STB Alexander Schmidt 2012
„Ye know, acid trips were pretty cheap at that time, so when I went to the cinema the movie would have to be something that could at least equal that experience, something like having fucking Jesus himself appear on the screen!“
Abel Ferrara
„There was an American journalist who stood up at the Cannes Film Festival [after a screening of THE PILLOW BOOK] and said ‚Why are there so many naked male bodies in this film‘ I mean, had he seen the female bodies, or were they just wallpaper that are are hardly noticed anymore?“
Peter Greenaway
“I make my pictures for what Hollywood spends on lipstick.”
Maya Deren
„Sex is a doorway to something so powerful and mystical, but movies usually depict it in a completely flat way.“
David Lynch
„Ich glaube, dass in der Anhäufung von Schwachsinn mehr Wahrheit liegt als in der Anhäufung von Wahrheit.“
Christoph Schlingensief
„Mir kommt es so vor, als würde ganz Deutschland auf dem Klo sitzen und stöhnen. Man weiß genau, was passieren muss, damit es endlich mal weitergehen kann, aber der Deutsche sitzt da und schimpft, dass kein Klopapier da ist und er deshalb nicht kann. So ist Deutschland.“
Christoph Schlingensief
* = im Kino gesehen
n.b. = nicht bewertet (heißt meist, dass die Rezeptionssituation suboptimal war)
[#] = soundsovielte Sichtung
Dezember 2012
Kustom Kar Kommandos [2] (Kenneth Anger; USA 1970; Kurzfilm) 6/10
Maxhumain (Carlos Reygadas; B 1999; Kurzfilm) n.b.
Shadow Puppets / Dark Shadows (Michael Winnick; USA/CND 2007) 2/10
Gänzlich uninspirierter Horrorthriller, der behäbg Versatzstücke aus Cube, Saw und ähnlichem auftischt, selbst mit geklauten Ideen aber wenig anzufangen weiß. Der Irrsinn deutscher Verleih- bzw. Vermarktungstitel offenbart sich hier mal wieder in voller erbärmlichkeit: aus Shadow Puppets wird Dark Shadows, weil wohl unbedingt einen englischen Titel haebn wollte möglicherweise aber fürchtete das Wort „puppets“ könnte zu wenig Menschen bekannt sein (Spekulation). Die daraus resutierende Verwechslungsmöglichkeit mit dem jüngsten Burtonfilm führte denn auch ulkigerweise dazu, dass tele 5 letzteren ankündigte und in der Ankündigung einer Fernsehzeitung Bilder aus beiden Filmen abgedruckt waren.
Repo Man / Repoman (Alex Cox; USA 1984) 7,5/10
Intolerance / Intoleranz (D.W. Griffith; USA 1916) 6/10
An dieser Stelle müsste ein längerer Essay stehen, ob überhaupt und wenn ja wie man eigentlich Einfluss und filmsprachliche Innovation von Klassikern in eine Wertung einfließen lassen sollte. Zweifelsohne sähe die Welt des Films ohne Griffith filmische Monolithen anders aus, zweifelsohne schulden ihm etliche Großmeister vieles wenn nicht fast alles. Gleichwohl erfüllt es mich mit mittlerer Tristesse wen etwa ein Werner Herzog Griffith allen Ernstes zu „dem Größten“ und dem „Shakespeare des Films“ erklärt (was immer man auch von jedweder Idealisierung eines singulären vermeintlichen Über-Genies halten mag). Selbst wenn man Griffith unbezweifelbar zu Gute halten könnte, er habe „die Filmsprache“ (als ob es nur eine gebe) erfunden bzw. entdeckt, wie es viele seiner Bewunderer tun, hieße das noch lange nicht, dass seine Werke tatsächlich so etwas wie der Gipfel der Filmkunst wären oder diesem überhaupt nur nahe kommen, mal abgesehen von der Subjektivität jedes Feststellens von „Gipfeln“ ind er Kunst. Füür mich sind Griffith Filme weniger wie Shakespeare, dessen Stücke ich wenn auch nciht für singulär überragend, so doch für hervorragend und relativ zeitlos halte, sondern eher wie ein die Keilschrifttafeln des Gilgameschepos – ein früher und absolut wichtiger Meilenstein in der Entwicklung des jeweiligen Mediums / der jeweiligen Kunst, jedoch heute doch recht angestaubt, mehr von historischem Interesse als unmittelbar in der Bann ziehend. Natürlich hinken diese Vergleich gewaltg schon allein, wegen der völlig verschiedene Zeitdimensionen, aber ich denke die Stoßrichtung meiner Gedanken wird klar.
