17. Hofbauer-Kongress, Aufriss #2: Keck und jeck…





…schwingt die junge Tänzerin Erika an der Tankstelle ihres Bruders nicht nur das Tanzbein, sondern auch Abspritzschlauch und Einfüllstutzen, denn die augenblickliche Konjunktur ist ihrem eigentlichen Berufsbild nicht allzu hold. Da sie sowohl patent als auch prall und drall geraten ist, umschwärmt die männliche Kundschaft sie wie die Motten das Licht. Erika, gewieft wie sie ist, bleibt allerdings um keine Schlagfertigkeit verlegen, um balzende Gockel in die Schranken ihres Anstands zu verweisen. Als sie jedoch eine Verlobung mit dem falben Fritz anstrebt, stehen die Zeichen auf Sturm, denn dessen bürgerlicher Onkel Theodor kann sich so gar nicht mit der überaus selbstbewussten Verlobten in spe und ihrer zwielichtig dünkenden Profession anfreunden. Indes, was Hänschens Hose platzen ließ, brachte so manches Mal auch schon Hans zu Fall…

Eine besonders beglückende Entdeckung des Hofbauer-Kommandos auf einem seiner Streifzüge durch die tiefenschmierige Welt des frühen deutschen Tonfilms war 2013 diese bedauerlicherweise in nahezu vollkommene Vergessenheit geratene, furios-frivole Screwball-Komödie aus der deutschen Hochzeit des Genres, in der man die unvergleichliche Marika Rökk – fern der tendenzstählernen Regie-Klauen ihres Ehemanns Georg Jacoby – von ihrer spritzigsten und witzigsten Seite erleben kann: Als wehrhafte Henne im Korb fegt sie neckend und tanzend über die Köpfe der tölpelhaften Männerschaar hinweg, die ihr erfolglos den Hof macht. Als vor gewichtiger Eitelkeit stets am äußersten Rand der Balance lavierender Antagonist Theodor Huhn begeistert der große Paul Henckels – ein Onkel, den man keinen Nichten wünscht! Wird er der magyarischen Naturgewalt Marika widerstehen, oder das junge Liebesglück am Ende doch noch gegen alle lüsternen und doppelmoralischen Widerstände seine unwahrscheinliche Erfüllung finden? Ihr werdet es erfahren, wenn wir am 05.01. um 23:30 das KARUSSELL des in Zukunft unbedingt noch eingehenderen HK-Studien zu unterziehenden Regisseurs Dr. Alwin Elling in Bewegung setzen!

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