Quo vadis, deutscher Film?



In so ziemlich genau einem Monat ist es wieder so weit. Berlin, Filme, Festival.
Nein, ich meine nicht die Berlinale. Sondern die Genrenale. Am Dienstag und Mittwoch dem 11. und 12. Februar findet in Berlin nun schon die dritte Ausgabe der Genrenale, des Festivals des deutschsprachigen Genrefilms statt.
Was uns in diesem Jahr erwartet, und was wir uns unter diesem Festival überhaupt vorstellen können? Ich musste und muss da selbst ein wenig überlegen. Das diesjährige Programm ist bisher noch nicht öffentlich bekannt gemacht worden, und der Möglichkeiten sind Viele. Jedenfalls keine wohlbeleibte und festgefahrene Großveranstaltung, die ihr Prestige zu wahren sucht, kein Glitzer und Glamour, keine Stars und Sternchen, keine Hysterie und hoffentlich auch keine Worthülsen. Sondern eine Gegenveranstaltung. Zu all dem was ist, wie es nicht sein sollte, da nicht ist, was sein müsste: nämlich ein deutsches Genrekino das in breitem Umfang stattfindet. Hier in Deutschland. Unter uns. Damit sich was ändert, und auf dem Pausenhof in Zukunft auch wieder von deutschen Science-Fiction-Filmen gesprochen wird, von deutschen Gangsterfilmen, und von einem neuen Dr. Mabuse- oder Dr. Fu Man Chu-Film – deshalb wurde dieses Festival wohl ins Leben gerufen. Und darum wird es wohl auch gehen müssen: Freiräume erkämpfen, Erreichtes feiern, neue Ziele stecken, gemeinsam träumen, planen, kalkulieren. National, aber auch gerne mit einem Blick nach Außen. Denn gute Genrestoffe die im eigenen Land funktionieren lassen sich auch gut in die Welt auf Reisen schicken. Und bringen dann auch wieder Geld und Begeisterung mit zurück, auf dass die Reise erneut angetreten werden kann, und irgendwann vielleicht sogar mit einer Bewegung im Rücken, mit einer Vielzahl an Filmen (und nicht nur der einen, rühmlichen Ausnahme).
Wie der Neue Deutsche Genrefilm aussehen könnte, das kann man sich also beispielhaft an zwei Tagen im Februar in Berlin ansehen – oder auch darüber diskutieren. Die ersten Schritte dafür sind getan.

Dieser Beitrag wurde am Freitag, Januar 9th, 2015 in den Kategorien Aktuelles Kino, Blog, Blogautoren, Festivals, Hinweise, Sano veröffentlicht. Sie können alle Kommentare zu diesem Beitrag über den RSS 2.0 Feed verfolgen. Sie können diesen Beitrag kommentieren, oder einen Trackback von ihrer eigenen Seite setzen.

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