Casablanca (Michael Curtiz; USA 1942) 9/10
Irgendwie hatte ich befürchtet tief enttäuscht zu werden, wie es ja leider bei gehypeten Klassikern öfter mal vorkommt, aber mitnichten.
Die Abenteuer des Prinzen Achmed [2] (Lotte Reiniger; D 1926) 9/10
Herbstromanze (Jürgen Enz; BRD 1980) 9/10
Mein erster Stich in die Poesie der enzetzlichen Tristesse!
Lo squartatore di New York / The New York Ripper (Lucio Fulci; I 1982) 9/10
Der beste Fulci, den ich bisher gesehen habe, ästhetisch auf voller Höhe und fesselnd bis zum Schluss. Fast befürchtete ich schon der Film würde mich zumindest auf der Plotebene mit einer von mir vorhergesehenen Auflösung leicht enttäuschen, aber weit gefehlt! Außerdem geizt der Film erquicklicherweise kein bisschen mit Sleaze und die Gore-Sequenzen sind für Fulci-Verhältnisse erstaunlich ansehnlich. Ente gut, alles gut! Quack quack…
Big Trouble in Little China (John Carpenter; USA 1986) 7,5/10
Rubber (Quentin Dupieux; F/Angola 2010) 7/10
Humongous* (Paul Lynch; USA 1982) n.b.
Eros Hotel / Daniela Mini-Slip* (Sergio Bergonzelli; I 1979) 7/10
Denn das Weib ist schwach* (Wolfgang Glück; BRD 1961) 8/10
November 2012
Naisu no mori: The First Contact / Funky Forest: The First Contact (Katsuhito Ishii et al.; J 2005) 1,5/10
Downtown – Die nackten Puppen der Unterwelt (Jess Franco; CH 1975) 8,5/10
Cloud Atlas* (Tom Tykwer, Andy & Lana Wachowski; D/USA/HK/Singapur 2012) 4/10
Kung Pow: Enter the Fist (Steve Oedekerk; USA/HK 2002) 1/10
Murder, My Sweet / Leb‘ wohl Liebling (Edward Dmytryk; USA 1944) 8,5/10
Tatort: Das Wunder von Wolbeck (Matthias Tiefenbacher; D 2012) 4/10
Kung Pow: Enter the Fist (Steve Oedekerk; USA/HK 2002) 1/10
Skyfall (Sam Mendes; UK/USA 2012) 9/10
Buffy the Vampire Slayer /Buffy – Im Bann der Dämonen: Staffel 1 (Joss Whedon; USA 1996/1997) 5/10
Quantum of Solace / Ein Quantum Trost (Marc Forster; USA 2008) 6/10
Casino Royale (Martin Campbell; USA 2006) 7/10
The Wizard of Oz / Das zauberhafte Land [2] (Victor Fleming et al.; USA 1939) 9,5/10
Stranger on the Third Floor (Boris Ingster; USA 1940) 9/10
Los ojos de Julia / Julia’s Eyes (Guillem Morales; ESP 2010) 7/10
Les cauchemars naissent la nuit / Nightmares Come at Night (Jesus Franco; Liechtenstein 1970) 7/10
Water for Maya (Stan Brakhage; USA 2000) 8/10
The Very Eye of Night (Maya Deren; USA 1958) 8/10
Ensemble for Somnambulists (Maya Deren; USA 1951) 7/10
Meditation on Violence (Maya Deren; USA 1948) 7/10
Ritual in Transfigured Time (Maya Deren; USA 1946) 8/10
A Study in Choreography for Camera (Maya Deren; USA 1945) 8,5/10
At Land (Maya Deren; USA 1944) 9/10
Witch’s Cradle (Maya Deren; USA 1944) 8,5/10
Criss Cross / Gewagtes Alibi (Robert Siodmak; USA 1949) 6/10
X-Men Origins: Wolverine (Gavin Hood; USA 2009) 4/10
The Craft / Der Hexenclub [1,5] (Andrew Fleming; USA 1996) 3/10
Gekijô-ban – Bishôjo senshi Sêrâ Mûn R / Sailor Moon R the Movie: The Promise of the Rose (Kunihiko Ikuhara; J/USA 1993) 7/10
„Charmed“: Season 8 (Constance M. Burge; USA 2005) 6/10
L’hypothèse du tableau volé (Raúl Ruiz; F 1979) 7/10
Zerebral, sperrig, prätentiös und doch irgendwie spielerisch, vertrackt und augenzwinkernd.
