Lieblingstrailer 2012

Letztes Jahr war es ein (wohl eher untergehender) Teil des ausufernden Jahreslisten-Sammelpostings, diesmal lagere ich meine Lieblingstrailer 2012 lieber aus, was für Entzerrung sorgt und gleichzeitig die Möglichkeit der Clip-Einbettung in den Beitrag bietet. Und weil sich zumindest hinter einigen der Lieblingstrailer auch Jahres-Lieblingsfilme verbergen, damit als Nebenprodukt auch die Gelegenheit, dem ein oder anderen weniger bekannten Favoriten ein Bewegtbild-Gesicht zu geben. Die Auswahl ist selbstverständlich sehr subjektiv und auch durchaus ziemlich willkürlich, ich habe nicht gezielt Trailer gesichtet, sondern trage hier einfach zusammen, was ganz automatisch & nebenbei so übers Jahr als bemerkenswert hängen geblieben ist. Dabei rutscht natürlich viel durch, weil man es nicht gesehen hat oder wieder vergessen.

Bei Trailern scheiden sich die Geister, in cinephilen Kreisen gibt es durchaus einige, die grundsätzlich wenig mit verknappenden Vorschauen anfangen können. Das geht mir anders, ähnlich wie etwa auch Plakate und Aushangsätze (leider allerdings wie Trailer seit längerem kreativ auf dem absteigenden Ast) sind sie im Optimalfall eine eigenständige Kunstform, die sich des Films als Fremdmaterial annimmt, ihn kondensiert, zitiert oder ausschlachtet. Was fasziniert mich an Trailern, was macht sie aus? Im besten Falle: Verdichtung und Verführung. Aber auch: Assoziations- und Erinnerungsketten anstoßendes Echo bei bereits bekannten Filmen, neugierig machende Appetithappen von noch unbekannten Werken. Manchmal reicht mir da schon ein besonderer Moment, eine originelle Neuanordnung von Bildern und Tönen eines Films, ob bekannt oder nicht, gemocht oder nicht. Wirklich reizvoll wird es natürlich erst durch Sonderformen und krude Eigenwilligkeiten. Sehr schmerzlich fehlt mir daher bei heutigen Trailern die reißerische Anpreisungs- und Überbietungslogik, wie sie vor allem die Bahnhofskino-/Grindhouse-Vorschauen der 60er bis 80ern genüsslich zelebrierten, mit marktschreierisch bellenden Sprechern, die vollmundig Einblicke in abseitige Welten und grenzüberschreitende Darstellungen von Sex und Gewalt versprachen. Aber diese Zeiten sind leider vorbei, und man kann froh sein, im großen Brei der eintönig schematischen Trailer, die man heute im Multiplex und im ‚Arthouse-Kino‘ gleichermaßen der jeweiligen vermeintlichen Zielgruppe um die müden Augen und betäubten Ohren haut, die ein oder andere etwas aus dem Rahmen fallende Vorschau zu finden. Das in der kurzen Clip-artigen Form oft gut zur Geltung kommende musikalisch-rhythmische Element verleiht manchem Trailer dabei die besondere Note, weshalb es auch kein Zufall ist, dass einiger meiner liebsten aktuellen Trailer des Jahres (ein paar vereinzelte Vorjahresüberhänge sind übrigens auch dabei, nachdem ich bekanntlich bei Jahreslisten generell kein Befürworter von blindwütig-gestrenger Kalenderjahr-Premieren-Abgrenzung bin) auf Musik statt auf Sprache setzen. Nachfolgend also 18 Lieblingstrailer 2012, gruppiert in vier groben Blöcken mit je vier Trailern sowie zwei Bonus-Clips.

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Einige Jahresfavoriten als Clip-Miniaturen:

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GIMME THE LOOT
Adam Leon, USA 2012


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Filmvorschau #8

Sunset
Blake Edwards  USA  1988

SigiGötz-Entertainment Nr. 21 ist erschienen!


In den vergangenen Wochen hatte das Hofbauer-Kommando viel Freude dabei, die aufgehende Saat zu beobachten und die Früchte seiner Arbeit beim Erblühen zu betrachten. Der jüngste, 8. außerordentliche Filmkongress des Hofbauer-Kommandos wurde in bisher ungekannter cine-medialer Berichterstattung aufgearbeitet, was in prächtigen Rückblicken und liebevollen Kommentaren bei Hard Sensations, Dirty Laundry und auch im ET-Tagebuchbereich mündete. So liegen nun wunderbare Texte zu Filmen wie TANJA – DIE NACKTE VON DER TEUFELSINSEL, MÄDCHEN IN DER SAUNA oder SÜNDE MIT RABATT vor, zu Werken also, die zuvor so obskur waren, dass selbst das Auftreiben einer Inhaltsangabe im ganzen Internet kaum möglich schien. Der HK-Kongress wird damit auch zusehends zu einer konspirativen cine-archäologischen Ausgrabungsstätte insbesondere von verschütteter deutscher Filmgeschichte. Mit großer Freude nahm das Hofbauer-Kommando auch zur Kenntnis, dass beim Ende Dezember in Köln stattfindenden Treffen deutscher Off-Off-Kinos sich gleich vier Kinoinitiativen förmlich darum reißen, Ernst Hofbauers frühes und rares Meisterwerk HEISSES PFLASTER KÖLN zu präsentieren. Inmitten dieser Entwicklungen gelang es dem gewieften und erfahrenen SigiGötz-Entertainment-Chefreporter Hans-Hermann Gockel ein Interview zu ergattern mit den vier HK-Mitgliedern, die durch ein brisantes Komplott derzeit allerdings auf der Abschussliste mehrerer internationaler Geheimdienste stehen und daher nur unter Pseudonymen zu einem vierseitigen Exklusiv-Gespräch mit der renommierten Glamour-Filmpostille bereit waren – womit es das Hofbauer-Kommando dank einer Design-Novität prompt sogar auf das hübsche Coverbild des neuen Heftes schaffte! Was Sie schon immer über das Hofbauer-Kommando wissen wollten, aber nicht zu fragen wagten, verrät Ihnen nun also die Ausgabe 21 von Sigi-Götz-Entertainment. Nicht zu vergessen auch die „Premium-Qualität“ (Editorial) der weiteren SGE-Inhalte, denn die aktuelle Ausgabe beschäftigt sich auch mit SGE-Glamour-Boy und „Kommissar“ Erik Ode, EMMANUELLE-Ikone Sylvia Kristel, ANATAHAN ANATAHAN, Filmkomponist Gerhard Heinz, Siggi-Götz-Star Claus Obalski, der Musikshow „Plattenküche“ und noch vielem mehr. Bereits seit über zwei Wochen erhältlich, verspricht die neue Ausgabe zu Recht „SGE-Summer-Night-Feeling trotz Herbst“ und ist damit genau die richtige Lektüre, während draußen vielerorts schon der erste Schneefall herein bricht. Also schnell das neue SGE-Heft sichern – entgegen aktueller Trends bleibt SGE dem Papier treu und ist nur als Print-Ausgabe über die Homepage zu beziehen!

Filmvorschau #7

Kalt wie Eis
Carl Schenkel  BRD  1981