Rückblick 2021



Während sich vielerorts die Unsitte etabliert hat, Jahresrückblicke bereits Tage und oftmals Wochen vorher zu erstellen, bevor das Jahr überhaupt zu Ende ist, gingen wir diesmal den umgekehrten Weg und warteten nicht nur den Jahreswechsel ab, sondern auch gleich noch ein ganzes Jahr!

Daher gibt es nun Anfang 2023 endlich noch den gesammelten Jahresrückblick zu 2021 (bevor vielleicht im Laufe des Monats auch noch der zu 2022 folgt). Maßgeblich ist wie immer ausschließlich das eigene Sichtungsjahr und die einzelnen Beiträge stammen alle von Anfang 2022.

Vorgaben zu Form, Umfang und Fokus der Beiträge gab es keine – entsprechend vielfältig ist auch diesmal die nachfolgende Sammlung geworden, zum Kino- und Filmjahr, aber auch zu vielem anderen (wie bereits bei der 2020-Liste).

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Andreas Beilharz

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2021, ein seltsames Jahr. Unbestimmt entschleunigt in der ersten Hälfte, ziemlich beschleunigt in der zweiten Hälfte.

Erstmals in Amsterdam und Rom gewesen: Zwei auf sehr gegensätzliche Weise mich begeisternde europäische Hauptstädte, die dank des Covid-bedingt verringerten Reiseaufkommens relativ wenig touristisch überlaufen zu erleben waren.

Die Macarons von Anna Reckmann genossen und bei Antipodean Gelato immer wieder aufs Neue verblüfft worden von den Eis-Kreationen und dabei besonders die Sorbet-Varianten von Pistazie, Erdnuss und Haselnuss staunend entdeckt: Hochkonzentrierter Nuss-Genuss, nie zuvor in dieser Intensität und Konsistenz erlebt, und sogar im Gelato-Paradies Rom trotz herausragender Alternativen nichts gefunden, was zur Gänze mithalten konnte.

Die beglückendste Paarung aus Installation und Ausstellung des Jahres:

Phase Shifting Index (Jeremy Shaw, 2020) im Frankfurter Kunstverein erwischt, bei kurzzeitiger Museumsöffnung im Frühjahr 2021 vor erneuter Schließung.

Nachts – Clubkultur in München (2001) im Stadtmuseum München im Sommer 2021 und zum Jahresende dann gleich nochmal abgetaucht in diesen unglaublichen Materialfundus.

Zweimal Rausch der Nacht, der Musik, des Tanzens – immersives Eintauchen in alles, was die Pandemie für längere Zeit vereitelt hat. Und wie sehr Tanz- und Disco-Szenen immer wieder ein großes Lebenselixier des Kinos waren und sind, unterstrich das mit mehreren Leinwänden in mehreren Räumen operierende Werk von Shaw (gedreht auf diversen Formaten von 16mm bis VHS) eindrücklich.

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Top Ten 2021 (Aktuelles)

Durch die Online-Verlagerung erstmals die Möglichkeit gehabt, mich durch das Angebot der Filmmärkte von Berlinale und Cannes treiben zu lassen. Eine sehr interessante Erfahrung, die vor allem in erstem Fall (Cannes war dagegen in dieser Form eine herbe Enttäuschung und wenig ergiebig) ein großer Gewinn war mit vielen Kontrasten, unerwarteten Entdeckungen und spannenden Blicken auf die Seitenkanäle der Filmindustrie – und als ständiges Wechselbad zwischen dem auffallend starken regulären Berlinale-Programm und dem EFM dann auch reizvoller als die oftmals sehr stressigen und unerquicklichen Real-Berlinale-Erfahrungen, die mich schon vor Jahren zur Abkehr vom Festival bewegt haben. Der EFM hat mich zudem nach einigen Jahren der Entfremdung wieder etwas versöhnt mit den Gegenwarts-Genrekino und seinen doch mitunter unerwartet schönen Blüten aus Gefilden, die früher als „direct to video“ firmiert hätten, weshalb die Liste in verschiedene Richtungen etwas auswuchert.

Aktuelle Favoriten 2021 in assoziativen Paarungen
(daher abgesehen vom erstgenannten Trio nur sehr vage wertend):

Limbo (Soi Cheang)
Fabian oder Der Gang vor die Hunde (Dominik Graf)

First Time [the Time For All But Sunset – Violet] (Nicolaas Schmidt)
Death of a Virgin, and the Sin of Not Living (George Peter Barbari)

Drive my Car (Hamaguchi Ryusuke)
Wheel of Fortune and Fantasy (Hamaguchi Ryusuke)

Double Walker (Colin West)
Petite Maman (Céline Sciamma)

The Scary of Sixty-First (Dasha Nekrasova)
Blood Conscious (Timothy Covell)

House of Gucci (Ridley Scott)
West Side Story (Steven Spielberg)

Capitu and the Chapter (Júlio Bressane)
What Will Summer Bring (Ignacio Ceroi)

Cry Macho (Clint Eastwood)
Herr Bachmann und seine Klasse (Maria Speth)

Bad Luck Banging or Loony Porn (Radu Jude)
Barokk Femina (Péter Lichter)

Benedetta (Paul Verhoeven)
Große Freiheit (Sebastian Meise)

Full Time (Eric Gravel)
Preparations to Be Together for an Unknown Period of Time (Lili Horvát)
Celts (Milica Tomovic)

Sexual Drive (Yoshida Kota)
Extraneous Matter – Complete Edition (Kenichi Ugana)

Summer Blur (Shuai Han)
Parasite in Love (Kensaku Kakimoto)
The Innocence (Lucía Alemany)

You Deserve a Lover (Hafsia Herzi)
Book of Delights (Marcela Lordy)
The Night Belongs to Lovers (Julien Hilmoine)

Hot Water (Larry Rippenkroeger)
Acapulco Sunset (Lino Georg von Saenger)

No Human Involved (Charlie Scharfman)
Savage Days (David Lanzmann)

Straight to VHS (Emilio Silva Torres)
Nightmare Symphony (Domiziano Cristopharo, Daniele Trani)

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Kürzere Kostbarkeiten (Aktuelles):

Four Roads (Alice Rohrwacher)
The Death of David Cronenberg (Caitlin & David Cronenberg)
Entre Tú Y Milagros (Mariana Saffon)
Das Herz durch Wüsteneyen rennt (Garegin Vanisian)
The Red Filter Is Withdrawn (Minjung Kim)
Flowers Blooming in Our Throats (Eva Giolo)
Berlin Feuer (Pedro Maia)
We’re Not Animals (Noé Debré)
A Wild Patience Has Taken Me Here (Érica Sarmet)
Olla (Ariane Labed)
Limousine (Saulė Bliuvaitė)
Train Again (Peter Tscherkassky)
Young Hearts (Émilie Vandenameele)
Fou de Bassan (Yann Gonzalez)
Cold Meridian (Peter Strickland)
Cameramen (Tristan Lhomme)
The Museum of Imagination (Amit Dutta)

+ die Ski-Szenen aus ESQUI (SKI) von Manque La Banca sowie die Lava- und Blumen-Szenen aus ROCK BOTTOM RISER von Fern Silva; beides mit die schönsten Sequenzen des Jahres, die jeweils als Kurzfilm atemberaubend gewesen wären, während das sie umgebende Langfilm-Material damit nicht mithält.

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Zeitloser Zauber:

In der ersten Jahreshälfte privates analoges Kinoglück bei Testsichtungen, in der zweiten Jahreshälfte öffentliches analoges Kinoglück bei feierlichen Zusammenkünften u.a. bei Dark Americana (Horror Independents der 70ers) des Filmkollektivs Frankfurt, exf f. (Tage des experimentellen Films), Terza Visione in der Schauburg Karlsruhe, Karacho und DEFA-Wochenende in Nürnberg und Remake (Frankfurter Frauen Film Tage).

Eine Handvoll besonders schöner Erstsichtungen:

That Splendid November (Mauro Bolognini, 1969)
Let’s Scare Jessica to Death (John D. Hancock, 1971)
Central Park (Frederick Wiseman, 1989)
Panic in Year Zero! (Ray Milland, 1962)
Blindman’s Ball (Dore O., 1988)
Filme von Jerome Hiler
Riot in a Women’s Prison (Brunello Rondi, 1974)
Flashback (Raffaele Andreassi, 1969)
Wie kurz ist die Zeit zu lieben (Pier A. Caminneci, 1971)
Gamera vs. Barugon (Shigeo Tanaka, 1966)
Dead Heat (Mark Goldblatt, 1988)
Chemie und Liebe (Arthur Maria Rabenalt, 1948)
Der Prinz hinter den sieben Meeren (Walter Beck, 1982)
Hostess (Rolf Römer, 1976)
Little Fish in Love (Abai Karpykov, 1989)
Sarangio (Cinzia Bullo, 1993)
Between (Claudia Schillinger, 1989)
The Working Girls (Stephanie Rothman, 1974)
Heiligabend auf St. Pauli (Klaus Wildenhahn, 1968)
Ne naginji se van / Nicht hinauslehnen (Bogdan Žiži, 1977)
Les Misérables (Claude Lelouch, 1995)
Summer Night with Greek Profile, Almond Eyes and Scent of Basil (Lina Wertmüller, 1986)
The Cassandra Crossing (George Pan Cosmatos, 1976)

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Zu den eindrücklichsten Wiederbegegnungen zählten für mich die Vorführungen der Filme von Peter Tscherkassky, Ruggero Deodato und Lucio Fulci bei Terza Visione auf riesigen Cinerama-Bildwand der Schauburg Karlsruhe – eine lange nachklingende Erfahrung.

Die denkwürdigste und faszinierendste materialästhetische Erfahrung war aber eine 35mm-Kopie von Cronenbergs SHIVERS, auf deren Bildkadern sich rote Punkte und Flecken in wechselnder Intensität tummelten, ganz so, als ob sie die Figuren immer wieder verfolgen und einkreisen würden – was in anderen Fällen wahrscheinlich nur (filmzer)störend und nervtötend gewesen wäre, erwies sich in diesem Fall als dramaturgisch kongenial in verschiedener Hinsicht: Eine „infizierte“ Kopie in einem Film über eine grassierende Infektion unter pandemischen Sichtungsbedingungen.

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Annette Brauerhoch

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Freiräume

Eins hielt das Kino 2021 für mich bereit: Raum, um mich zu fläzen, viel Raum, um mich zu fläzen und zu räkeln, wonniglich die Beine breit, die Arme ausgestreckt, mal nach rechts, mal nach links gelegt und neben mir: niemand. Leere, Freiraum: Was ein Luxus. Niemand, der/die physisch nahe war, Geräusche von sich gab, Bewegungen machte, dessen Uhr im Licht des Projektors spiegelte, etwas, worauf man niemanden, nicht einmal sehr höflich, aufmerksam machen darf, finde ich. Platz auch hinter mir und vor mir. Nur bei sehr populären Veranstaltungen – die, wenn sogenannte Filmkunst und berühmte Autoren gezeigt werden, die, zu denen oft jene kommen, die das Kino nur dann geniessen, wenn es Kunst- oder Bildungswert hat, zumindest anerkanntes Renommee –, dann war es unangenehm voll, trotz Hygienemassnahmen, wie z.B. zu Fellinis Roma, I 1972) im DFF, ein Film, den ich unbedingt noch einmal sehen wollte, weil er mich damals, als er erschien, tief beeindruckt hatte. Da war ich Hippie und übersah die grauenhaften Klischees, die mir beim Wiedersehen unerträglich waren.

