Berlinale 2009: Linksammlung & persönliche Programmplanung



An dieser Stelle der Versuch einer Sammlung von Links zu filmbezogenen Internet-Portalen und Blogs, die zeitnah über die Berlinale berichten. Ergänzungen, Korrekturen und Hinweise sind ausdrücklich erwünscht und werden dankend angenommen.

Hier eine erste spontane und freilich ebenso subjektive wie unvollständige Sammlung von Links zu Seiten, bei denen erfahrungsgemäß mit zeitnahen Berlinale-Berichten/Besprechungen oder Weiterverlinkungen zu rechnen ist (vorerst überwiegend deutsche Seiten, weil mir bei den internationalen Seiten ein bisschen die Übersicht fehlt, welche davon von der bzw. über die Berlinale berichten – auch und gerade hier werden Hinweise dankend entgegen genommen):

http://www.film-zeit.de//
http://www.kino-zeit.de/
http://filmstarts.de/
http://artechock.de/film/index.htm
http://www.critic.de/specials.html
http://www.perlentaucher.de/teaserliste/10_kino_tv.html
http://filmtagebuch.blogger.de/
http://somedirtylaundry.blogspot.com/
http://www.lichtschatten.tk/
http://www.cargo-film.de/
http://newfilmkritik.de/
http://parallelfilm.blogspot.com/
http://www.f-lm.de/
http://www.simulationsraum.de/blog/
http://psycho-rajko.blogspot.com/
http://berlinaleblog.laohu.de/
http://www.taz.de/1/archiv/dossiers/dossier-berlinale-2009/
http://www.tagesspiegel.de/kultur/kino/berlinale/
http://www.sueddeutsche.de/kultur/375/457037/uebersicht/
http://blog.zeit.de/berlinale-blog/
http://berlinale-blog.slashcam.de/
http://blog.epd-film.de/
http://www.festivalblog.com/
http://www.berlinaleblog.com/
http://www.movielounge.de/
http://www.variety.com/index.asp?layout=festivals
http://www.theauteurs.com/notebook/posts
http://daily.greencine.com/
http://www.ifc.com/film/thedaily/

