Schweinehunde beten nicht

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100 Deutsche Lieblingsfilme #54: Condottieri (1937)

(mit Dank an Bruce Baillie)

Als ich ins Kino komme, haut es mich fast hintenüber, versucht mein Körper reflexartig rückwärts stolpernd umzufallen, wohl erstaunt von den Bildern, die ihm von der Leinwand entgegentreten. Der Film läuft bereits, und ich stehle mich, etwas benommen und schwankend, in eine der vorderen Sitzreihen, um mich in seine Welt hineinfallen zu lassen, deren Entstehung ich jedoch verpasst habe. Auf einer Burgmauer thronend, klagt das Gesicht einer Kriegerin, einer Mutter (eine Medici, wie ich später erfahren werde) die Welt an, fordert sie gleichzeitig heraus, wie Johanna von Orleans auf einem Rennaisancegemälde. Der ganze Film ist ein Renaissancegemälde, eine Abfolge malerischer Tableaus in gemeißeltem oder gaziertem Schwarzweiß. Das Glücksgefühl der Erkenntnis in etwas für mich Besonderes hineingeraten zu sein, überkommt mich sofort, und die verzögerte Realisation desselben lässt mich bereits erahnen, dass dieses Gefühl für den Rest der Vorstellung andauern wird. Liebe auf den ersten Blick also. Weiterlesen “100 Deutsche Lieblingsfilme #54: Condottieri (1937)” »

Il Maestro del Terrore (1988)

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-Paul Hillary: „My scripts unlocked the universal sources of terror, the archetypal nightmares!“

-Vincent Omen: „That was a long time ago!“
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Filmvorschau #41

Lo voglio morto
Paolo Bianchini  Italien/Spanien  1967

14. Hofbauer-Kongress, Aufriss #8

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„Jedes Jahr kam sie und verbrachte mit ihrer Mutter den Sommer bei uns. Bei Tage tat ich alles, um ihr aus dem Weg zu gehen. Ich hielt mich ihr gegenüber stets bedeckt. Doch Abends, wenn sie nach oben ging, in ihr Schlafzimmer, stand ich oft vor ihrer Tür und stellte mir vor, wie sie dahinter in ihrem Bett lag…“, entsinnt sich schwermütig Marco, einer der Protagonisten von WO, WANN, MIT WEM? (Antonio Pietrangeli, Valerio Zurlini, 1969). Melancholisch und mit rumorender Hose gedenkt er jener Tage, als er von der Kindheit hinüber in die Adoleszenz trübte und erste zarte Knospen des Begehrens ihn umschwirrten und verwirrten. Nun, 40 Jahre und kein bisschen weise, jagt er ihnen immer noch nach, den seltsamen Schatten der ersten Lust, die durch sein Leben und die feudale Villa seiner Eltern geistern.
Jene Trutzburg des Verzichts bewohnt er mit seiner schönen Gattin Paola, doch seit sich in Marcos Kopf der süße Vogel der verflüchtigten Jugend niedergelassen hat, leidet das gutbetuchte Miteinander unübersehbar an Erschlaffungen und erotischer Konzentrationsschwäche. All das ändert sich, als Alberto, ein Jugendfreund von Marco, nach Jahren im argentinischen Exil nach Turin zurückkehrt und sich verständnisvoll Paolas Sorgen annimmt. Weiterlesen “14. Hofbauer-Kongress, Aufriss #8” »

Le porte del silenzio (1991)

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Quando Alice ruppe lo specchio (1988)

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„Es ist Zeit, Lebwohl zu sagen.”
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Bericht vom 2. Festival des 35mm-Films in Ljubljana, 18.-21. Juni

Vorrede

Wer heutzutage ein „Festival des 35mm-Films“ organisiert, der trifft im Vorfeld zwei Entscheidungen: Die eine – er wird keine (von wenigen Ausnahmen abgesehen) in den letzten Jahren entstandenen Filme zeigen, die andere – er wird eine Position beziehen, gegen die Brutalität der großen Filmstudios und –verleiher, gegen die Ignoranz des breiten Kinopublikums, sich von einer x-beliebigen Vorführungsform berieseln zu lassen.
Die Slowenische Kinemathek (im Folgenden: Slovenska kinoteka) in Ljubljana hat vom 17. bis 21. Juni ein „Festival des 35mm-Films“ organisiert, die 2. Ausgabe nach 2013. Es wurden mehrere Kinematheken eingeladen, um in Cartes blanches Archivschätze zu präsentieren und einzuführen, namentlich: Cinémathèque française, Anthology Film Archive, Österreichisches Filmmuseum. Schon vor Monaten hatte ich mir eine Reise nach Ljubljana aus diesem Anlass vorgenommen.

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13. Hofbauer-Kongress, Aufriss #3

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Ängstlich und aufgeregt hervorquellend fixierten am 9. Mai dieses Jahres um 19 Uhr drei Augenpaare im HK-Filmfahndungs-Livestream ein ebay-Angebot, welches im Begriff war, um 19:01 auszulaufen. Würde das im Fieber der Lust bereits in obszöne Höhen getriebene Maximalgebot ausreichen, um das 35mm-Objekt der Begierde seiner einzig wahren Kongress-Bestimmung zuzuführen? Eine Minute später wurde das KommKino-Büro von grenzenlosem Jubel und überschwänglichen Brunftlauten durchtost: die heißersehnte Kopie von GIULIA (Desiderando Giulia, Andrea Barzini, 1986) war unser!

Das Verlangen nach diesem uns noch kurz zuvor völlig unbekannten Film kam schnell und heftig. Der eine Hofbauer-Kommandant entdeckte das erwähnte Angebot, nahm eine Textrecherche vor und schlug zaghaft vor, einen Kauf in Erwägung zu ziehen. Der andere setzte noch einen drauf (der unvermeidliche Lauf der HK-Dinge), indem er in einem zwielichtigen Winkel des Internets eine ungeheuerliche Szene des Films ausfindig machte, die alsbald sowohl den einen, als auch den anderen um den Verstand brachte. Unvorstellbar, längere Zeit auf den Genuss des Films zu warten – er musste gleich unseren nächsten, den 13. außerordentlichen Filmkongress bekränzen! Weiterlesen “13. Hofbauer-Kongress, Aufriss #3” »

Filmvorschau #30

Fieras sin jaula
Juan Logar  Spanien/Italien  1971