Der Wunsch nach mehr Freiraum im Kino ist frivol, verwerflich angesichts der prekären Lage der Kinos. Unangemessen, weil er zu idiotischen Luxusausführungen von Kino führt. Doch im Sinne der erlebten Raumwollust wünsche ich mir Corona for ever. Das Kino ist immer ein sozialer Raum, in dem Inneres eine innige Verbindung mit der Leinwand eingeht. Diese Verbindung ist kostbar, ein leidenschaftliches, sehnsuchtsvolles Liebesverhältnis, das fragil, schnell gestört werden kann durch so Profanes wie unbequeme Sitze und unbequeme Nachbarn. Letztendlich aber überwiegt immer der Film im Raum, der Film im Kino, und zwar ganz unabhängig vom Film. So bin ich kurz vor Schliessungen der Kinos immer noch einmal ganz schnell in irgendeinen Film gegangen – der im Cineplex oder UCI des jeweils vermaledeiten Orts, an dem ich mich befand, lief (Marvel, egal, deutsche Synchronfassung, egal), — um einen Film IM KINO zu sehen.

Neben jeder Raumlust möchte ich aber nicht allein im Kino sitzen, sondern das Erlebnis teilen, eine Verbindung nicht nur mit der Leinwand, sondern auch mit der Wahrnehmung der anderen eingehen: das verbindet uns als Publikum und erzeugt Gemeinschaft und damit das, was Corona so vermissen läßt. Das Kino ist also ein Lebensmittel, das wusste ich schon immer, aber gespürt habe ich das doppelt stark unter Pandemiebedingungen.

So bin ich dankbar für Sichtungen, an denen ich teilnehmen durfte (Andreas Beilharz), dankbar allen Organisator*innen, die festhielten am Präsenzgedanken. Vieles musste bei  mir (ein Jahr auch der persönlichen Verluste) ausfallen: u.a. Terza Visione (umso dankbarer für die Sichtungen!), manches ging nur teilweise, wie die wunderbaren exff – Tage des experimentellen Films Frankfurt (August) und ReMake (November) in der Frankfurter Pupille. Schön war es bei Il Cinema Ritrovato (Juli), die Kinos, die Hitze, Sonderprogramme zu Small Gauge, und auch hier social distancing, das mit den so ersehnten Platz im Kinoraum ermöglichte, der das sehen neben Augen- zur Körperlust werden lässt.

Und was den Raum betrifft: ich könnte mir ein ganzes Jahr lang Westernretrospektiven vorstellen. Mit Western fing meine Kinosozialisation in den 1960er und 70er Jahren an, der „Altwestern“ verabschiedete sich, der deutsche Western (Ost und West) blühte auf, der Italowestern wurde vorherrschend.

Im Western, so schrieb ich einmal für eine Veröffentlichung zu 100 Jahre Kino 1996, feiert das Kino sich selbst und erhält Spuren seiner Anfänge wach: die Faszination am Naturschönen, Lust an der Bewegung, fetischistische Blicke auf die Physiognomie der Dinge: Oft beeindrucken die ‚frühen‘ Farben von Technicolor: der Kontrast eines warmen Orange-Gelbs mit einem tiefen Preußisch-Blau, das goldene Licht, das aus einer Saloon-Tür in die dunkelblaue Nacht schwappt, zartes, doch sattes Mondlicht, das den Rücken der davon galoppierenden Rindern geheimnisvolle Konturen verleiht und den aufstiebenden Sand in sanften Nebel verwandelt (David Miller, Billy the Kid, USA 1941). Das Leben scheint einfach, krude, elementar, reduziert auf Oppositionen und schnelle, schlichte, radikale Lösungen. Dort, wo nicht das Gesetz oder das Gesetz der Sprache herrscht, regiert der Körper und seine Kraft. Der beste Held ist ein stummer. Die beste Frau im Western ist meist eine Hure. Das hat mir schon immer gefallen.

Und so habe ich mich diebisch gefreut, daß die studentische Programmkinoinitiative Lichtblick e.V. der Universität Paderborn mir zur Verabschiedung aus Universitätsdiensten in den sogenannten Ruhestand einen Western geschenkt hat. Das war ein richtiger Witz. Zu einem solchen Anlass, die Emeritierung der Filmprofessorin, erwartet man die Kunst (Jarman, Davies, Weerasethakul) oder in meinem Fall, das Feministische (Loden, Campion, Gorris), oder Kult (Hellman, Achternbusch, Meyer) und keine deutsche, hölzerne Karl-May Verfilmung, und doch, und gerade deshalb war es ein Riesenspass: Der Schatz im Silbersee (Harald Reindl, DE 1962).

Eine bittere Pille: der Film lief als DCP, und das mir, die an der Universität 16mm Archive und einen Kinoseminarraum aufgebaut hat, und immer noch versucht, den Studierenden, das Material (fast alle haben noch nie eine analoge Projektion erlebt) nahe zu bringen. Für Lichtblick, die analoge Projektion als Credo verstehen und die – das scheint mir bundesweit einmalig zu sein – es geschafft haben, dass das Cineplex Paderborn (jetzt Pollux) in einem Saal einen 35mm Projektor nur für die Veranstaltungen der Programmkinogruppe installiert ließ (hiermit ein grosser Dank an das Pollux), war es ebenso eine bittere Pille, wie es natürlich eine symptomatische ist: Anzeichen für die immer geringer werdende Verfügbarkeit von Kopien.

Der Film führte mich zurück in meine frühe Jugend in Feldmoching (im Norden Münchens), wo ich oft an den Wochenenden vom Taschengeld eine Karte im Dorfkino (jetzt El Greco Restaurant) erstand, in dem sich die ansässige Jugend versammelt hatte, um die Winnetou-Verfilmungen der 60er Jahre im hitzigen, lauten Saal zu genießen. Und welche Verachtung traf die Jungs im Saal von uns Mädchen, wenn sie im Nachgang versuchten, so roh wie die Rowdys auf der Leinwand zu sein. Dafür hat man das Kino, das braucht man nicht im Leben.

Heute wären es die Western von Anthony Mann, die ich mir wünsche. In ihnen spielt der Raum nicht unbedingt als spektakuläre Kulisse (so genussvoll es ist, diese zu feiern) eine Rolle, sondern als Lebensraum mit eigener ‚Persönlichkeit‘ und Atmosphäre – wie die Kinos, die uns helfen, das Leben zu feiern. Ein Highlight für mich als Liebhaberin stummer Männlichkeiten war die 35mm-Kopie von Escape from New York (John Carpenter, US 1981) im DFF (in der Reihe Katastrophe), fast so cool jeder Clint Eastwood oder Glenn Ford Western, ach, was sage ich: jeder Western, und definitiv coronatauglich.

Ein zweites Ereignis von Bedeutung für meine Arbeit an der Universität Paderborn und das Kinojahr 2021 war die Realisierung von PaderPorn: einer Gruppe von Studentinnen (nur Frauen) gelang es mit Bravour, in der katholischen Kleinstadt und ohne Förderung des Kulturamts (Jugendgefährdung!) ein dreitägiges, kleines Festival auf die Beine zu stellen.

Beigetragen haben u.a. Gary Vanisian, Alexander Schultz, Karola Gramann, Fritz Mettal, die eingeladenen Gästinnen und die Studentinnen, die das Projekt nicht zuletzt auch wegen Corona (und fehlender Förderung) aufgegeben hatten, und die sich dann für eine Wiederaufnahme unter schweren Bedingungen gewinnen lassen konnten. Nun hoffe ich, das dieses Festival in einer Stadt mit fünf oder mehr aktiven Klöstern, ein Erzbistum, das das kulturelle Leben beeinflusst und dominiert, in Serie geht, und damit einen immer wieder kehrenden Spiel-, Gedanken-, Phantasie- und Freiraum herstellt, wie ihn nur das Kino bietet.

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Björn Schmitt

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Aus verschiedenen Gründen in diesem Jahr weniger als sonst gesehen und seltener als sonst im Kino gewesen. Herausgekommen ist an dieser Stelle daher eine etwas spärliche Liste. Einiges Neues, was sicher hier gelandet wäre, habe ich zudem noch nicht gucken können (Herr Bachmann, Fabian, Il Buco, Monster Hunter, West Side Story, Memoria…)

Erfreulich war es, dass wir im letzten August nach einigen Verschiebungen das erste exff-Festival über die Bühne bringen konnten. Toll war insbesondere die Filme von Dore O. und Jerome Hiler im Kino sehen zu können, auch aber die Gespräche und das Sitzen in der Sonne zwischen den Vorstellungen.

Am Ende des Jahres im Kino stand für mich dann Béla Tarrs A torinói ló: Trotz des Meister-Pathos, der mich bei Tarr (und auch Kraznahorkai) immer auch skeptisch macht, konnte ich mich dieses Mal darauf, auch im Hinblick auf das nun ausgelaufene Jahr, doch gut einlassen: Insbesondere der dröhnende Doom-Soundtrack von Mihály Víg eingehämmert und die tolle 35mm-Kopie sind mir als Kinoerfahrung gut in Erinnerung geblieben.

12 x Neu Neu Neu

What Do We See When We Look at the Sky? (Alexandre Koberidze)
Earthearthearth (Daïchi Saïto)
Limbo (Soi Cheang)
Das Mädchen und die Spinne (Ramon & Silvan Zürcher)
Introduction (Hong Sang-soo)
Kunst kommt aus dem Schnabel wie er gewachsen ist (Sabine Herpich)
Get Back (Peter Jackson)
Outside Noise (Ted Fendt)
Configurations (James Edmonds)
House of Gucci (Ridley Scott)
Drive My Car (Ryusuke Hamaguchi)
Diários de Otsoga (Maureen Fazendeiro, Miguel Gomes)

Im Kino, Zuhause

Anne of the Indies (Jacques Tourneur)
Mit Pyramiden (Renate Sami)
New York Film Diary (Milena Gierke)
In the Stone House (Jerome Hiler)
Blonde Barbarei (Dore O.)
Words of Mercury (Jerome Hiler)
Ne naginji se van (Bogdan Žižić)
Hours for Jerome I+II (Nathaniel Dorsky)
Berlin Alexanderplatz (Rainer Werner Fassbinder)
Graal (Téo Hernandez)
Stündlich I-III (Milena Gierke)
Kaldalon (Dore O.)
Berlin (Irena Vrkljan)
Blindman’s Ball (Dore O.)
I Know Where I’m Going (Michael Powell, Emeric Pressburger)
Avanti! (Billy Wilder)
A Matter of Life and Death (Michael Powell, Emeric Pressburger)
Das Brot der frühen Jahre (Herbert Vesely)
Hausordnung (Želimir Žilnik)
Ekmek Paras – Geld fürs Brot (Serap Berrakkarasu)
Swain (Gregory Markopoulos)
anders, Molussien (Nicolas Rey)
Engel, die ihre Flügel verbrennen (Zbyněk Brynych)
Fagyöngyök (Judit Ember)
The Working Girls (Stephanie Rothman)
Tentatives de se décrire (Boris Lehman)
The Extraordinary Adventures of Mr. West in the Land of the Bolsheviks (Lev Kuleshov)
A torinói ló (Béla Tarr)

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Christian Strauß

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15 Filme

ADOLESCENTES (Sébastien Lifshitz) (2019)
AUSLEGUNG DER WIRKLICHKEIT – GEORG STEFAN TROLLER (Ruth Rieser) (2021)
LES BEAUX GOSSES (Riad Sattouf) (2009)
DEAD KENNEDYS: DMPO´S ON BROADWAY (Dirk B.G. Driksen) (1985)
GOLDFLOCKEN (Werner Schroeter) (1976)
HOSTESS (Rolf Römer) (1976)
JUST A GUY (Shoko Hara) (2020)
LEYLAK (Scott Aharoni, Dennis Latos) (2021)
SATANS BARN (Thea Hvistendahl) (2019)
SISTERS WITH TRANSISTORS (Lisa Rovner) (2020)
STARLET (Sean Baker) (2012)
SYLVIE (Klaus Lemke) (1973)
THERE ARE NO STRANGERS HERE (Eugen Bräunig) (2016)
THE TROUBLE WITH BEING BORN (Sandra Wollner) (2020)
TU MÉRITES UN AMOUR (Hafsia Herzi) (2019)

© Annelie Vandendael, Winner, LensCulture Emerging Talent Awards 2016.