Aus einer anderen Perspektive:
http://www.jungejournalisten.berlinale.de/
 
 
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Noch mal genauer zum Berlinale-Programm, das seit letzten Dienstag nun vollständig veröffentlicht ist. Eine große Enttäuschung ist die Hommage an Maurice Jarre, bestehend lediglich aus zwei (David-Lean-70mm-)Filmen, die zudem ohnehin in der Retrospektive gezeigt werden. Da hätte ich mir dann doch entschieden mehr erhofft, ein paar seiner Arbeiten mit Georges Franju wären bspw. im Kino sicher toll gewesen. So gestaltet sich das aber, gerade im Vergleich zur letztjährigen Hommage an Francesco Rosi, die rund ein Dutzend Filme umfasste, als eine ziemlich dürftige Angelegenheit. Vielleicht ist der Grund dafür auch ein wenig in der enormen Kostenintensität der 70mm-Retrospektive zu suchen, dort wiederum kann man sich jedoch über die Terminierung der Filme auch nur kopfschüttelnd wundern – dass die meisten Filme dieser Retrospektive lediglich ein einziges Mal gezeigt werden, und sich dabei teilweise sogar ersatzlos zeitlich überschneiden (!), ist eigentlich in jeder denkbaren Hinsicht unverständlich und ärgerlich. Nichtsdestotrotz freue ich mich besonders auf einige äußerst seltene Archivkopien, die dort zu sehen sein werden. Mittlerweile gibt es online auch die Kopien-Nachweise der Retrospektive. Demzufolge ist jedoch von BEN-HUR, obwohl es sicherlich einer der ultimativen 70mm-Filme ist, eher abzuraten, weil nur eine zwar farblich wohl noch gut erhaltene, aber im Bildformat von 2,76:1 auf 2,21:1 beschnittene ‚flat‘-Kopie gezeigt wird. Auch LAWRENCE OF ARABIA ist problematisch, weil Kopienmaterial, Farben und Licht jener neuen Kopie leider eher missglückt sind, wie ich vergangenes Jahr beim 70mm-Festival in Karlsruhe feststellen durfte. Hier sollte man sich also nicht zu viele Hoffnungen machen, auch wenn das natürlich Meckern auf hohem Niveau ist und eine 70mm-Kopie immer noch eine 70mm-Kopie ist und als solche wahrlich nicht alle Tage zu sehen. Ganz allgemein ist für einen möglichst originalgetreuen Eindruck vom Todd-AO-Verfahren dennoch ein Blick auf ältere Archiv- oder Erstaufführungs-Kopien eher zu empfehlen (von denen glücklicherweise ja auch einige bei der Berlinale gezeigt werden), denn das dort meistens unvermeidliche (im Falle der Berlinale-Kopien aber wohl ohnehin nur leichte) Farbfading ist problemlos verschmerzbar, wenn man dafür bessere Schärfe und vor allem unerreichten 6-Kanal-Magnetton bekommt, mit dessen Klangwucht der DTS-Ton der neuen Kopien nicht annähernd mithalten kann. Aber genug des kleinen Exkurses, und stattdessen noch ein Blick auf die anderen älteren Filme auf der Berlinale: im recht umfangreichen Panorama-Special ist bei genauerem Hinsehen für mich letztlich doch nur TAPAGE NOCTURNE, der rare zweite Filme von Catherine Breillat, Pflichtprogramm, im Forum-Special sind dagegen alle drei Filme essentiell, nämlich der restaurierte ARAYA und die beiden Filme von John Cook. Auch hier im Gegensatz zu letztem Jahr ein schmäleres Angebot, spontan fallen mir direkt sechs ältere Forum-Specials von 2008 ein (drei Mal Wakamatsu, MY BROTHER’S WEDDING, W.R. – MYSTERIEN DES ORGANISMUS, THE EXILES). Aus persönlicher Sicht ist es nun wahrlich nicht gerade der beste Deal, angesichts einer schlagartigen Verdoppelung der Akkreditierungsgebühr nun gleichzeitig plötzlich nur noch die Hälfte solcher Filme und Restaurationen zu sehen zu bekommen. Nun ja. Ausgesprochen interessant ist hingegen das Filmprogramm von Forum expanded, einiges davon habe ich mir als persönliche Pflichtveranstaltungen markiert, vor allem die Vorführung von WHEN IT WAS BLUE von Jennifer Reeves in 16mm-Doppelprojektion mit Live-Musik dürfte eine Gelegenheit sein, die man so schnell nicht noch mal bekommt. Aber auch ALL FALL DOWN von Philip Hoffman, LUNCH BREAK von Sharon Lockhart und die Filme von Ludwig Schönherr (dabei vor allem das Programm #1 mit ZOOM und DAS UNBEKANNTE HAMBURG) versprechen einiges, ebenso Wilhelm Heins MATERIALFILM PERFORMANCE, der aber leider nur ein Mal zu ungünstiger Zeit gezeigt wird. Auch Heinz Emigholz‘ SENSE OF ARCHITECTURE würde ich gerne sehen, der läuft aber an allen drei Aufführungen zeitgleich mit besonders seltenen Filmen/Kopien der 70mm-Retrospektive, was ihn dann schon aus rein pragmatischen Gründen ausscheiden lässt (zumal er im Gegensatz zu Emigholz‘ früheren Arbeiten in HD ist, sich in seiner materiellen Erscheinung also über kurz oder lang sogar im Heimkino reproduzieren lässt, was bei 70mm eben genau nicht der Fall ist). Das Hauptprogramm des Forums ist ansonsten wie meistens eine durchaus zwiespältige Angelegenheit, zumal man von den südkoreanischen Filmen und den US-Independents bereits eher ernüchterndes liest. Werde mich dort wohl eher auf die deutschen, japanischen und lateinamerikanischen Filme konzentrieren, auf letztere vermutlich auch verstärkt in Panorama und Generation, wobei es mir in beiden Kategorien noch immer an wirklicher Übersicht mangelt. Der Wettbewerb verheißt bei näherem Hinsehen wie befürchtet nicht wirklich Gutes – während es letztes Jahr mit Hong Sang-soo und Johnnie To wenigstens etwas aus dem Rahmen fallende Namen (mit zwei sehr schönen Filmen überdies) gab, gibt es bei der 2009er Auswahl momentan eigentlich keinen einzigen Film, den ich dort zwingend sehen müsste. Ein paar Glückstreffer oder Geheimtipps (letztes Jahr gab’s dort immerhin LAKE TAHOE zu sehen) dürften sich trotz allem dort verbergen, es ist nur noch nicht recht abzuschätzen, welche das sein könnten. GIGANTE könnte sich als solcher entpuppen, aber auch ein totaler Reinfall sein. Ansonsten behalte ich mal ABOUT ELLY, LITTLE SOLDIER und MILK OF SORROW im Fokus, und Moodysson, Tavernier und Costa-Gavras, aber allesamt eher als Lückenfüller, wenn sie sich im persönlichen Zeitplan gerade anbieten. Die meisten anderen Wettbewerbs-Filme starten ansonsten ohnehin in absehbarer Zeit regulär im Kino, und den Angelopoulos hole ich vielleicht nach der Berlinale noch in München nach. Ansonsten nehme ich im Berlinale Special sehr gerne PINK von Rudolf Thome mit, sofern er sich einbauen lässt (was bei De Oliveira und Olmi wohl leider eher nicht klappt).
Das also vorerst mal zu meinen Festival-Planungen. Manches wird darüber hinaus sicherlich auch von Spontan-Entscheidungen, von zu füllenden Lücken im Zeitplan oder von kurzfristig aufgeschnappten Empfehlungen oder Warnungen abhängen.