Death and the Compass (Alex Cox; USA/MEX/J 1992/1996) 9,5/10
Die schönsten Offenbarungen sind doch immer irgendwie die unverhofften. Ich hatte eigentlich mit einer ungelenken Vertrashung der zugrunde liegenden Erzählung von Jorge Luis Borges, einem meiner Lieblingsautoren, gerechnet, aber siehe da: ein karnevaleskes Meisterwerk!
Lucifer Rising / Im Zeichen Luzifers [2] (Kenneth Anger; USA/UK/BRD 1972/1981) 9/10
Thriller – en grym Film / Thriller – ein unbarmherziger Film (Bo Arne Vibenius; S 1974) 8,5/10
Letyat zhuravli / Die Kraniche ziehen (Mikhail Kalatozov; SU 1957) 9,5/10
„Charmed“: Season 7 (Constance M. Burge; USA 2004) 6/10
Donald Cammell: The Ultimate Performance (Kevin Macdonald, Chris Rodley; UK 1998; Doku) 7/10
Myth in the Electric Age (Alan Berliner; USA 1981; Kurzdoku) 6/10
The Scarlet Empress / Die scharlachrote Kaiserin (Josef von Sternberg; USA 1934) 10/10
Atraksion (Raoul Servais; B 2001; Kurzfilm) 8,5/10
Papillons de nuit / Nachtfalter (Paul Delvaux, Raoul Servais; B 1997; Kurzfilm) 8/10
Harpya (Raoul Servais; B 1979; Kurzfilm) 8,5/10
Pegasus (Raoul Servais; B 1974; Kurzfilm) 7/10
Le monstre / Das Monster (Georges Méliès; F 1901) 8/10
Le cauchemar / Der Alptraum (Georges Méliès; F 1896) 8/10
Barbe-bleue / Blaubart (Georges Méliès; F 1901) 9/10
Das unsichtbare Mädchen (Dominik Graf; D 2011; TV) 8/10
Kaidan / Kwaidan (Masaki Kobayashi; J 1964) 9/10
Fuyu no hi / Winter Days (Kihachiro Kawamoto et al.; J 2003) 8,5/10
Oktober 2012
The Nightmare Before Christmas (Henry Selick; USA 1993) 8,5/10
Golem (Piotr Szulkin; PL 1980) 7,5/10
Simona (Patrick Longchamps; I/B 1974) 8,5/10
Leider im falschen Bildformat gesehen. Freie Adaption von Georges Batailles „L’histoire de l’oeil“ die die morbid-erotische Poesie der Vorlage in größtenteils adäquaten Bilderschangel zu transformieren weiß. Offensichtlich der einzige Film von Longchamps, was schade ist, bei dem offensichtlichen Potential des Regisseurs. Eine letzlich nie veröffentlichte englische Synchronfassung sollte offensichtlich von Donald Cammell überwacht werden, von dem man sich auch eine Bataille-Adaption gewünscht hätte.