Bestes Eis des Jahres
ANTIPODEAN gelato, Frankfurt am Main

Eismacher:in des Jahres
Madeleine Malburg (Madeleine’s homemade Ice Cream), Bielefeld

Neueröffnung des Jahres
La Fontana, Schermbeck

Sorte des Jahres
Crazier Banana mit Karamell und Cashewcreme, Kleine Eismanufaktur, Nürnberg

Zusammenstellung des Jahres
Schwarzer Sesam / Mosel Riesling / Zitrone Basilikum / Weinbergpfirsich mit Prosecco, Bartolot, Cochem

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Christoph Draxtra

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Eine Handvoll memorabler Neuerscheinungen,
die zu sehen mir in diesem mit Rücken an Rücken gedrängten Neuerscheinungen überfordernd gefluteten Jahr zu sehen vergönnt war:

01. ドライブ・マイ・カー / Doraibu mai kā (Ryūsuke Hamaguchi)
02. Fabian oder Der Gang vor die Hunde (Dominik Graf)
03. Benedetta (Paul Verhoeven)
04. Antlers (Scott Cooper)
05. The Trouble with Being Born (Sandra Wollner)
06. Bad Hair (Justin Simien)
07. House of Gucci (Ridley Scott)
08. Große Freiheit (Sebastian Meise)
09. Die letzte Stadt (Heinz Emigholz)
10. Old (M. Night Shyamalan)

Runners up:
11. Monster Hunter (Paul W. S. Anderson)
12. Das Herz durch Wüsteneyen rennt – Arbeitstitel (Garegin Vanisian)
13. Titane (Julia Ducournau)
14. Train Again (Peter Tscherkassky)
Die schönsten Erstsichtungen 2021
(in absteigender Reihenfolge der Sichtung)
* im Kino (analog 16/35mm)
** im Kino (DCP/Blu-ray)

A Woman’s Torment (Roberta Findlay, 1977)**
The Nesting (Armand Weston, 1981)
Chapeau Claque (Ulrich Schamoni, 1974)
Les risques du métier / Berufsrisiko (André Cayatte, 1967)
Kottan ermittelt – Hartlgasse 16a (Peter Patzak, 1976)
La ragazza d’acciaio / The Iron Girl (Fabrizio De Angelis, 1994)
Dragged Across Concrete (S. Craig Zahler, 2018)**
Abschiedsdisco (Rolf Losansky, 1990)*
Ein Mädchen von 16 1/2 (Carl Balhaus, 1957)*
Rüpel (Bärbl Bergmann, 1962)*
Chemie und Liebe (Arthur Maria Rabenalt, 1948)*
Das Ende der Wahrheit (Philipp Leinemann, 2018)
Opening Night (John Cassavetes, 1977)*
A Dark Song (Liam Gavin, 2016)**
After Dark, My Sweet (James Foley, 1990)
Hanne (Dominik Graf, 2018)
Polizeiruf 110 – Die Lüge, die wir Zukunft nennen (Dominik Graf, 2019)
Minnie and Moskovitz (John Cassavetes, 1971)*
Planet of the Apes (Franklin J. Schaffner, 1968)
O-bi, O-ba – Koniec cywilizacji / O-bi, O-ba – Das Ende der Zivilisation (Piotr Szulkin, 1985)
As Deusas / „Die Göttinnen“ (Walter Hugo Khouri, 1972)
脂粉雙雄 / Pantyhose Hero (Sammo Kam-Bo Hung, 1990)
A Woman Under the Influence (John Cassavetes, 1974)*
Donnie Darko (Richard Kelly, 2001)**
Che fine ha fatto Totò baby? / „Was geschah wirklich mit Baby Totò?“ (Alessi/Heusch/Castellani, 1964)
珠光寶氣 / Whatever You Want (Wong Jing, 1994)
3 notti d’amore / Drei Liebesnächte (Castellani/Comencini/Rossi, 1964)
褲甲天下 / The King of Stanley Market (Jamie Luk, 1988)
Anche se volessi lavorare, che faccio? / „Selbst, wenn ich arbeiten wollte – was mache ich?“ (Flavio Mogherini, 1972)
Guardia, ladro e cameriera / Nachtwächter, Dieb und Dienstmädchen (Steno, 1958)
…e tu vivrai nel terrore! L’aldilà / Über dem Jenseits (Lucio Fulci, 1981)*
Outer Space (Peter Tscherkassky, 1999)*
L’amore difficile / Erotica (Lucignani/Sollima/Bonucci/Manfredi, 1962)*
Oceano / Abenteurer der Südsee (Folco Quilici, 1970)*
Roma come Chicago / Mord auf der Via Veneto (Alberto De Martino, 1968)*
Per salvarti ho peccato / Für dich hab ich gesündigt (Mario Costa, 1953)*
Prigione di donne / Frauen im Zuchthaus (Brunello Rondi, 1974)*
The Exquisite Corpus (Peter Tscherkassky, 2018)*
Ercole alla conquista di Atlantide / Herkules erobert Atlantis (Vittorio Cottafavi, 1961)*
La casa 4 / Witchcraft – Das Böse lebt (Fabrizio Laurenti, 1988)*
Un killer per sua maestà / Zucker für den Mörder (Federico Chentrens, Maurice Cloche, 1968)*
Un americano a Roma / Ein Amerikaner in Rom (Steno, 1954)
Totò e le donne / Totò und die Frauen (Steno, 1952)
過埠新娘 / Paper Marriage (Alfred Cheung, Hongkong 1988)
Le avventure di Giacomo Casanova / Casanova – Seine Liebe und Abenteuer (Steno, 1955)
Totò, Eva e il pennello proibito / „Totò, Eva und der verbotene Pinsel“ (Steno, 1959)
Il cielo in una stanza / „Der Himmel in einem Zimmer“ (Carlo Vanzina, 1999)
Sballato, gasato, completamente fuso / „Verlogen, aufgeblasen, völlig fertig“ (Steno, 1982)
Operazione San Gennaro / Unser Boss ist eine Dame (Dino Risi, 1966)
Totò diabolicus (Steno, 1962)
Quando la coppia scoppia / „Wenn das Paar platzt“ (Steno, 1981)
Cria cuervos / Züchte Raben (Carlos Saura, 1979)
La iena / The Hyena (Joe D’Amato, 1997)
Zwischen Nacht und Morgen (Jürgen Goslar, 1963)*
渦巻 / Uzumaki (Higuchinsky, 2000)
Death Weeekend (William Fruet, 1976)*
Dead of Night (Bob Clark, 1974)*
Banditi a Orgosolo / Banditen in Orgosolo (Vittorio De Seta, 1961)*
Wie kurz ist die Zeit zu lieben (Pier A. Caminnecci, Michel Lemoine, 1970)*
Sweethearts (Karoline Herfurth, 2019)
特工爺爺 / The Bodyguard (Sammo Kam-Bo Hung, 2015)
Bourgeoise et… pute! / „Bürgerlich und… Nutte!“ (Gérard Kikoïne, 1982)
Par un beau matin d’ete / An einem heißen Sommermorgen (Jacques Deray, 1965)
毀滅號地車 / On the Wrong Track (Clarence Fok, 1983)
驚變 / All of a Sudden (Herman Yau, 1996)
キュア / Cure (Kiyoshi Kurosawa, 1997)**
甩皮鬼 / Skin Striperess (Billy Chan, 1992)
快餐車 / Wheels on Meals (Sammo Kam-Bo Hung, 1984)
魔胎 / Devil Fetus (Hung-Chuen Lau, 1983)
舢版92 / Love in Sampan (Dick An, 1992)
火燒紅蓮寺 / Burning Paradise (Ringo Lam, 1993)
烏鼠機密檔案 / Run and Kill (Billy Tang, 1993)
殺手蝴蝶夢 / My Heart Is That Eternal Rose (Patrick Tam, 1989)
Storm Warning (Stuart Heisler, 1951)
All’ombra di un colt / Pistoleros (Giovanni Grimaldi, 1965)**
Poliziotto sprint / Highway Racer (Stelvio Massi, 1977)
C’est l’amour / „Das ist die Liebe“ (Paul Vecchiali, 2015)
香港奇案之吸血貴利王 / The Underground Banker (Bosco Lam, 1994)
貓頭鷹與小飛象 / The Owl vs. Bumbo (Sammo Kam-Bo Hung, 1984)
霹靂大喇叭 / Where’s Officer Tuba? (Philip Chan, Ricky Lau, 1986)
Cosmos (Andrzej Żuławski, 2015)**
追捕 / Notwehr (John Woo, 2017)
Vi som går köksvägen / Kammerkätzchen (Gustaf Molander, 1932)
打工皇帝 / Working Class (Tsui Hark, 1985)
衝鋒隊:怒火街頭 / The Big Bullet (Benny Chan, 1996)
伴我闖天涯 / Wild Search (Ringo Lam, 1989)
死霊の罠 / Evil Dead Trap (Toshiharu Ikeda, 1988)
Johnny Guitar (Nicholas Ray, 1954)**
Gangsters ’70 / Gangster sterben zweimal (Mino Guerrini, 1968)**
Requiem for a Village (David Gladwell, 1976)**
Domino (Brian De Palma, 2019)**
Troppo per vivere, poco per morire / „Zum Leben zu viel, zum Sterben zu wenig“ (Michele Lupo, 1967)
快活林 / König der Shaolin (Chang Cheh, Hsueh-Li Pao, 1972)
The Lady From Shanghai (Orson Welles, 1947)**
Apache (Robert Aldrich, 1954)**
Shanty Tramp (Joseph G. Prieto, 1967)
Silverado (Lawrence Kasdan, 1985)**
The Last Airbender (M. Night Shyamalan, 2010)**
Det stora äventyret / Das große Abenteuer (Arne Sucksdorff, 1953)
Pojken i trädet / Die Wilderer vom Teufelsmoor (Arne Sucksdorff, 1961)
Söderkåkar / Shanty Town (Weyler Hildebrand, 1932)
The Moon is Blue (Otto Preminger, 1953)
Ladri di biciclette / Fahrraddiebe (Vittorio De Sica, 1948)**
My Childhood (Bill Douglas, 1972)**
Saskatchewan (Raoul Walsh, 1954)**
Something to Live For (George Stevens, 1952)**
Sequestro di persona / Die Mafia-Story (Gianfranco Mingozzi, 1968)**
Todo modo (Elio Petri, 1976)
John il bastardo / „John, der Bastard“ (Armando Crispino, 1967)
The Undercover Man (Joseph H. Lewis, 1949)**
Red Sundown (Jack Arnold, 1956)**
Suchkind 312 (Gustav Machatý, 1955)
No Name on the Bullet (Jack Arnold, 1959)
Man Without a Star (King Vidor)
On Dangerous Ground (Nicolas Ray, Ida Lupino, 1952)**
Il Signor Diavolo / „Der Herr Teufel“ (Pupi Avati, 2019)**
Next of Kin (Tony Williams, 1982)
Along the Great Divide (Raoul Walsh, 1951)
功夫 / Kung Fu Hustle (Stephen Chow, 2004)
Never Fear (Ida Lupino, 1949)**
Gunman’s Walk (Phil Karlson, 1958)
Sadie Thompson (Raoul Walsh, 1928)
Underworld U.S.A. (Samuel Fuller, 1961)**
The Big Trail / Der große Treck (Raoul Walsh, 1930)**
Frisco Jenny (William A. Wellman, 1932)
Sotto il sole di Roma / Unter der Sonne Roms (Renato Castellani, 1948)
Merrily We Go to Hell (Dorothy Arzner, 1932)
Manpower (Raoul Walsh, 1941)
The Man From Laramie (Anthony Mann, 1955)
Dark Waters (André De Toth, 1944)
Cold Light of Day (Fhiona-Louise, 1989)
Broken Lance (Edward Dmytryk, 1954)
Dr. Jekyll and Mr. Hyde (Rouben Mamoulian, 1931)
Raw Deal (Anthony Mann, 1948)**
God’s Little Acre (Anthony Mann, 1958)**
紅の豚 / Porco Rosso (Hayao Miyazaki, 1992)
The Naked Spur (Anthony Mann, 1953)
99 River Street (Phil Karlson, 1953)
Track of the Cat (William A. Wellman, 1954)
Antebellum (Gerard Bush, Christopher Renz, 2020)
Girls About Town (George Cukor, 1931)
Flesh (John Ford, 1932)
The Man I Love (Raoul Walsh)
Harry Black and the Tiger (Hugo Fregonese, 1958)
Me and My Gal (Raoul Walsh, 1932)
I maniaci / „Die Wahnsinnigen“ (Lucio Fulci, 1964)
The Secret of Convict Lake (Michael Gordon, 1951)
Clownhouse (Victor Salva, 1989)
Apenas un delincuente / Dämon Geld (Hugo Fregonese, 1949)
Untamed Frontier (Hugo Fregonese, 1952)
Pursued (Raoul Walsh)
Hau drauf, Kleiner (May Spils, 1974)
Rosa la rose, fille publique (Paul Vecchiali, 1986)
The Bullfighter and the Lady (Budd Boetticher, 1951)
Gideon’s Day (John Ford, 1958)
狄仁傑之神都龍王 / Detective Dee und der Fluch des Seeungeheuers (Tsui Hark, 2013)
Die dicke Tilla (Werner Bergmann, 1982)
Morbo (Gonzalez Suarez, 1972)
Son of Sinbad (Ted Tetzlaff, 1953/55)
A.C.A.B. – All Cops Are Bastards (Stefano Sollima, 2012)
The Brotherhood of Satan (Bernard McEveety, 1970)**
The Horse Soldiers (John Ford, 1959)**
The Sun Shines Bright (John Ford, 1953)**
Stagecoach (John Ford)**
The Orphan (John Ballard, 1968/1977)
Five Minutes to Love (John Hayes, 1963)
What’s the Matter With Helen? (Curtis Harrington, 1971)
Portrait de la jeune fille en feu / Porträt einer jungen Frau in Flammen (Céline Sciamma, 2019)
National Lampoon’s Christmas Vacation (Jeremiah S. Chechik, USA 1989)

