte, wenn ich die Kraft dafür hätte, just in diesem Augenblick gleich wieder umschmeißen, und ihr eine völlig andere Erscheinung geben würde, eine neue Gewichtung. Doch das ist Zukunftsmusik (Masahiro Makino flüstert es in meinem Körper), und dies ist die Vergangenheit. Ich freue mich ob ihrer Wirkung in der Gegenwart, die Liste nun endlich auch final vor mir zu sehen. Abgeschlossen, eingefroren in der Zeit, erstellt bis zum 13. Juli 2018. Weiterlesen…

Listen 2017

Bislang wurden die traditionellen ET-Jahreslisten stets in den ersten Januartagen noch vor dem Hofbauer-Kongress veröffentlicht, doch diesmal kam es durch eine groteske Verkettung widriger Umstände zu erheblichen Verzögerungen, weshalb wir leider erst Ende April unseren Jahresrückblick auf 2017 beisteuern können. Dafür freuen wir uns, dass Christoph nach letztjähriger Pause diesmal wieder teilnimmt, und mit Felix vom Kölner Filmclub 813 außerdem ein Neuzugang das Teilnehmerfeld erweitert. In der Einleitung zu den Listen 2016 sind zudem alle früheren Jahrgänge verlinkt. Weiterlesen…