Georges Bataille – À perte de vue (André S. Labarthe; F 1997; TV-Doku) 6/10
On Death Row (Werner Herzog; USA/UK/AU 2012) 8/10
Ai no kusabi 2 (Katsuhito Akiyama, Akira Nishimori; J 1994; OVA) 7/10
Potiche / Das Schmuckstück (Francois Ozon; F 2010) 5/10
Ai no kusabi 1 (Katsuhito Akiyama, Akira Nishimori; J 1992; OVA) 6,5/10
Los olvidados (Luis Bunuel; MEX 1950) 9/10
Wonderful Days (Kim Moon-saeng; Südkorea/USA 2003) 7/10
Trzecia czesc nocy / Ein Drittel der Nacht* [2] (Andrzej Zulawski; PL 1971) 9/10
Charmed: Season 4 (Constance M. Burge; USA 2001) 6/10
Phantom Lady / Zeuge gesucht (Robert Siodmak; USA 1944) 7,5/10
Höhepunkt dieses teils etwas zähen, in Teilen aber brillianten Film Noir ist eine unfassbare und ziemlich dufte Jazz-Trommelszene mit dem hier besonders sleazigen Noir-Regular Elisha Cook Jr.
The Black Cat / Die schwarze Katze (Edgar G. Ulmer; USA 1934) 8/10
Erster gemeinsamer Film von Karloff und Lugosi und angeblich erster Hollywoodfilm mit fast durchgängiger Musik. Klassisch schaurig.
Kurutta ippêji / Eine Seite des Wahnsinns (Teinosuke Kinugasa; J 1926) 10/10
Danke an Thomas Groh für diesen heißen Tipp!!! Ein Höllentrip in eine Irrenanstalt und die Seelen ihrer Insassen mit einer flirrenden Montage die Eisenstein, Vertov und Co. so mal eben hinter sich lässt und die psychedelischen Bildüberlagerungssonaten eines Kenneth Anger vorwegnimmt.
The Birth of a Nation / Geburt einer Nation (D.W. Griffith; USA 1915) 3/10
So sehr dieser Film auch ein Meilenstein in technischer, filmsprachlicher und logistischer Hinsicht gewesen sein mag und daher von historischem Interesse ist, so sehr werden diese Verdienste beim Anschauen vor dem durch und durch abscheulichen bis in perfide Subtilitäten hinabsickernden Rassismus des Plots überlagert. Teilweise kaum zu ertragen ohne vor Wut zu schäumen: Schwarze gibt es hier nur als boshafte wenn auch dümmlich-primitive Halbaffen oder eben treu ihren weißen Herren ergebene „freiwillige Untermenschen“. Am Ende rettet der Ku Klux Klan Amerika und der Prinz des Friedens (Jesus) herrscht wieder. Mehr muss nicht gesagt werden.
Holy Motors / Le neo-schangle francais / Le surréalisme au XXIieme siècle (Leos Carax; F/D 2012) 9/10
Caraxs bisher kompromisslosester Film ist eine Hommage an das Schauspiel, das Kino, die Phantasie und vielleicht das Leben selbst – schrill, bizarr, schangelig und sehr französisch. Definitiv ein „hate it or love it“-Film, der von den üblichen Verdächtigen gemocht und von den üblichen Verdächtigen gehasst (und mit dem p-Wort belegt)werden wird.
Ladri di biciclette / Fahrraddiebe (Vittorio De Sica; I 1948) 9/10
Wie De Sica das Ineinanderströmen der Fußgänger, Fahrräder und Autos im Gewusel Roms choreographiert ist meisterlich, umso mehr allerdings, wie er es versteht starke Emotionen und tiefes Mitgefühl mit den unterprivilegierten Schichten zu wecken, ohne jemals auch nur in die Nähe des Rührseligen oder des Agitprop zu geraten.