Die schönsten Wiederbegegnungen mit Filmen,
die ich teils vor sehr vielen Jahren in einem anderen Leben als anderer Mensch schon einmal sah, oft in schlechterer Bildqualität in dubiosen Fassungen und/oder suboptimalen Bedingungen sah und nun im Kino, auf DVD/Blu-ray und/oder unter besseren Bedingungen als gereifterer Mensch neu entdecken oder meine einstige Liebe bestätigen konnte. In absteigender Reihenfolge der Sichtung:

Das Geheimnis der schwarzen Witwe (Franz Josef Gottlieb, 1963)**
Der rote Kreis (Jürgen Roland, 1959)
The Relic / Das Relikt (Peter Hyams, 1999)**
Carlito’s Way (Brian de Palma, 1993)*
The Hills Have Eyes (Wes Craven, 1977)**
Crash (David Cronenberg, 1996)**
Der Alte – Erkältung im Sommer (Alfred Vohrer, 1978)
Der Alte – Pensionstod (Zbyněk Brynych, 1979)
Ultimo mondo cannibale / „Die letzten Kannibalen“ (Ruggero Deodato, 1977)
Flashback (Raffaele Andreassi, 1969)*
7 Pistole per i MacGregor / Die 7 Pistolen des McGregor (Franco Giraldi, 1966)*
Il gatto a nove code / Die neunschwänzige Katze (Dario Argento, 1971)*
L’etrusco uccide ancora / Das Geheimnis des gelben Grabes (Armando Crispino, 1972)
Der Alte – Toccata und Fuge (Wolfgang Becker, 1978)
La polizia ringrazia / Das Syndikat (Steno, 1972)
Ercole al centro della terra / Vampire gegen Herakles (Mario Bava, 1961)
Ganja & Hess (Bill Gunn, 1972)**
Let’s Scare Jessica to Death / Grauen um Jessica (John D. Hancock, 1971)*
The Fly (David Cronenberg, 1986)**
Trouble Every Day (Claire Denis, 2001)**
The Last House on Dead End Street (Roger Watkins, 1973/77)**
Rosemary’s Baby (Roman Polanski, 1968)**
Seconds (John Frankenheimer, 1966)**
I… comme Icare / I wie Ikarus (Henri Verneuil, 1979)**
The Fog (John Carpenter, 1980)**
Christine (John Carpenter, 1983)**
The Village (M. Night Shyamalan, 2004)
Signs (M. Night Shyamalan, 2002)**
The Sixth Sense (M. Night Shyamalan, 1999)**
괴물 / The Host (Joon-ho Bong, 2006)
Satansbraten (Rainer Werner Fassbinder, 1976)
Häschen in der Grube (Roger Fritz, 1968/69)
Prince of Darkness (John Carpenter, 1987)
Als Unku Edes Freundin war (Helmut Dziuba, 1981)
Calvaire (Fabrice du Welz, 2004)
Singin‘ in the Rain (Stanley Donen, Gene Kelly, 1952)
Grand Prix (John Frankenheimer, 1966)**

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Florian Widegger

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10×3 erfreuliche und drei weniger erfreuliche Erstsichtungen:

News from Home:
Luzifer (2021, Peter Brunner)
Beatrix (2021, Lilith Kraxner & Milena Czernovsky)
Große Freiheit (2021, Sebastian Meise)

Die Leinwand brennt:
Sie nannten ihn Stone (1974, Sandy Harbutt)
Eva und das nackte Paradies (1963, Stanley Pelc)
Ungezähmte Erotik (1966, Shin’ya Yamamoto)

Augen auf, Ohren auf, Herzen auf:
Licorice Pizza (2021, Paul Thomas Anderson)
Die letzten Glühwürmchen (1988, Isao Takahata)
Benediction (2021, Terence Davies)

Die bittere Süße des Landlebens:
Die Tartarenwüste (1976, Valerio Zurlini)
Ternitz Tennessee (2000, Mirjam Unger)
Hyenas (1992, Djibril Diop Mambéty)

Die süße Bitterkeit der (Vor-)Stadt:
Mandabi (1968, Ousmane Sembène)
Daughter of the Nile (1987, Hou Hsiao-hsien)
In der Fremde (1975, Sohrab Shahid Saless)

Drei Klassiker, nachgeholt:
Ryan’s Daughter (1970, David Lean)
Mädchen in Uniform (1931, Leontine Sagan)
House by the River (1950, Fritz Lang)

Drei Mal DDR:
Nebel (1963, Joachim Hasler)
Das zweite Gleis (1962, Joachim Kunert)
Rotation (1949, Wolfgang Staudte)

Drei Bonus-Empfehlungen:
Le Secret – Das Netz der 1000 Augen (1974, Robert Enrico)
Mossane (1996, Safi Faye)
Carbone (2017, Olivier Marchal)

Drei Lieblingsfilme, schon jetzt:
The Card Counter (2021, Paul Schrader)
Benedetta (2021, Paul Verhoeven)
Old (2021, M. Night Shyamalan)

Drei Mal kurz und knackig:
Jesus, Aliens, I Think (2020, Sophie Bösker)
Heißer Sand (2021, Bruno Sukrow)
The Opening of the Wells (1966, Alfréd Radok)

Drei Super-Ärgernisse, bis zum bitteren Ende durchgestanden:
The Curse of Valburga (2019, Tomaž Gorkič)
Campana – Das gnadenlose Inferno (1970, Luigi Batzella)
Das Traumschiff: Schweden (2021, Berno Kürten)

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Frank Castenholz

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TOP 10/2021

Jung

1. Summer of Soul (…Or, When the Revolution Could Not Be Televised) (Questlove)
2. House of Gucci (Ridley Scott)
3. Titane (Julia Ducournau)
4. Shiva Baby (Emma Seligman)
5. Ahed’s Knee (Nadav Lapid)
6. Annette (Leos Carax)
7. Vortex (Gaspar Noé)
8. Friends and Strangers (James Vaughan)
9. Dune (Denis Villeneuve)
10. What Do We See When We Look at the Sky? (Alexandre Koberidze)

Alt (mit Dank an das Terza Visione, das Zeughauskino und Jochen Werners Wohnzimmer)

1. Flashback (Raffaele Andreassi)
2. Mondo Cannibale 2 – Der Vogelmensch (Ruggero Deodato)
3. ..hanno cambiato faccia (Corrado Farina)
4. Angel in September (Takahisa Zeze)
5. Der zweite Frühling (Ulli Lommel)
6. Tokyo X Erotica (Takahisa Zeze)
7. Crazy/Beautiful (John Stockwell)
8. Prigione di donne (Brunello Rondi)
9. Middle of Nowhere (John Stockwell)
10. Lebe Dein Leben (Peter Sämann)

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Gary Vanisian

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Komm mit mir in das Cinema,
Dort findet man, was einmal war:
Die Liebe!

Liegt meine Hand in deiner Hand
Ganz übermannt im Dunkel,
Trompetet wo ein Elefant
Ganz plötzlich aus dem Dschungel –

Und schnappt nach uns aus heißem Sand
Auf seiner Filmenseide,
Ein Krokodilweib, hirnverbrannt,
Dann – küssen wir uns beide!

Else Lasker-Schüler

Die erste Hälfte des Jahres 2021 scheint geradezu Jahrzehnte zurückzuliegen. Der außerordentliche Zustand der Schließlung von Kultur und sonstigen „Vergnügungsstätten“ wirkt wie einer Alptraumfabel entnommen, obwohl er im Zeitpunkt der Erstellung dieser Liste noch diffus und gar nicht so irreal über uns schwebt. Die Monate im Wedding mit Johanna… Das Jahr, in dem mein erster eigener Film seit vielen Jahren seine öffentliche Aufführung erlebte, nach quälend langen Monaten, in denen die analoge Postproduktion erbarmungslos stockte. Und dann: der einzigartige Zauber einer analogen Untertitelung eines 16mm-Films. Als sei man ein Kind und erlebe ein Zauberstück, das von einer anderen Welt zu stammen scheint. Die Erhabenheit und Traurigkeit einer Uraufführung. Und im gleichen Moment der Gedanke: auf zu neuen Ufern… Die Erfahrungen einer denkwürdigen Regieassistenz… Die Tage mit Marina Vlady in Berlin (und später in Paris), die Vorführung ihrer Filme an ihrer Seite… Das doppelte Wiedersehen mit Eugène Green… Kinofreuden mit Johanna, Andreas, Johannes, Anselm, Mario… Berlin… Vorauskündigung eines neuen Jahres, in dem sich sehr viel verändern und das, ich zweifle nicht, bereichernd wird…

Welches Musikstück höre ich, während ich diese Liste zu Ende erstelle? (Als Vorgriff auch auf die erste eigene Filmreihe seit über anderthalb Jahren) Udo Jürgens. „Denn immer wieder geht die Sonne auf.“ – „Denn immer, immer wieder geht die Sonne auf/Und wieder bringt ein Tag für uns ein Licht/Ja, immer, immer wieder geht die Sonne auf/Denn Dunkelheit für immer gibt es nicht, die gibt es nicht.“

Hoffentlich letztmals ist diese Liste bewusst geprägt von der Covid19-bedingten Unterscheidung zwischen Kinosichtungen und Sichtungen daheim.