Dieser Beitrag wurde am Dienstag, Februar 3rd, 2009 in den Kategorien Aktuelles Kino, Andreas, Blog, Blogautoren, Festivals, Hinweise veröffentlicht. Sie können alle Kommentare zu diesem Beitrag über den RSS 2.0 Feed verfolgen. Sie können diesen Beitrag kommentieren, oder einen Trackback von ihrer eigenen Seite setzen.

6 Antworten zu “Berlinale 2009: Linksammlung & persönliche Programmplanung”

  1. Alexander P. on Februar 4th, 2009 at 07:14

    Ich habe mal das Programm überflogen und festgestellt, dass ich nur einen Film schon kenne, nämlich AFTERSCHOOL von Antonio Campos in der 14+-Sektion, der hier letzten Herbst auf dem Festival du Nouveau Cinéma lief (und nicht nur letztes Jahr in Cannes teilnahm, sondern auch in Frankreich schon im Oktober Kinostart hatte, von daher etwas seltsam dass er jetzt noch auf der Berlinale gezeigt wird). Er kreist kurz gesagt um die Demaskierung aller möglicher Abgründe und Perversionen hinter dem amerikanischen (?) High-School-Alltag. Hier wurde er im Programm als „missing link“ zwischen ELEPHANT und BENNY’S VIDEO angekündigt, was es zumindest insofern trifft, als dass er von beiden etwas hat, im Guten (visuell ein interessantes, recht außergewöhnliches Konzept wie auch van Sant) wie im Schlechten (die Medienkritik fand ich ziemlich plump, Haneke lässt grüßen – und van Sant vielleicht auch?).

    Für diejenigen die ELEPHANT oder auch Larry Clarks KEN PARK mochten vielleicht durchaus einen Blick wert wenn gerade Platz im Zeitplan ist.

    Ansonsten natürlich viel Spaß an alle, ich hoffe es hat jemand einen Laptop dabei um hier ab und an einen Statusbericht zu posten ;). Bon cinéma!

  2. Alexander P. on Februar 4th, 2009 at 07:18

    Ach und noch was, unbedingt die neuen Filme von Lommel und Schrader (THE WALKER wird völlig unterschätzt!) sehen und dann hier Bericht erstatten! Danke! 🙂

  3. Mr. Vincent Vega on Februar 4th, 2009 at 19:08

    Na das klingt nach Arbeit. Mein Plan ist noch nicht fertig, aber bis jetzt haben wir schon mal keine einzige Übereinstimmung. 😉

    Ich werde doch eher wieder verstärkt im Panorama unterwegs sein und natürlich einiges aus der Retro mitnehmen (über die unmöglichen Zeiten habe ich mich auch schon aufgeregt). Ich hoffe natürlich trotzdem auf Geheimtipps von dir.

  4. Andreas on Februar 6th, 2009 at 04:38

    Beim Panorama bin ich vorsichtig, weil mir da die Dichte an Reinfällen am höchsten erscheint (hab dort letztes Jahr jedenfalls einige üble Gurken erwischt, jedoch zugegebenermaßen auch ein paar tolle Überraschungen). Ein paar Sachen werde ich dort aber vermutlich auch sehen. Schwerpunkt ist bei mir aber eindeutig Retro und Forum, und gerade den dadurch entstehenden Kontrast zwischen überhöhten Monumentalfilmen/Musicals und (hoffentlich) radikalen Experimentalfilmen finde ich ziemlich spannend. Geheimtipps kann ich vermutlich erst geben, wenn’s zu spät ist, aber mal schauen.
     