The Great Train Robbery / Der große Eisenbahnraub (Edwin S. Porter; USA 1903) 7/10
Roma, città aperta / Rom, offene Stadt (Roberto Rosselini; I 1945) 8/10
Das Unheil (Peter Fleischmann; BRD/F 1972) 8/10
In Their Room: Berlin (Travis Mathews; USA 2011) 3/10
In Their Room: San Francisco (Travis Mathews; USA 2009) 2/10
Terror 2000 – Intensivstation Deutschland [x] (Christoph Schlingensief; D 1994) 9/10
X2 / X-Men 2 (Bryan Singer; USA 2003) 6,5/10
Julia X (P.J. Petiette; USA 2011) 5,5/10
Konets Sankt-Peterburga / Das Ende von St. Petersburg (Wselowod Pudowkin; SU 1927) 9/10
City Lights / Lichter der Großstadt (Charles Chaplin; USA 1931) 10/10
The Gold Rush / Goldrausch (Charles Chaplin; USA 1925) 10/10
September 2012
The Thing / Das Ding aus einer anderen Welt (John Carpenter; USA 1982) 8/10
Gewalt! Gewalt: shojo geba-geba / Violent Virgin (Kôji Wakamatsu; J 1969) 7/10
„Charmed“ – Staffel 3 (Constance M. Burge; USA 2000) 6/10
To Speak or Not to Speak (Raoul Servais; B 1972; Kurz-Animationsfilm) 8,5/10
The Twilight Saga: New Moon / New Moon – Bis(s) zur Mittagsstunde (Chris Weitz; USA 2009) 5/10
The Kid / Der Vagabund und das Kind (Charles Chaplin; USA 1921) 9/10
„Charmed“ – Staffel 2 (Constance M. Burge; USA 1999) 6/10
Twilight / Twilight – Bis(s) zum Morgengrauen (Catherine Hardwicke; USA 2008) 5/10
Operation X-70 (Raoul Servais; B 1971; Kurz-Animationsfilm) 8/10
Ordet / Das Wort (Carl Theodor Dreyer; DK 1955) 9/10
Ruggles of Red Gap / Ein Butler in Amerika (Leo McCarey; USA 1935) 9/10
Gespenster (Christian Petzold; D 2005) 8/10
The Vagabond / Der Vagabund (Charles Chaplin; USA 1916) 7/10
Batalla en el cielo / Battle in Heaven (Carlos Reygadas; MEX/B/F/D/NL 2005) 10/10
It’s Complicated / Wenn Liebe so einfach wäre (Nancy Meyers; USA 2009) 4/10
Kalter Frühling* (Dominik Graf; D 2004) 8,5/10
Die Freunde der Freunde* (Dominik Graf; D 2002) 9,5/10
„Der Fahnder“: Nachtwache* (Dominik Graf; D 1993) 9/10
L’Atalante (Jean Vigo; F 1934) 9/10
Die Sieger* (Dominik Graf; D 1994) 9/10
August 2012
Neko no ongaeshi / Das Königreich der Katzen (Hiroyuki Morita; J 2002) 7/10
Laberinto de pasiones / Labyrinth der Leidenschaften (Pedro Almodóvar; ESP 1982) 7,5/10
Salt (Philip Noyce; USA 2010) 5/10
Pirates of the Caribbean: On Stranger Tides / Fluch der Karibik – Fremde Gezeiten (Rob Marshall; USA 2011) 3/10
Metropia (Tarik Saleh; S/DK/N/FIN 2009; Animationsfilm) 6/10
Pirates of the Caribbean: At World’s End / Fluch der Karibik – Am Ende der Welt (Gore Verbinski; USA 2007) 5/0
Pirates of the Caribbean: Dead Man’s Chest / Fluch der Karibik 2 (Gore Verbinski; USA 2006) 6/10
Pirates of the Caribbean: The Curse of the Black Pearl / Fluch der Karibik [2] (Gore Verbinski; USA 2004) 6/10
Prometheus (Ridley Scott; USA 2012) 6/10
Stalker* [3] (Andrej Tarkowskij; SU 1979) 10/10
Sunrise – A Song of Two Humans / Sonnenaufgang – Lied von zwei Menschen (Friedrich Wilhelm Murnau; USA 1927) 9/10
The Dark Knight (Christopher Nolan; USA 2008) 7/10
Batman Begins (Christopher Nolan; USA 2005) 6/10
Les amants du Pont-Neuf / Die Liebenden von Pont-Neuf (Leos Carax, F 1991) 8,5/10
El orfanato / Das Waisenhaus (Juan Antonio Bayona; E/MEX 2007) 8/10
Juli 2012
Koi no tsumi / Guilty of Romance* (Sion Sono; J 2011) 8,5/10