* = keine Erstsichtung

Prägende Kino-Erlebnisse

Scary of Sixty-First Dasha Nekrasova, USA 2021
DCP –
Kino Arsenal, Berlin

Zheltaja koshka Adilkhan Yerzhanov Kasachstan, Frankreich 2020
DCP – Kino des DFF, Frankfurt am Main / goEast

* Let’s Scare Jessica to Death John Hancock, USA 1971
35mm –
Kino des DFF, Frankfurt am Main

La Sangre es Blanca Óscar Vincentelli, Spanien/Venezuela 2021
DCP – Cinéma Les Variétés,
FID Marseille

Lacerate Janis Rafa, Italien 2020
DCP –
Cinéma Les Variétés, FID Marseille

Sjuzhet dlja nebolshogo rasskaza Sergej Jutkewitsch, UdSSR/Frankreich 1969
35mm –
Kino Arsenal, Berlin

Solaris Andrej Tarkowski, UdSSR 1972
35mm –
Kino Arsenal, Berlin

Il sapore del grano Gianni da Campo, Italien 1985
16mm –
Kino Arsenal, Berlin

Kulba na barna Brendan Shehu, Nigeria 1992
35
mm – Kino Arsenal, Berlin
Eine Sondererwähnung als womöglich zerkratzteste und geschundenste Kopie, die ich je sah (aus dem Bestand der Nigerian Film Corperation), aber darin auch wunderbar denkwürdig und wie eine Zeitreise in ein Kino in Nigeria in den 1980er Jahren 

Maladolescenza Pier Giuseppe Murgia, Italien/Deutschland 1977
35mm – Privatsichtung

Shuu Naruse Mikio, Japan 1956
35mm – Kino Arsenal, Berlin

Kleeblatt Christian Klemke, DDR 1981
35mm – Kommkino, Nürnberg

Hostess Rolf Römer, DDR 1976
35mm – Kommkino, Nürnberg

Silly Christian Klemke, DDR 1980
35mm – Kommkino, Nürnberg

Eine chilenische Hochzeit Rainer Ackermann, Walentin Milanow, DDR 1977
35mm – Kommkino, Nürnberg

Rock’n‘ Roll Jörg Foth, DDR 1987
35mm – Kommkino, Nürnberg

Anselmo Chick Strand, USA 1967
16mm
– Kino Arsenal, Berlin

Jammin’ the Blues Gjon Mili, USA 1944
35mm – Kino Arsenal, Berlin

* L’uccello dalle piume di cristallo Dario Argento, Italien/BRD 1970
35mm – Kino Arsenal, Berlin

Il gatto a nove code Dario Argento, Italien/F/BRD 1971
35mm – Kino Arsenal, Berlin

* Inferno Dario Argento, Italien 1980
35mm – Kino Arsenal, Berlin

Phenomena Dario Argento, Italien 1985
35mm – Kino Arsenal, Berlin

House of Gucci Ridley Scott, USA 2021
DCP – Zoo Palast, Berlin

Prägende Film-Erlebnisse

Shkaf Andrej Kharshanowski, UdSSR 1971

Trollflöjten Ingmar Bergman, Schweden 1975

Si le vent tombe Nora Martirosyan, Frankreich/Belgien/Armenien 2020

Felkészülés meghatározatlan ideig tartó együttlétre Lili Horvát, Ungarn 2020

Threads Mick Jackson, Großbritannien 1984

La donna del lago Luigi Bazzoni, Franco Rossellini, Italien 1965

(Steve) Temple Tanita Olbrich, DE 2021

Dèmoni 2 – L’incubo ritorna Lamberto Bava, Italien 1986

Undertone Vito Acconci, USA 1971

Appelé Louise Martin Papasian, Frankreich 2021

Heißer Sommer Joachim Hasler, DDR 1968

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Jochen Werner

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Top 40 2021
1. FIRST TIME [THE TIME FOR ALL BUT SUNSET – VIOLET], Schmidt
2. BAD LUCK BANGING OR LOONY PORN, Jude
3. NO TIME TO DIE, Fukunaga
4. NUEVO ORDEN, Franco
5. ANNETTE, Carax
6. HERR BACHMANN UND SEINE KLASSE, Speth
7. SPENCER, Larraín
8. DAS MÄDCHEN UND DIE SPINNE, Zürcher/Zürcher
9. WAS SEHEN WIR, WENN WIR ZUM HIMMEL SCHAUEN, Koberidze
10. THE EYES OF TAMMY FAYE, Showalter
11. SONGBIRD, Mason
12. HOUSE OF GUCCI, Scott
13. DRUK, Vinterberg
14. WHEEL OF FORTUNE AND FANTASY, Hamaguchi
15. BEGINNING, Kulumbegashvili
16. TITANE, Ducournau
17. MEMORIA, Weerasethakul
18. GROßE FREIHEIT, Meise
19. THE LOBBY, Emigholz
20. ALS SUSAN SONTAG IM PUBLIKUM SAß, Kahl
21. EVERYBODY’S TALKING ABOUT JAMIE, Butterell
22. IN THE HEIGHTS, Chu
23. FREE GUY, Levy
24. FABIAN: DER GANG VOR DIE HUNDE, Graf
25. HYGIÈNE SOCIALE, Côté
26. LANGUAGE LESSONS, Morales
27. RED POST ON ESCHER STREET, Sono
28. LAMB, Jóhannsson
29. NOMADLAND, Zhao
30. NOUS, Diop
31. THE AMUSEMENT PARK, Romero
32. PETITE MAMAN, Sciamma
33. AN UNUSUAL SUMMER, Aljafari
34. MY MEXICAN BRETZEL, Giménez
35. THE DISCIPLE, Tamhane
36. LIMBO, Cheang
37. PIG, Sarnoski
38. THE SADNESS, Jabbaz
39. NÖ, Brüggemann
40. GRIZZLY 2: REVENGE, Szöts

Wiederentdeckung des Jahres
BLUE CHRISTMAS, Okamoto
Der japanische Film BLUE CHRISTMAS stammt aus dem Jahr 1978, inszeniert hat ihn der große Regisseur Kihachi Okamoto. Nach einer Begegnung mit einem UFO hat eine Gruppe von Menschen plötzlich blaues Blut. Weiter ist nichts mit ihnen, sie sind gesund. Ihren Mitmenschen jagen sie jedoch Angst ein. In der ersten Hälfte des Films werden verpflichtende Bluttests eingeführt, und auf Verlangen ist ein Blutpass vorzuweisen. In der zweiten Hälfte folgen Deportation, Lager und Genozid. Wollte man ihn heute wiederaufführen, man sollte ihn wohl mit einer Pause in der Mitte zeigen.

Neue Lieben
AFTERGLOW, Rudolph
AMY, Kapadia
ANONIMO VENEZIANO, Salerno
AUTOBAHN RASER, Keusch
BAD BOYS 2, Bay
BEACH BABES FROM BEYOND, DeCoteau
BETWEEN THE LINES, Micklin Silver
THE BROTHER FROM ANOTHER PLANET, Sayles
CHAMPAGNE & BULLETS, DeHart
CHEATERS, Stockwell
CHILLY SCENES OF WINTER, Micklin Silver
CHOOSE ME, Rudolph
CROSSING DELANCEY, Micklin Silver
DANIEL, DER ZAUBERER, Lommel
THE DEVONSVILLE TERROR, Lommel
DREAM OF GARUDA, Zeze
DAS DREIMÄDERLHAUS, Marischka
END OF THE WORLD, Zeze
EVERY WHICH WAY BUT LOOSE, Fargo
LA FIANCÉE DU PIRATE, Kaplan
FINNEGAN BEGIN AGAIN, Micklin Silver
GINGERDEAD MAN 2: PASSION OF THE CRUST, Colson/St.Croix
GIRLFRIENDS, Weill
GO TO HANEDA AND YOU WILL SEE KIDS DRESSED LIKE PIRATES READY TO ATTACK, Zeze
HIGHLANDER 2: THE QUICKENING, Mulcahy
HOFFA, DeVito
IN DER DÄMMERSTUNDE – BERLIN, Leroy
IN DER WÜSTE, Fuster-Pardo
I REALLY HATE MY JOB, Parker
JETZT UND ALLES, Meier
JODELN IS KA SÜND, Lommel
LET THE SUMMER NEVER COME AGAIN, Koberidze
LIANNA, Sayles
MAGIC IN THE MIRROR, Nicolaou
MAMMA MIA, Lloyd
MIKO – AUS DER GOSSE ZU DEN STERNEN, Ripploh
MRS. PARKER AND THE VICIOUS CIRCLE, Rudolph
DER MUSTERGATTE, Suter
MY EXISTENCE IS A PHENOMENON BASED ON THE HYPOTHESIS OF BLUE LIGHT GENERATED BY ORGANIC CURRENCY, Zeze
NIEMAND WEINT FÜR IMMER, Rautenbach
OLD FASHIONED, Swartzwelder
OLIVIA, Lommel
IL PASSAGGIO DELLA LINEA, Marcello
PROJECT ALMANAC, Israelite
PUPPET MASTER VS. DEMONIC TOYS, Nicolaou
QUEL RAGAZZO DELLA CURVA B, Scandariato
RAY MEETS HELEN, Rudolph
THE ROAD MOVIE, Kalashnikov
SCREAM, Quisenberry
UNO SCUGNIZZO A NEW YORK, Laurenti
SEPTEMBER’S FALLEN ANGEL, Zeze
SHOWGIRLS: EXPOSED, Vorlander
SIMONE BARBÈS OU LA VIRTU, Treilhou
SNAKE EATER 2: THE DRUG BUSTER, Erschbamer
SPOOKIES, Joseph/Doran/Faulkner
STAU, Brüggemann
SUMMER NIGHT FEVER, Götz
A TALKING CAT!?!, DeCoteau
TEENAGE MUTANT NINJA TURTLES: OUT OF THE SHADOWS, Green
THIS MEANS WAR, McG
TIGER CRUISE, Dunham
TRANSFORMERS: THE LAST KNIGHT, Bay
VIRGINS OF SHERWOOD FOREST, Richards
VIRTUAL ENCOUNTERS, Richards
WACHTMEISTER RAHN, Lommel
WASCHEN SCHNEIDEN LEGEN, Winkelmann
WE ARE MARSHALL, McG
ZOOM IN: RAPE APARTMENTS, N. Kurosawa

