SigiGötz-Entertainment Nr. 19 erschienen!
Mein Lieblingstext der neuen SGE-Ausgabe ist Hans Schifferles empathische cinephile Hymne auf DER FALL (1972), den letzten Film des Schweizer Regisseurs Kurt Früh. Als Appetitanreger habe ich mich aber für ein Zitat aus einem anderen Text entschieden, das vielleicht besser für sich steht und sich dabei womöglich auch ein wenig auf den letztes Jahr hier im STB-Kommentarbereich bereits angegangenen, wenngleich eigentlich nur kurz angerissenen und im Grunde noch ausstehenden großen ET-Diskurs über Trash(film)-Rezeption übertragen lässt:
Anlässlich eines Dokumentarfilms, in dem es was zu lachen gibt, lobt die Kritik meist, es sei vermieden worden „zu denunzieren“ oder „der Lächerlichkeit preiszugeben“. Mein Gefühl ist, daß sich dahinter eine Angst verbirgt, die wie die meiste Angst ganz überflüssig ist. Es gibt den guten Rat: Dein Film taugt nur dann etwas, wenn er zeigt, was du liebst. Diese Liebe und jene Angst fand ich miteinander versöhnt in einem Satz in Ricarda Huchs Buch über die Romantik: „Tieck bemerkt einmal, daß man einen Gegenstand, den man liebt, erst besitze, wenn man etwas Lächerliches an ihm finde, daß er keinen Freund und keine Geliebte haben möge, über die er niemals lachen oder lächeln könne.“
Kino und Karneval sind lustige Geschwister der Religion. Denn auch das unbequemste Kostüm ist ein bequemes Heraus aus der nicht selbstgewählten Welt. In besonderen Fällen ein an- und ausziehbares Jenseits.
Rainer Knepperges: Die karnevalistische Wissenschaft – über Anja Dreschkes Dokumentarfilm DIE STÄMME VON KÖLN, in: SigiGötz-Entertainment – Die neunzehnte Formel, München, Juli 2011, S. 20.
SigiGötz-Entertainment feiert 10-jähriges Jubiläum. Eskalierende Träume gratuliert zu diesem freudigen Ereignis und verweist auf die soeben erschienene 19. Ausgabe der kleinen, aber umso feineren deutschen Personality-Filmzeitschrift mit Hang zum Glamour des Entlegenen und Verwegenen. SigiGötz-Entertainment – Die neunzehnte Formel „in der Hans Schifferle den letzten Film des Schweizers Kurt Früh einer Revision unterzieht, Rolf Aurich Stimmen über den Schauspieler Hans Timerding sammelt, Rainer Knepperges die STÄMME VON KÖLN begutachtet, Stefan Ertl die SGE-Glamour-Bibliothek eröffnet und Ulrich Mannes einen kurzen Blick auf Teutonen-Western wirft. Als Zugaben erwarten Sie brisante Fundsachen aus dem SGE-Kosmos und eine historische Autogrammkarte.“ (so die offizielle Ankündigung) Das druckfrische Heft wurde in den letzten Tagen an die Abonnenten ausgeliefert und kann auf der Homepage jederzeit preisgünstig bestellt werden. Wir raten zu!
Jetzt muss ich nur noch sehen, ob ich den Leuten von SigiGötz-Entertainment meine neue Adresse vermittelt habe, oder ob ich mir das Heft dann eben im August im Büro stibitze. 😉 Wann lag es denn in deinem Briefkasten, Andi?
Bei mir war das Heft am Freitag im Briefkasten. Laut entsprechenden Twitter-Beiträgen schien das bei einigen anderen auch der Fall zu sein. Sehr flott, wenn man bedenkt, dass offenbar erst am Vortag die Vorab-Einsichtnahme in München war. Dann jedenfalls unbedingt schnell den SGE-Leuten die neue Adresse mitteilen, die Büro-Exemplare werden schließlich für den Verkauf und die Verbreitung der guten Sache benötigt! 😀
Ok, ok, ich beuge mich der guten Sache und werde jetzt gleich mal ne Mail rauslassen, da mein Briefkasten auch heute leer blieb 😉 Meine Zweitration könnt ihr dann an der Kasse verhökern. Hast ja recht: Kommt alles dem Volke zugute.
Tolles Cover übrigens für die 19te Nummer! Spruchblasen kommen bei solchen Anlässen ja immer gut. Bin gespannt ob es dann gleich darauf noch die 20 als Jubiläumsausgabe gibt.
PS: Was hat es nu mit dieser ominösen Autogrammkarte auf sich? 🙂
Das mit der Autogrammkarte musst du schon selbst rausfinden 😉 Und war ansonsten natürlich nur Spaß, will dir nicht deine Notration streitig machen – allerdings wäre vielleicht vorstellbar, dass gerade hinsichtlich eines gewissen sommerlichen Kultevents durchaus einige Exemplare weggehen, vor allem wenn Scott (oder du oder wer’s halt macht) in seiner Einleitungsrede die versammelten Leute flammend auf SGE hinweisen würde… 😀
PS: Wer aus diesem halbprivaten Talk die falschen Schlüsse zieht und Dinge wie „Büro“, „Verkauf“ und „Kasse“ auf Eskalierende Träume (oder SGE) bezieht, dürfte irgendwie einen recht seltsamen Eindruck bekommen, haha… 😉
PPS: Auf die „andere“ Jubiläumsausgabe Nr. 20 bin ich auch schon gespannt!
Psst,… Andi! Damit hätten wir uns jetzt doch wirklich mal einen kleinen Anstrich von Seriosität geben können, ohne groß rumzulügen. 😉 Muss aber gestehen, dass ich leider gar nicht gemerkt hatte, wie sich das auf unser professionelles Renommee hätte auswirken können. 🙂
Hab jetzt aber schon ne Mail rausgeschickt, und dann musst du halt damit Leben, dass wegen dir keine doppelten Ausgaben von SigiGötz mehr bei mir rumstehen werden, falls der Kaufandrang entsprechend groß sein sollte. Und das mit der Schleichwerbung vor versammelten Massen ist natürlich ne super Idee und wird auf jeden Fall gemacht! Dürfen wir halt bloß nicht vergessen. 😉
Wer braucht schon Seriosität, wenn er stattdessen ungeniert den Sleaze und derlei zelebrieren kann?! 😉 Und überhaupt: was glaubst du, wie schnell uns dann Kommerz und Ausverkauf vorgeworfen würde?! Ein gefährlicher Bumerang…
Wenn wir die Schleichwerbung wirklich durchziehen (wofür ich natürlich bin), müssen wir aber fast damit rechnen, dass sie uns danach die wenigen Hefte förmlich aus den Händen reißen. Da könnte sich fast eine Zusatzration rentieren, aber wir wollen ja nicht gleich größenwahnsinnig werden…
Hehehe… da hast du natürlich auch wieder recht.
Nun aber genug der Andi-Zustimmung. Bei überproportionalem Andrang verweisen wir eben persönlich auf die entsprechende Bezugsstelle. Kann man ja dann auch ganz altmodisch mit Stift und Papier bewerkstelligen.
Oder wir bringen gleich irgendwelche obskuren selbstgebastelten Anmeldeformulare mit lebenslangen SGE-Knebelverträgen (und natürlich saftiger Vermittlerprovision!) mit, haha! Wird so oder so auf jeden Fall interessant 🙂