Josefine Mutzenbacher – Wie sie wirklich war (Hans Billian, BRD 1976) 8/10
The Final Destination 3D / Final Destination 4 (David R. Ellis; USA 2009) 5/10
„Charmed“ – Staffel 1 (TV-Serie; Constance M. Burge (Creator); USA 1998) 5/10
Dressed to Kill (Brian De Palma; USA 1980) 7,5/10
Il portiere die notte / Der Nachtportier (Liliana Cavani; I 1974) 7/10
Lara Croft Tomb Raider: The Cradle of Life (Jan de Bont; USA/UK/J/D 2003) 4/10
Cosmopolis* (David Cronenberg; F/CND/PL/I 2012) 8/10
Lara Croft: Tomb Raider (Simon West; USA/UK/J/D 2001) 3/10
Juni 2012
X-Men (Bryan Singer; USA 2000) 6/10
Pandorum (Christian Alvart; D/UK 2009) 6/10
(T)Raumschiff Surprise (Michael Herbig; D 2004) 4/10
Wanted (Timur Bekmambetov; USA/D 2008) 2/10
De komst van Joachim Stiller (Harry Kümel, B 1976) 9/10
Moon (Duncan Jones; UK 2009) 7/10
„Bishôjo senshi Sêrâ Mûn Superstars / Sailor Moon“: Staffel 5 (Diverse, Japan 1994-5) 7/10
Dung Fong Bat Bai: Fung wan joi hei / Swordsman III (Ching Sui-Tung, Raymond Lee, Hong Kong 1993) 7/10
Sien lui yau wan III: Do do do / A Chinese Ghost Story III (Ching Sui-Tung, Hong Kong 1992) 8/10
Sien nui yau wan II yan gaan do / A Chinese Ghost Story II (Ching Sui-Tung, Hong Kong 1990) 8/10
Sien nui yau wan / A Chinese Ghost Story I (Ching Sui-Tung, Hong Kong 1987) 9/10
Xiao ao jiang hu zhi: Dong Fang Bu Bai / Swordsman II (Ching Sui-Tung, Hong Kong 1992) 8/10
„Bishôjo senshi Sêrâ Mûn S / Sailor Moon“: Staffel 4 (Diverse, Japan 1994-5) 7/10
„Riget / The Kingdom / Geister“: Staffel 2 [6] (Lars von Trier / Morten Arnfred, TV-Serie, DK/F/D/S 1997) 10/10
Perfect Blue (Satochi Kon, J 1997) 7,5/10
Mai 2012
„Riget / The Kingdom / Geister“: Staffel 1 [6] (Lars von Trier / Morten Arnfred, TV-Serie, DK/F/D/S 1994) 10/10
Tasogare Seibei / The Twilight Samurai (Yôji Yamada; J 2002) 5/10
La cabina (Antonio Mercero; E 1972; TV-Kurzfilm) 9/10
Brüno (Larry Charles; USA 2009) 5/10
Dirty Dancing (Emile Ardolino; USA 1987) 6/10
Sailor Moon: Staffel 3 8,5/10
Vor vielen Jahren, zeitlich so in etwa kurz nach meinem ersten Samenerguss entdeckte ich im Kinderprogramm des ZDF eine japanische Zeichntrickserie für Mädchen und schwule Jungen, in der sich quietschende Backfische mit Hilfe von verzaubertem Schmuck (Marke: Kaugummiautomat) in leichtbekleidete Kämpferinnen für Liebe und Gerechtigkeit verwandeln, die in jeder Folge aufs Neue gegen die Diener des Bösen und ihre herrlich trashigen Dämonen antreten. Ich muss wohl tief im Herzen ein quirliges vierzehnjähriges japanisches Teeniegirl sein… Mondstein flieg und sieg!!!
Dark Shadows* (Tim Burton; USA 2012) 6/10
April 2012
Ein kleiner allgemeiner Kommentar, um hier überhaupt wieder mal etwas zu schreiben, einen noch so kleinen Startpunkt zu haben.
Wie dem ein oder anderen, vor allem aber wohl meinen geschätzten ET-Mitstreitern aufgefallen sein dürfte, gab es seit langem keinen Text mehr von mir auf dem Blog, außer als Kollabration, deren Entstehung dann auch schon gefühlte Ewigkeiten in der Vergangenheit lag. Ebenso wurde mir zugetragen, dass man sich in den südlichen Heimatgefilden unseres Blogs schon ob der Tristesse in meinem Sehtagebuch – wenig Filme, wenig Neues, viele Zweitsichtungen, keine Kommentare mehr – Sorgen um den cinemenschlichen Zustand des Berliner Außenpostens macht. Teils vielleicht zurecht.