Alte Romanzen neu belebt
ADAMS ÆBLER, Jensen
THE AMITYVILLE HORROR, Douglas
BLUE CRUSH, Stockwell
LA BOUM, Pinoteau
CHARLIE’S ANGELS, McG
CLOSER, Nichols
COCOON, Howard
DARK TIDE, Stockwell
FEUER, EIS UND DYNAMIT, Bogner
IN THE BLOOD, Stockwell
MIDDLE OF NOWHERE, Stockwell
PENNIES FROM HEAVEN, Ross
SISTER ACT, Ardolino
STAR TREK: THE MOTION PICTURE, Wise
STAR TREK 6: THE UNDISCOVERED COUNTRY, Meyer
STREETSCAPES [DIALOGUE], Emigholz
THINK BIG, Turteltaub
3 DAYS TO KILL, McG
TRANSFORMERS, Bay
TRANSFORMERS: AGE OF EXTINCTION, Bay
TRANSFORMERS: DARK OF THE MOON, Bay
TROUBLE IN MIND, Rudolph
THE WAR OF THE ROSES, DeVito
THE YELLOW HANDKERCHIEF, Yamada

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Johannes Lehnen

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Anders als während den ersten Pandemie-Erfahrungen habe ich zu Hause nur noch Fußball geguckt. Ich wollte keine Filme mehr auf dem Computer sehen und ein Beamer schien mir ein Verrat am Kino zu bedeuten. Also habe ich abgewartet. Marco Rose hat seinen Abgang zum BVB verkündet und ich habe 3€ darauf gesetzt, dass Gladbach die nächsten 5 Spiele verliert. Sie haben die nächsten 7 verloren. Nach dem Abwarten und Aushalten kam dann im Mai die Wiedereröffnung. Ein hoffnungsvolles Gefühl: Dass dieser Fluch ein Ende hat. Die Luft war voller Freude und ich war im Kino. Danach hatte sich die Welt verwandelt, in Bilder. Mein Fahrrad ermöglichte mir Kamerafahrten durch die erheiterten Straßen, meine Augen sahen mit 24 Bildern pro Sekunde. Ich sah Lelouch und heulte. Themroc voller Freude. Hausu. Und dann, beim Terza, Ultimo Mondo Cannibale und Abenteurer der Südsee. Im Arsenal L’uccello dalle piume di cristallo, halblinks, für die eine Szene, in der die Leinwand sich in den Kinoraum ausweitet, die Schritte näherkommen und das Licht angeht – such is cinema. Phenomena. Und Gammelion in Wien, wo das Licht an– und ausgeht… Eine Ursprünglichkeit, die ich gern so formuliert hätte, die aber da schon erfüllt ist – in Licht und Dunkelheit.  
Lieblingsfilme 2021: 
 
-Fabian oder der Gang vor die Hunde
-Peter Fischli: Slideshow
-Wonder Woman 1984
-Druk
-Nullo
-France
-The Card Counter 
 

Kamil Moll

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50 aus 2021

1. House of Gucci (Ridley Scott)
2. Benedetta (Paul Verhoeven)
3. Fabian oder Der Gang vor die Hunde (Dominik Graf)
4. Limbo (Soi Cheang)
5. Cry Macho (Clint Eastwood)
6. What Do We See When We Look at the Sky? (Alexandre Koberidze)
7. Wife of a Spy (Kiyoshi Kurosawa)
8. Annette (Leos Carax)
9. Monster Hunter (Paul W.S. Anderson)
10. The Card Counter (Paul Schrader)
11. Tu mérites un amour (Hafsia Herzi)
12. West Side Story (Steven Spielberg)
13. Pausenfüller (Christian Witte)
14. Ride or Die (Ryuichi Hiroki)
15. Herr Bachmann und seine Klasse (Maria Speth)
16. Raging Fire (Benny Chan)
17. Lauras Stern (Joya Thome)
18. Hold Me Back (Akiko Ohku)
19. He’s All That (Mark Waters)
20. Drive My Car (Ryusuke Hamaguchi)
21. Das Mädchen und die Spinne (Ramon & Silvan Zürcher)
22. Bergman Island (Mia Hansen-Løve)
23. We Are (Eugene Kotlyarenko)
24. From Bakersfield to Mojave (James Benning)
25. Tomorrow’s Dining Table (Takahisa Zeze)
26. Old (M. Night Shyamalan)
27. The Last Duel (Ridley Scott)
28. Wheel of Fortune and Fantasy (Ryusuke Hamaguchi)
29. Les Sorcières de l’Orient (Julien Faraut)
30. Zeros and Ones (Abel Ferrara)
31. Evangelion: 3.0+1.0 Thrice Upon a Time (Hideaki Anno)
32. Free Guy (Shawn Levy)
33. Shiva Baby (Emma Seligman)
35. Halloween Kills (David Gordon Green)
35. 3.30 PM (Ludwig Wüst)
36. No Time to Die (Cary Joji Fukunaga)
37. The Scary of Sixty-First (Dasha Nekrasova)
38. Atarrabi & Mikelats (Eugène Green)
39. In the Heights (Jon M. Chu)
40. Malignant (James Wan)
41. Pebbles (P. S. Vinothraj)
42. Midnight (Kwon Oh-seung)
43. The Power of the Dog (Jane Campion)
44. One Shot (James Nunn)
45. Introduction (Hong Sang-soo)
46. Last Letter (Shunji Iwai)
47. Spencer (Pablo Larraín)
48. It’s a Summer Film! (Soushi Matsumoto)
49. The Wrong Family (David DeCoteau)
50. Hell Hath No Fury (Jesse V. Johnson)

50 (Wieder-)Entdeckungen

A Deathtrip In Berlin (Mario Schollenberger)
Summer Vacation 1999 (Shusuke Kaneko)
Emmanuelle 4 (Francis Leroi & Iris Letans)
Schmetterlinge weinen nicht (Klaus Überall)
Un escargot dans la tête (Jean-Étienne Siry)
New York After Midnight (Jacques Scandelari)
Transformers: The Last Knight (Michael Bay)
Yakuza Justice: Erotic Code Of Honor (Tatsumi Kumashiro)
Il giovane normale (Dino Risi)
Hanna D. – La ragazza del Vondel Park (Rinoi Di Silvestro)
Maria’s Lovers (Andrei Konchalovsky)
Night Eyes (Jag Mundhra)
Best Of The Best (Herman Yau)
Miss Lonely (Nobuhiko Obayashi)
Last Night At The Alamo (Eagle Pennell)
Woman’s Trail: Wet Path (Kazunari Takeda)
Belly (Hype Williams)
Darling Lili (Blake Edwards)
Suit Yourself Or Shoot Yourself: The Nouveau Riche (Kiyoshi Kurosawa)
Het Debuut (Nouchka van Brakel)
I Love Melvin (Don Weis)
D.C. Cab (Joel Schumacher)
Dreamy Fifteen (Shinji Somai)
Erotic Diary Of An Office Lady (Masaru Konuma)
Gli occhi, la bocca (Marco Bellocchio)
Un borghese piccolo piccolo (Mario Monicelli)
Trilogy Of Lust (Julie Lee)
We Are Marshall (McG)
Lorenzo’s Oil (George Miller)
Red Shoe Diaries (Zalman King)
In der Wüste (Rafael Fuster-Pardo)
Daniel, der Zauberer (Ulli Lommel)
Blue Crush (John Stockwell)
Le legioni di Cleopatra (Vittorio Cottafavi)
Nel Sole (Aldo Grimaldi)
A Story Of The Forest: Mavka (Yuri Ilyenko)
Amazon Garden: Uniform Lesbians (Takahisa Zeze)
Tiger Cruise (Duwayne Dunham)
La Casa 4 (Fabrizio Laurenti)
Bonnie e Clyde all’italiana (Steno)
I Paladini. Storia d’armi e d’amori (Giacomo Battiato)
Miko – aus der Gosse zu den Sternen (Frank Ripploh)
Sudden Rain (Mikio Naruse)
Moto-Cross (Klaus Lemke)
Sesso nero (Joe D’Amato)
Carnage (Andy Milligan)
Mitten ins Herz (Doris Dörrie)
Niemand weint für immer (Jans Rautenbach)
Herbie Fully Loaded (Angela Robinson)
Der Mann aus dem Osten (Christoph Willems)

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Lukas Foerster

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25 Filme, 5 Lieder

2021, the year of…

…toxic femininity

Benedetta, Paul Verhoeven, 2021
House of Gucci, Ridley Scott, 2021
The Tiger Woman, Philip Ford, 1945
„good 4 u“ – Olivia Rodrigo

…female supremacy

Good Mother, Hafsia Herzi, 2021
Tu mérites un amour, Hafsia Herzi, 2019
Il fantasma dell’Opera, Dario Argento, 1998
Orgasmo nero, Joe D’Amato, 1980
„Up“ – Cardi B
„Whole Lotta Money“ – Bia
„Best Friend“ – Saweetie & Doja Cat

…male gaze

The Insomnia of a Serial Dreamer, Mohamed Soueid, 2021
Mektoub, My Love: Canto Uno, Abdellatif Kechiche, 2017
Caniba, Verena Paravel, Lucien Castaing-Taylor, 2017
Ausgerechnet Bananen, Ulrich Lommel, 1978

…no mercy

Limbo, Soi Cheang, 2021
The Girl in the Bathtub, Karen Moncrieff, 2018
47 Meters Down, Johannes Roberts, 2017
New Underground History of Japanese Violence: Vengeance Demon, Koji Wakamatsu, 1969
Alice Adams, George Stevens, 1935

…mercy

Cry Macho, Clint Eastwood, 2021
Asako I & II, Ryusuke Hamaguchi, 2018
Haruka, Nostalgia, Nobuhiko Obayashi, 1993
Ein Tag ist schöner als der andere, Kurt Hoffmann, 1969
Das Lamm, Wolfgang Staudte, 1964
Sensations, Lasse Braun, 1976
„Leave the Door Open“ – Silk Sonic

…MarVista Entertainment

Sightless, Cooper Carl, 2020
Only Mine, Michael Civille, 2019
Rip Tide, Rhiannon Bannenberg, 2017

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Robert Wagner

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Schöne Filme allenthalben
Wollen uns die Zeit vertreiben.
Oft ist es ein groß‘ Genuss.
Manchmal ist es eher Stuss.
Hier das Schönste des letzten Jahr‘,

Klar!