    @Alex
    Gerade Generation versteht sich nach meinem Eindruck teilweise auch als Kompilation von Filmen, die bereits bei anderen Festivals aufgefallen sind, zumindest ist die Ausrichtung auf Premieren dort wohl weniger stark gegeben als bei den anderen Kategorien. Danke jedenfalls für den Hinweis, AFTERSCHOOL merke ich mir dann mal vor. Bei Lommel und Schrader muss ich dich aber enttäuschen, die werde zumindest ich vermutlich nicht schauen, denn Schrader hat sowieso demnächst regulären Kinostart, während ich dem Lommel zwar als trashigen Lückenfüller und hübschen Kontrastprogramm nicht abgeneigt wäre, aber ein von DigiBeta gescreenter DV-Film dann ja auch nicht unbedingt etwas ist, was man unbedingt im Kino sehen müsste. Insofern haben voraussichtlich andere Sachen Priorität. Bei anderer Gelegenheit hole ich beide aber gerne nach.
    Mit Berichterstattung wird’s übrigens wohl leider auch schwierig, weil wir uns zu fünft einen Netzanschluss (und wohl auch maximal zwei Laptops) teilen müssen. Insofern unrealistisch, dass sich auf diese Weise viel während des Festivals schreiben lässt (zumal ich mal wieder mit starkem Schlafdefizit ins Festival starten werde und insofern erstmal froh sein werde um jede Minute zusätzlichen Schlaf, den ich bekommen kann), hinterher wird’s aber vermutlich/hoffentlich schon einen Bericht oder Rückblick in irgendeiner Form geben.

  5. Lukas on Februar 8th, 2009 at 11:28

    Danke für den Hinweis auf Afterschool. Ich hatte das Geerationenprogramm nur überflogen und den Film völlig übersehen. Ich habe den letztens auf irgendeiner Jahresbestenliste 2008 entdeckt (und zwar, glaube ich, auf einer durchaus ernstzunehmenden und wenn mich nicht alles täuscht, sogar auf Platz 1). Hoffentlich schaffe ich das irgendwie.

    Ein Tipp von mir: Thomas Heises Material im Forum. Mit weitem Abstand der beeindruckendste Film, den ich im Vorfeld gesehen habe.

  6. Sano Cestnik on Februar 8th, 2009 at 19:52

    Ja, mit der Live-Berichterstattung ist das so ne Sache. Wenn wir nämlich nicht gerade versuchen 5 Filme am Tag unterzubringen, dann sind es 6, und schlafen sollte man (vor allem) während eines Filmfestivals ja auch noch irgendwie…
    Wird aber wohl 4 Nachberichte geben, bzw. 3 wenn sich Alex und Anika zusammentun sollten. Also viel zum vergleichen und diskutieren. 🙂
     
    @Alex P.
    Alex und Anika sehen sich heute Abend den Schrader und morgen früh den Lommel an. Wirst somit mindestens zwei Meinungen zu den beiden erfahren können. Mich würden die filme auch interessieren, aber meine Prioritäten liegen (zunächst) anderswo.
     
    @Lukas
    Von Heise habe ich (immer) noch nichts gesehen. Werde also versuchen MATERIAL wenn es geht unterzubringen. Wenn es geht, weil 3 Stunden ja leider nicht immer einfach einzuplanen sind.
    Habe übrigens gestern doch den Sprung ins kalte Wasser gewagt, und mir „CAN GO THROUGH SKIN“ mangels Alternativen angesehen. Und er hat mir gefallen! Geschmäcker sind eben doch verschieden. 🙂 Die Popsongs waren auch meiner Meinung nach gewagt, haben mich aber bei Wiederholung immer weniger gestört. Fand den Film als Charakterstudie ganz interessant, und vor allem die paranoiden rom-com Elemente sehr lustig. Und die Regisseurin und die Hauptdarstellerin hatten beim darauffolgenden Publikumsgespräch eine andere Meinung vom Ende des Films als du (dennoch beide total gegensätzlich). Sie waren sich jedoch einig: es sei (für sie) auf jeden Fall kein Happy End…
    Und ich will dich ja nicht ärgern, aber Olaf Möller hat in der aktuellen Ausgabe von „Cargo“ von allen koreanischen Filmen nur „LAND OF SCARECROWS“ hervorgehoben. 😉 Verehre den Mann zwar, aber da werde ich mich wahrscheinlich präventiv dennoch auf deine Seite schlagen, denn was du geschrieben hast – „Im Forum tut man sich doch manchmal schwer, Gegenargumente wider die pauschalen, populistischen Attacken aufs „Festivalkino“ zu finden.“ – wird leider zu oft bestätigt. Und vor nem miesen Film grausts mich dann doch mehr, als vor einem guten weniger. 😀

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