Eskalierende Träume war nicht zuletzt auch immer eine Plattform für Persönliches, weil Film oder sollte ich noch allgemeiner sagen „bewegte Bilder“ für uns alle etwas zutiefst Persönliches sind. Daher heißt über Filme zu schreiben -ich glaub das gilt für fast jeden von uns – auch über sich selbst zu schreiben. Doch es gibt mnchmal Zeiten in denen man keine Muße dazu findet, Zeiten, in denen andere Dinge des Lebens sich vordrängen, mal im Positiven, mal im Negativen. Und bei mir in dieser Reihenfolge. Gefolgt von, nunja, vorsichtig hoffnungsvoll formuliere ich mal „wieder Positiverem“.
Was sich hinter diesen zugegebenermaßen nebulösen Zeilen verbirgt, ist schlicht ein drastisches psychisches Tief, in das ich relativ unvermittelt und aus großer Höhe gefallen bin und aus dem ich gerade wie an einer glitschigen Brunnenwand mühsam emporkraxele. Und manchmal können auch Filme oder Serien dabei wie Klimmhaken sein. In letzter Zeit sind das für mich hauptsächlich Animes in Form von Filmen oder Serien gewesen. Vor allem Hideaki Annos nach einer schweren Depression entstandene Serie NEN GENESIS EVANGELION und die anschließenden Filme haben mich stark berührt und mir trotz ihrer tiefen Traurigkeit oder gerade deswegen geholfen. Nächstens mehr.
Metoroporisu / Robotic Angel (Rintaro; J 2001) 7/10
Evangerion shin gekijôban: Jo / Evangelion 1.01: Your are (not) alone (Masayuki, Kazuya Tsurumaki, Hideaki Anno; J 2007) 8/10
Shin seiki Evangelion Gekijô-ban: Air & Magokoro wo, kimi ni / Neon Genesis Evangelion: The End of Evangelion
(Hideaki Anno, Kazuya Tsurumaki; J 1997) 9,5/10
Shin seiki Evangelion Gekijô-ban: Shito shinsei / Neon Genesis Evangelion: Death and Rebirth (Hideaki Anno, Masayuki, Kazuya Tsurumaki; J 1997) 8/10
„Shin seiki evangerion“ / „Neon Genesis Evangelion“ (TV-Serie; Hideaki Anno; J 1995/1996) 9,5/10
Eben lese ich noch auf dem Klo ein Gespräch zwischen William S. Burroughs und Susan Sontag, indem es darum geht, welche Emotionen den stärksten Antrieb zum Schreiben geben, wobei sie sich auf folgende Hierarchie 1. Wut, 2. Angst, 3. Liebe. Sehr schwer sei es dagegen aus dem Gefühl der Bewunderung heraus zu schreiben, da sie einen in ein eher passives Gefühl der Kontemplation versetze.
Daher werdet ihr noch etwas warten müssen, bis mir die richtigen Sätze zur Beschreibung meiner Empfindungen zu NEON GENESIS EVANGELION in den Sinn kommen…
„Sailor Moon“: Staffel 2 7/10
„Sailor Moon“: Staffel 1 8/10
März 2012
The Lost Empire / Drei Engel auf der Todesinsel [2] (Jim Wynorski; USA 1985)
Duplex / Der Appartmentschreck (Danny de Vito; USA/D 2003)
Cosa avete fatto a Solange? / Das Geheimnis der grünen Stecknadel (Massimo Dallamano; I/BRD 1972)
A doppia faccia / Das Gesicht im Dunkeln (Riccardo Freda; BRD/I 1969)
Der Gorilla von Soho (Alfred Vohrer; BRD 1968)
Im Banne des Unheimlichen (Alfred Vohrer; BRD 1968)
Der Mönche mit der Peitsche (Alfred Vohrer; BRD 1967)
Februar 2012
„Twin Peaks“: Season 2 [2] (David Lynch u.a.; Creators: Mark Frost, David Lynch; USA 1990; TV-Serie) 8-9/10
Der Hund von Blackwood Castle (Alfred Vohrer; BRD 1968) n.b.