(1) 彼のオートバイ、彼女の島 [His Motorbike, Her Island]
(Ōbayashi Nobuhiko, J 1986)
(1) Cosmos
(Andrzej Żuławski, P/F 2015)

(2) Footlight Parade [Parade im Rampenlicht]
(Lloyd Bacon, USA 1933)
(2) Allotria
(Willi Forst, D 1936)
(2) Silhouetten
(Walter Reisch, A 1936)
(2) 稲妻 [Lightning]
(Naruse Mikio, J 1952)
(2) 驟雨 [Sudden Rain]
(Naruse Mikio, J 1956)
(2) The Ipcress File
(Sidney J. Furie, UK 1965)

(2) 胡越的故事 [The Story of Woo Viet]
(Ann Hui, HK 1981)
(2) 上海之夜 [Shanghai Blues]
(Tsui Hark, HK 1983)
(2) The Devonsville Terror [Totentanz der Hexen]
(Ulli Lommel, USA 1983)
(2) Sukkubus – den Teufel im Leib
(Georg Tressler, BRD 1989)
(2) Changeling [Der fremde Sohn]
(Clint Eastwood, USA 2008)
(2) Moonrise Kingdom
(Wes Anderson, USA 2012)

(3) Leise flehen meine Lieder
(Willi Forst, A/D 1933)
(3) Dames
(Ray Enright, USA 1934)
(3) Maskerade
(Willi Forst, A 1934)
(3) Legend of the Lost [Die Stadt der Verlorenen]
(Henry Hathaway, USA 1957)
(3) Estate violenta [Wilder Sommer]
(Valerio Zurlini, I/F 1959)
(3) Circus World [Helden der Arena]
(Henry Hathaway, USA 1964)
(3) The Terror [Schloß des Schreckens]
(Roger Corman, USA 1963)
(3) 怪談昇り竜 [Blind Woman’s Curse]
(Ishii Teruo, J 1970)
(3) Breezy
(Clint Eastwood, USA 1973)
(3) ねらわれた学園 [School in the Crosshairs]
(Ōbayashi Nobuhiko, J 1981)

(3) Heartbreak Ridge
(Clint Eastwood, USA 1986)
(3) 八両金 [Eight Taels of Gold]
(Mabel Cheung, HK 1989)
(3) 一觸即發 [Touch and Go]
(Ringo Lam, HK 1991)
(3) 珠光寶氣 [Whatever You Want]
(Wong Jing, HK 1994)
(3) Irma Vep
(Olivier Assayas, F 1996)
(3) My Best Friend’s Wedding
(P.J. Hogan, USA 1997)
(3) 目露凶光 [Victim]
(Ringo Lam, HK 1999)
(3) Gefängnisbilder
(Harun Farocki, D 2000)
(3) パプリカ [Paprika]
(Kon Satoshi, J 2006)
(3) ヘヴンズ ストーリー [Heaven’s Story]
(Zeze Takahisa, J 2010)

(3) Twixt
(Francis Ford Coppola, USA 2011)
(3) 念念 [Murmur of the Hearts]
(Sylvia Chang, TW/HK 2015)
(3) Billy Lynn’s Long Halftime Walk [Die irre Heldentour des Billy Lynn]
(Lee Ang, USA/UK/CHN 2016)
(3) Personal Shopper
(Olivier Assayas, F/D/B/CZ 2016)
(3) High Life
(Claire Denis, D/F 2018)
(3) Monster Hunter
(Paul W.S. Anderson, D/CA/J 2020)
(3) Fabian oder Der Gang vor die Hunde
(Dominik Graf, D 2021)
(3) Große Freiheit
(Sebastian Meise, A/D 2021)
(3) House of Gucci
(Ridley Scott, USA/UK/CA 2021)
(3) Old
(M. Night Shyamalan, USA 2021)

(4) Hollywood Hotel
(Busby Berkeley, USA 1937)
(4) Eine Nacht im Mai
(Georg Jacoby, D 1938)
(4) The Little Foxes [Die kleinen Füchse]
(William Wyler, USA 1941)
(4) Wiener Blut
(Willi Forst, D 1942)
(4) Ferien vom Ich
(Hans Deppe, BRD 1952)
(4) Designing Woman [Warum hab’ ich ja gesagt!]
(Vincente Minnelli, USA 1957)
(4) North to Alaska [Land der 1000 Abenteuer]
(Henry Hathaway, USA 1960)
(4) Pleins feux sur l’assassin [Mitternachtsmörder]
(Georges Franju, F 1961)
(4) The Girl on a Motorcycle [Nackt unter Leder]
(Jack Cardiff, UK/F 1968)
(4) 座頭市あばれ火祭り [Zatoichi Goes to the Fire Festival]
(Misumi Kenji, J 1970)

(4) Jodeln is ka Sünd
(Ulli Lommel, BRD 1974)
(4) Penitentiary [Hölle hinter Gittern]
(Jamaa Fanaka, USA 1979)
(4) Penitentiary II [Black City Tiger]
(Jamaa Fanaka, USA 1982)
(4) スチュワーデス・スキャンダル 獣のように抱きしめて [Flight Attendant Scandal: Hold Me Like a Beast]
(Konuma Masaru, J 1984)
(4) 大丈夫日記 [The Diary of a Big Man]
(Chor Yuen, HK 1988)
(4) 褲甲天下 [King of Stanley Market]
(Jamie Luk, HK 1988)
(4) 學校風雲 [School on Fire]
(Ringo Lam, HK 1988)
(4) 伴我闖天涯 [Wild Search]
(Ringo Lam, HK 1989)
(4) 嘩!英雄 [What A Hero!]
(Benny Chan, HK 1992)

(4) 火燒紅蓮寺 [Burning Paradise]
(Ringo Lam, HK 1994)
(4) 無味神探 [Loving You]
(Johnnie To, HK 1995)
(4) Stilleben
(Harun Farocki, D 1997)
(4) Replicant
(Ringo Lam, USA 2001)
(4) 大事件 [Breaking News]
(Johnnie To, HK 2004)
(4) This Is the End [Das ist das Ende]
(Seth Rogen, Evan Goldberg, USA 2013)
(4) 花筐 [Hanagatami]
(Ōbayashi Nobuhiko, J 2017)
(4) 相爱相亲 [Love Education]
(Sylvia Chang, CHN/TW 2017)
(4) Richard Jewell
(Clint Eastwood, USA 2019)
(4) Der Irrtum
(Bruno Sukrow, D 2020)

(5) Spione
(Fritz Lang, D 1928)
(5) Der Prinz von Arkadien
(Karl Hartl, D 1932)
(5) Gasparone
(Georg Jacoby, D 1937)
(5) Bel Ami
(Willi Forst, D 1939)
(5) 座頭市牢破り [Zatoichi the Outlaw]
(Yamamoto Satsuo, J 1967)
(5) 座頭市果し状 [Zatoichi and the Fugitives]
(Yasuda Kimiyoshi, J 1968)
(5) Il deserto dei Tartari [Die Tatarenwüste]
(Valerio Zurlini, I/F/BRD 1976)
(5) ¿Quién puede matar a un niño? [Ein Kind zu töten…]
(Narciso Ibáñez Serrador, E 1976)
(5) Fleisch
(Rainer Erler, BRD 1979)
(5) 林世榮 [The Magnificent Butcher]
(Yuen Woo-ping, HK 1979)
(5) Équation à un inconnu [Gleichnis mit einem Unbekannten]
(Francis Savel, F 1980)

(5) E la nave va [Fellinis Schiff der Träume]
(Federico Fellini, I 1983)
(5) L’année des méduses [Teuflische Umarmung]
(Christopher Frank, F 1984)
(5) 摩登仙履奇緣 [Girl with the Diamond Slipper]
(Wong Jing, HK 1985)
(5) 箱の中の女 処女いけにえ [Woman in a Box: Virgin Sacrifice]
(Konuma Masaru, J 1985)
(5) 七小福 [Painted Faces]
(Alex Law, HK 1988)
(5) 神勇雙妹嘜 [Doubles Cause Troubles]
(Wong Jing, HK 1989)
(5) Double Impact [Geballte Ladung]
(Sheldon Lettich, USA 1991)
(5) 戰神傳說 [Moon Warriors]
(Sammo Hung, HK 1992)
(5) 双龙会 [Twin Dragons]
(Tsui Hark, Ringo Lam, HK 1992)
(5) Bloodsuckers
(Ulli Lommel, USA 1997)
(5) 20 30 40
(Sylvia Chang, TW 2004)

(5) Life of Pi
(Lee Ang, USA/TW/CA/UK 2012)
(5) 山河故人 [Mountains May Depart]
(Jia Zhangke, CHN/F/J 2015)
(5) Sully
(Clint Eastwood, USA 2016)
(5) 海辺の映画館-キネマの玉手箱 [Labyrinth of Cinema]
(Ōbayashi Nobuhiko, J 2019)
(5) Army of the Dead
(Zack Snyder, USA 2021)
(5) Bad Trip
(Kitao Sakurai, USA/CA 2021)
(5) Cry Macho
(Clint Eastwood, USA 2021)
(5) Luca
(Enrico Casarosa, USA 2021)
(5) Polizeiruf 110 – Bis Mitternacht
(Dominik Graf, D 2021)
(5) West Side Story
(Steven Spielberg, USA 2021)

Schön war’s.

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Sebastian Schwittay

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BEST OF 2021

2021: Rückkehr der cinephilen Filmfestivals – Terza Visione, Karacho, amerikanische Horror-Independents in Frankfurt, DEFA in Nürnberg – , und dennoch ein Jahr mit verhältnismäßig wenigen Erstsichtungen bei mir. Umso größer jedoch die Intensität der einzelnen Filmerlebnisse! Wundervolle Entdeckungen aus Italien und der DDR, neu entfachte (Analog-)Liebe für David Cronenberg, elektrisierende Erfahrungen mit John Carpenters Spätwerk – und: die phänomenale Rückkehr von Ridley Scott.

Filmmusikalisch stand das Jahr im Zeichen des großartigen, immer noch viel zu unbekannten Australiers Christopher Gordon, der gerade kürzlich erneut mit dem australischen Academy Award ausgezeichnet wurde. Gordons Musik atmet die Frische und Weite Ozeaniens, findet gleichermaßen Zugänge zum kollektiven Naturtopos seines Kontinents wie zu den subtilsten Schattierungen zwischenmenschlicher Intimität.

 

Aktualitäten ’21

  1. House of Gucci (Ridley Scott, USA/Kanada 2021)
  2. Antlers (Scott Cooper, USA/Kanada/Mexiko 2021)
  3. Fabian oder der Gang vor die Hunde (Dominik Graf, D 2021)
  4. West Side Story (Steven Spielberg, USA 2021)
  5. The Power of the Dog (Jane Campion, GB/Kanada/Australien/Neuseeland 2021)
  6. Cry Macho (Clint Eastwood, USA 2021)
  7. Blood Conscious (Timothy Covell, USA 2021)
  8. Halloween Kills (David Gordon Green, USA 2021)

Retrospektive Schönheiten

  1. Requiem for a Village (David Gladwell, GB 1976)+
  2. Sky Over Holland (John Fernhout, Niederlande 1967)#
  3. Starman (John Carpenter, USA 1984)
  4. Escape from L.A. (John Carpenter, USA 1996)*
  5. Roadgames (Richard Franklin, Australien 1981)
  6. Flesh+Blood (Paul Verhoeven, Niederlande/Spanien 1985)
  7. La casa 4 (Fabrizio Laurenti, Italien 1988)*
  8. Nuts (Martin Ritt, USA 1987)
  9. Don’t Look in the Basement (S.F. Brownrigg, USA 1973)*
  10. Un bellissimo novembre (Mauro Bolognini, Italien/Frankreich 1969)*
  11. Dead Heat (Mark Goldblatt, USA 1988)*
  12. Bonnie e clyde all’italiana (Steno, Italien 1983)*
  13. Calvaire (Fabrice du Welz, Belgien/Frankreich/Luxemburg 2004)
  14. Bleu comme l’enfer (Yves Boisset, Frankreich 1986)
  15. Ärztinnen (Horst Seemann, DDR/BRD/Schweden/Schweiz 1984)*
  16. Family Plot (Alfred Hitchcock, USA 1976)
  17. …hanno cambiato faccia (Corrado Farina, Italien 1971)*
  18. Kingdom of the Spiders (John ‚Bud‘ Cardos, USA 1977)
  19. Tatort: Zwei Leben (Wolfgang Staudte, BRD 1976)
  20. Abschiedsdisco (Rolf Losansky, DDR 1990)*

*Kino (35mm)
#Kino (70mm)
+Kino (digital)


Aufgefrischte Liebe

  1. Spider (David Cronenberg, Kanada/GB/Frankreich 2002)*
  2. Magic (Richard Attenborough, USA 1978)
  3. Deathdream (Bob Clark, Kanada/GB 1974)*
  4. Anatomie (Stefan Ruzowitzky, D 2000)
  5. The Dead Zone (David Cronenberg, USA/Kanada 1983)*
  6. The Fly (David Cronenberg, USA/Kanada 1986)*
  7. Minority Report (Steven Spielberg, USA 2002)
  8. Halloween III: Season of the Witch (Tommy Lee Wallace, USA 1982)
  9. Needful Things (Fraser C. Heston, USA/Kanada 1993)
  10. Dead Calm (Phillip Noyce, Australien 1989)

*Kino (35mm)

Filmmusik ’21 – Ein Blick nach Australien

  1. Buckley’s Chance (Tim Brown, Australien/Kanada 2021)

Musik: Christopher Gordon

  1. June Again (JJ Winlove, Australien 2021)

Musik: Christopher Gordon

https://www.youtube.com/watch?v=jU_K8SRv4WA

https://www.youtube.com/watch?v=IvkqzvRiR64

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Silvia Szymanski

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König der Toreros

 „The lesson in SIBERIA is that films themselves are like a dream; even the shittiest film. You’re sitting in the dark, you’re watching some crazy shit. It’s edited, so it’s not real life anyways. Even if it’s edited well it’s all fucked-up anyways, right? That juxtaposition of time, it’s so dreamlike that you have to almost kill yourself to make it not dreamlike. The nature of the medium is: you’re in the dark, you’re half-asleep, or you’re in some other kind of hypnotic state, watching these images, telling a story—it’s the nature of a dream.“ (Abel Ferrara)

Oder auch die eines Nahtoderlebnisses. Ich beschäftige mich im Moment viel damit. Es ist so seltsam, dass sehr viele derer, die das hatten, ihr bisheriges Leben als eine Art Film gesehen haben. Erst wurde es dunkel um sie, dann bewegten sie sich auf ein unbeschreibliches Licht zu, und irgendwann dann bekamen sie wie in einer multidimensionalen Filmvorführung einen Panoramablick auf ihr Leben und mussten über es nachdenken.

