R.I.P. – Kar-leung Lau (28. 07. 1934 – 25. 06. 2013)

Mit Martial Arts Legende Kar-leung Lau (vielen auch unter dem Namen Chia-liang Liu geläufig) ist heute leider einer meiner liebsten Filmemacher verstorben. Lau war im Lauf seiner langen Karriere in den 1960ern und 1970ern unter anderem beim Shaw Brothers Studio als Stunt- und Kampfchoreograph gefragt, und in dieser Funktion auch an einigen Klassikern von Cheh Chang beteiligt, bevor er in den 70ern auch eine eigene Regiekarriere startete. Als ich vor ca. 10 Jahren zum ersten Mal einen Film von Lau auf der Leinwand erblickte, war das für mich eine Offenbarung: Ein slowenischer Filmkritiker hatte in meiner Heimatstadt anlässlich der Sight & Sound Umfrage von 2002 seine eigene Liste der 10 besten Filme aller Zeiten zusammengestellt, wobei neben King Hus „Ein Hauch von Zen“ (1969) auch Laus „Der Todesspeer der Shaolin“ (1984) zu sehen war. Seitdem bewundere ich das Hongkong-Kino.

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Auf Twitchfilm gibt es eine kurze Meldung, sowie Kommentare zu zehn Filmen an denen er beteiligt war.

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Hier noch ein kurzes Interview für die Cahiers du Cinema, entstanden in den 90ern, übersetzt ins Englische, sowie ein kleiner Erlebnisbericht von Bey Logan, ebenfalls auf Englisch.

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Die Ferroni Brigade würdigt Lau ebenfalls.

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Ein paar Gedanken zu Zack Snyders neuer Superman-Verfilmung

Was habe ich mich auf den Film gefreut. Ein Actionfeuerwerk, ein rauschhaftes Schnittgewitter ohne Sinn und Verstand, einen digitalen Bilderbogen hatte ich mir vor der Sichtung versprochen. Und die zahlreichen negativen Stimmen aus meinem Bekanntenkreis schienen meine Vermutungen in dieser Hinsicht zu bestätigen. Doch dann kam alles etwas anders.

Man of Steel ist meine erste Begegnung mit Zack Snyders filmischem Universum. Damals als Dawn of the Dead und 300 erschienen sind, hat Snyder mich nicht interessiert, und sein Ruf in cinephilen Zirkeln war auch ziemlich schlecht. Ein Emporkömmling, einer dieser jungen Michael Bay-Epigonen, entsprungen der MTV Generation mit ADHS und keinem aktiven Interesse an Filmgeschichte. So in etwa hatte ich das zunächst, eher negativ konnotiert, abgespeichert. Nachdem einige meiner Freunde und Bekannten dann aber erstaunlicherweise auch ein paar positive Worte für seine Watchmen-Verfilmung übrig hatten, legte sich der einhellig negative Ton ein wenig, und der Mantel des Fanboy-Regisseurs schien von Snyder langsam abzufallen. Die Ausschnitte, die ich aus seinen Filmen danach ab und an zu sehen bekam, weckten jedenfalls meine Lust auf das visuelle Spektakel welches sie zumindest in Aussicht zu stellen schienen. Das waren natürlich alles Beobachtungen aus der Ferne, wie das so ist, wenn man über viele Filme liest und hört, weil man sie unmöglich alle sehen kann, und sich die Gedanken und Eindrücke verselbstständigen. Weiterlesen…

Ein Filmtextregister für Eskalierende Träume

Es scheint zur Zeit etwas ruhig auf Eskalierende Träume. Doch wir waren nicht untätig, und haben seit letzter Woche auf der Seite eine neue Kategorie eingerichtet, unter der nach und nach die zahlreichen Auseinandersetzungen unserer Autoren mit einzelnen Filmen chronologisch und alphabetisch aufgelistet nachgeschlagen werden können sollen. Ein Beitrag zur Übersichtlichkeit und einfacheren Navigation von Eskalierende Träume, der sich aber noch im Aufbau befindet. Zur Zeit sind lediglich ältere Filmeinträge bis Januar 2010 berücksichtigt. Laufende Aktualisierungen werden aber folgen. Zu finden ist die neue Kategorie Filme oben auf der Startseite in der schwarzen Leiste unter dem Titelschriftzug. Viel Spaß damit.

Zitat der Woche

 

„Die Leidenschaften des Geistes vertreiben die der Sinnlichkeit.“

Leonardo da Vinci

Filmvorschau #15

Le goût de la violence
Robert Hossein Frankreich, Italien, BRD 1961

Filmvorschau #14

Wong gok ka moon
Kar-wai Wong Hongkong 1988

Filmvorschau #13

Chung Hing sam lam
Kar-wai Wong Hongkong 1994

100 Deutsche Lieblingsfilme #46: Haut für Haut (1961)

“I’m innocent
But the weight of the world is on my shoulders
I’m innocent
But the battles started are far from over“  (The Offspring)

Am Anfang: Ein Zug fährt durch eine karge Landschaft, auf ihm bewaffnete Soldaten, sie sind kampfbereit, auf dem Weg, vielleicht an die Front. Der Zug fährt in einen Tunnel, und in der nächsten Szene sind die Soldaten bereits besiegt, bezwungen, tot oder gefangengenommen. Die Kamera fängt scheinbar ikonische Momente ein, die Bilder wirken monumental, erinnern an Kompositionen aus der klassischen Historienmalerei.

Große Ereignisse glänzen jedoch durch ihre Abwesenheit. Wie zu Beginn, werden wir auch bis zum Ende nur das Davor oder Danach erleben, die Auswirkungen von Ereignissen, oder besser gesagt von den Ereignissen die allgemein als wichtig erachtet werden. Der Film ist voller Begegnungen, aber statt Gruppen, begegnen sich Individuen, nachdem der Starre Verbund von Schwarz und Weiß, von „Ihnen“ und „Uns“, sofort nach dem obigen Prolog zu zerfallen beginnt. Beschrieben wird ein Zerfallsprozess, ein Weg der Desillusionierung, das Abfallen aller erlernten Vorstellungen und Ideale, und der Verlust jeglichen Halts; auf Begegnungen folgen immer auch Abschiede und das Epos wird zum Kammerspiel. Konsequent daher das Ende, dass man so oder so interpretieren kann, positiv wie negativ. Für mich war es voller Hoffnungen, ein Anfang, endlich ein Neubeginn, nachdem alle Konventionen über Bord geworfen werden, obwohl sie auf der Oberfläche scheinbar gewahrt worden sind. Weiterlesen…

Filmvorschau #10

Harlis
Robert van Ackeren BRD 1972

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