CAPERNAUM (Nadine Labaki, 2018)

So eine Fülle unglaublicher Bilder und Geschehnisse. Was für eine Mühe muss das gemacht haben, das zu filmen und zu schneiden. Besonders faszinierend fand ich die vielen Szenen mit dem Baby – wie der Junge und es interagieren, auf was für Ideen die beiden und der Film mit einander kommen. Ich habe noch keinen Film gesehen, der die wunderliche, individuelle Persönlichkeit eines Babys (13 Monate oder so ist es alt) derart auf Augenhöhe begreift und in den Mittelpunkt stellt. Oder so eine Episode wie die mit dem Kakerlakenmann – ich hab gestaunt, dass es solche abgerissen extravaganten Dandys anscheinend in jeder Großstadt gibt, ob in den Elendsvierteln von Beirut oder in Berlin. Und ich bin dem Film dankbar, dass er alle und alles zu verstehen versucht, auch wenn er die Hände über dem Kopf zusammenschlägt über die Verhältnisse und er zu Recht überall, wo er hinschaut, findet, dass man so unmöglich leben kann.

SIE MÖCHTEN GIGANTEN SEIN (Paul Newman, 1971)

Ich brauchte meine Zeit, um in die Geschichte einzusteigen, weil mir anfangs eigentlich alle unsympathisch und suspekt waren und so ungut aufeinanderhingen, alte Familiengeschichten hervorkramten und sich daran abarbeiteten. Aber ich mochte sofort die großzügige, klare, freudige Kamera. Und auch dieses ständige Waldarbeiten, Sägen, Bäumefällen, dem sich diese schreckliche Familie von groben, unverschämten, selbstgefälligen Männern, die sich von niemandem was sagen lassen wollen, verschrieben hat. Identifizieren konnte ich mich letztendlich mit der Ehefrau, die da nicht hingehört, und doch, vorsichtig, erstmal bleibt, weil sie sich trotz der aggressiven Familie ihres Mannes immer noch wohl fühlt mit dem Haus, dem Fluss, den Wäldern und der Sexualität ihres Mannes. Es war ein bisschen wie eine Story von Tennessee Williams, mit weniger Sexualität, doch dafür mit mehr Holz. Ich mochte den Film mehr und mehr, und er wächst immer noch.

SHOGUN (TV-Serie, Jerry London, 1980)

Japan um 1600. Schon seit Jahrhunderten herrscht Krieg. Die Leute haben infolgedessen schrecklich zerbrochene Seelen und schrecklich grausame Regeln. Richard Chamberlain mit seinen großen Augen kommt als Pirat durch einen Schiffbruch dahin und an den Hof eines der rivalisierenden Herrscher, in dessen Dienst er treten muss. Ich habe eine Version erwischt, in der Chamberlain zwar deutsch spricht, aber all die vielen Japaner japanisch – bis auf die schöne, rührend tapfere und schicksalsergebene japanische Übersetzerin, die ihm ab und zu mal etwas übersetzt. Das hat den Effekt, dass man sich, wie der Pirat, einsam und verloren vorkommt in einem Land mit sehr fremden Ritualen und Gesetzen, von denen einem vieles nicht erklärt wird. Vieles muss man sich selber irgendwie zusammenreimen, vieles bleibt völlig unverständlich. Das hat einen starken Sog. Ich hab schon mehrmals nachts davon geträumt. Ein ganz seltsames Erlebnis. Sehr eindrucksvoll, finde ich.

KÖNIG DER TOREROS (Rouben Mamoulian, 1941)

Er war eine Empfehlung von Heinz (85), dem Lebensgefährten meiner Mutter, die 2021 gestorben ist. Heinz ist in der Nachkriegszeit mit Begeisterung in alle möglichen Torerofilme gegangen. Heinz und mir fiel auf, dass dieses Genre fast in Vergessenheit geraten ist. Wegen der Tierquälerei darin bestimmt, und auf der DVD, die ich für ihn und mich ausgeliehen habe, fehlen deshalb auch große Teile der Stierkämpfe. Besonders die Vorkämpfe, bei denen die Picadores diese Lanzen mit den Troddeln in die Tiere bohren, um sie für den Matador zu schwächen. Dramaturgisch fand Heinz die Schnitte schade, denn im ursprünglichen Film hatten die Kampfszenen großes Gewicht; sie waren ja das eigentliche Leben des Königs der Toreros. Nun haben die Liebesprobleme mehr Gewicht als in der Originalversion, aber das ist auch sehr schön. Es ist ein sehr prächtiger und liebevoll inszenierter Film, mit tollen Landschafts-, Eisenbahn-, Superreichenvillen-, Kneipen- und Musikerszenen und opulenten Altären, vor denen die Mütter und Freundinnen und auch die Toreros selber um ihr Leben beten.

WONDER WOMAN 1984 (Patty Jenkins, 2021)

Anfangs wirkt er wie ein eher kleines, normales, poppiges Ding, aber dann wirft er das Stück für Stück ab, kriegt Fahrt und wächst immer mehr. Ich mag es, wie er sich so mausert und entwickelt. Ich mag auch die Message und finde ihn sehr rührend. Und Wonder Woman ist natürlich eine sensationell schöne Frau. <3

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Tilman Schumacher

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HOT NEW STUFF

偶然と想像 / Wheel of Fortune and Fantasy (Ryusuke Hamaguchi)
Benedetta (Paul Verhoeven)
Fabian oder Der Gang vor die Hunde (Dominik Graf)
Malignant (James Wan)
The Lobby (Heinz Emigholz)
The Card Counter (Paul Schrader)
スパイの妻 / Wife of a Spy (Kiyoshi Kurosawa)
당신얼굴 앞에서 / In Front of Your Face (Hong Sang-soo)
怒火 / Raging Fire (Benny Chan)
Outside Noise (Ted Fendt)

HOT OLD STUFF

Hintertreppe (Paul Leni / Leopold Jessner 1921, 35mm: Il Cinema Ritrovato – Bologna)
Das indische Grabmal I + II (Joe May 1921)
Leise flehen meine Lieder (Willi Forst 1933)
Dracula’s Daughter (Lambert Hillyer 1936)
Wir machen Musik (Helmut Käutner 1942)
I Remember Mama (George Stevens 1948, 35mm: Il Cinema Ritrovato – Bologna)
Isole di fuoco (Vittorio de Seta 1955)
Slightly Scarlet (Allan Dwan 1956)
いけばな / Ikebana (Hiroshi Teshigahari 1957)
Rose Bernd (Wolfgang Staudte 1957, 35mm: Il Cinema Ritrovato – Bologna)
Jet Pilot (Josef von Sternberg 1957, 35mm: Privatscreening)
Pillow Talk (Michael Gordon 1959, 35mm: Privatscreening)
Das schöne Abenteuer (Kurt Hoffmann 1959)
Estate violenta (Valerio Zurlini 1959)
胎児が密猟する時 / The Embryo Hunts in Secret (Kōji Wakamatsu 1966)
Frankenstein Created Woman (Terence Fisher 1967)
保鏢 / Have Sword, Will Travel (Chang Cheh 1969)
Sambizanga (Sarah Maldoror 1972)
Le journal intime d’une nymphomane (Jesús Franco 1973)
Prigione di donne (Brunello Rondi 1974, 35mm: Terza Visione – Karlsruhe)
The Image (Radley Metzger 1975)
Kansas City Trucking Co. (Tim Kinclaid 1976)
Drum (Burt Kennedy / Steve Carver 1976, 35mm: Privatscreening)
A Woman’s Torment (Roberta Findlay 1977)
भूमिका / Bhumika (Shyam Benegal 1977, 35mm: Il Cinema Ritrovato – Bologna)
The Whole Shootin‘ Match (Eagle Pennell 1978)
Stridulum (Giulio Paradisi 1979, 35mm: Privatscreening)
Tapage Nocturne (Catherine Breillat 1979)
Malabimba (Andrea Bianchi 1979)
第一類型危險 / Dangerous Encounters of the First Kind (Tsui Hark 1980, 35mm: GEGENkino – Leipzig)
Fort Apache, the Bronx (Daniel Petrie 1981, 35mm: Privatscreening)
Zeit des Schweigens und der Dunkelheit (Nina Gladitz 1982)
Normalsatz (Heinz Emigholz 1982)
I Paladini: Storia d’armi e d’amori (Giacomo Battiato 1983, 35mm: Terza Visione – Karlsruhe)
Corruption (Roger Watkins 1983)
Emmanuelle IV (Francis Leroi 1984)
五郎八卦棍 / The 8 Diagram Pole Fighter (Liu Chia-Liang 1984)
Dead Heat (Mark Goldblatt 1988, 35mm: Karacho – Nürnberg)
Splendor (Ettore Scola 1989, 35mm: Arsenal – Berlin)
禁男の園 ザ・制服レズ / Amazon Garden: Uniform Lesbians (Takahisa Zeze 1992, 35mm: Zeughauskino – Berlin)
痴漢電車 いやらしい行為 / Molester’s Train: Dirty Behavior (Hisayasu Satô 1993)
Undercover (Gregory Dark 1995)
Crimson Tide (Tony Scott 1995)
Daily Chicken (Lilly Grote 1997)
鎗火 / The Mission (Johnnie To 1999, 35mm: GEGENkino – Leipzig)
Dagon (Stuart Gordon 2001)
Daniel, der Zauberer (Ulli Lommel 2004, 35mm: Zeughauskino – Berlin)
愛·作戰 / Love Battlefield (Soi Cheang 2004)
At Sea (Peter B. Hutton 2007)
Polizeiruf 110: Smoke on the Water (Dominik Graf 2014)

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Dieser Beitrag wurde am Dienstag, Januar 3rd, 2023 in den Kategorien Admin, Aktuelles Kino, Ältere Texte, Blog, Festivals, Listen veröffentlicht. Sie können alle Kommentare zu diesem Beitrag über den RSS 2.0 Feed verfolgen. Sie können diesen Beitrag kommentieren, oder einen Trackback von ihrer eigenen Seite setzen.

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