Hugo / Hugo Cabret* (Martin Scorsese; USA 2011) 7/10
Avalon [4] (Mamoru Oshii; J 2001) n.b.
The Cruise (Bennett Miller; USA 1998) 8,5/10
After Hours (Martin Scorsese; USA 1985) 8,5/10
Ein Mann gerät eines Nachts in einen aberwitzigen Strudel aus Missgeschicken und dummen Zufällen, die ihn daran hindern nach Hause zu kommen und immer weitere Katastrophen nach sich ziehen. Diese Prämisse erinnert sehr Bunuel, gerade auch in ihrer zyklischen Auflösung, wird hier aber ausgeführt vor dem durchgängig „realistischen“ Hintergrund des Soho (NY) von 1985 und spiegelt damit wohl die urbane Paranoia jener Zeit auf höchst sarkastische Weise. Die virtuose und teils frenetische Kameraarbeit von Michael Ballhaus ist ein zusätzlicher Hochgenuss.
Sirene (Raoul Servais; B 1968; Animierter Kurzfilm) 8,5/10
Goldframe (Raoul Servais; B 1970; Animierter Kurzfilm) 7/10
Chromophobia (Raoul Servais; B 1966; Animierter Kurzfilm) 8/10
Parabeton – Pier Luigi Nervi und Römischer Beton* (Heinz Emigholz; D 2012) 6/10
Struktur, Architektur, Bild, Struktur, Klang, Struktur. Das scheint das Credo des emighölzernen Filmauges zu sein. In statischen und oft leicht verkanteten Einstellungen von ca. 4-7 Sekunden präsentiert er hier in Teil XY einer Filmreihe über Architektur eine Engführung zweier Epochen des Betonbaus: auf der einen Seite steht das – für sich genommen chronologisch präsentierte – Gesamtwerks eines Mannes, Pier Luigi Nervi, der laut Emigholz lieber Bauingenieur als Architekt genannt werden wollte, da ersterer Begriff Kunst und Wissenschaft vereine. Auf der einen Seite stehen die wohl eher nach assoziativen Massstäben dazwischen eingestreuten Bauten der ersten Erfinder des Betons, der alten Römer.
Faszinierend ist dabei wie die einzelnen Einstellungen einerseits zu stellenweise ornamentaler Abstraktion streben und in ihrem rhythmischen Wechsel daher an die Werke der Pioniere des sogenannten „reinen“ bzw. „absoluten Films“ in den 1920ern wie Hans Richter, Viking Eggeling oder Walter Ruttmann erinnern, andererseits aber in ihrer wohlüberlegten Verkettung von Details eine sehr plastische Vorstellung der abgefilmten architektonischen Räume vermitteln. Dieser Eindruck, sich tatsächlich bei und in den Gebäuden zu befinden wird maßgeblich durch die Tonspur unterstützt, die den Räumen Inhalt und Kontinuität verleiht, indem sie auch das Off akustisch ins Bild einbezieht.
Das ist wie gesagt faszinierend, aber eben nicht umwerfend und in seiner ultrakonsequenten stilistischen Reinheit (man könnte auch Monotonie sagen) über 100 Minuten hinweg, die meine Konzentration sinuskurvenförmig an- und abschwoll, mir dann doch zu viel des Guten.
Boom / Brandung (Joseph Losey; UK 1968) 8/10
Von John Waters zum „best failed art film ever“ geadelt und einschlägig als Camp-Granate berüchtigt. BOOM funktioniert für mich allerdings sowohl als ernsthaftes morbide-symbolistisches Sterbedrama als auch als grotesk übersteigertes Divenvehikel, je nach eingenommener Rezeptionshaltung. Für die Freunde des Schangels gibt es hier zudem allerlei Leckerbissen, von stacheligen Kabukikostümen über Osterinselsteinköpfe bis hin zu erheiternd gehässigen Zwergen.
Jin-Rô / Jin-Roh: The Wolf Brigade (Hiroyuki Okiura; J 1999) 8/10
„Absolutely Fabulous“: Seasons 4 & 5 (Bob Spiers, Dewi Humpheys et al.; Creator: Jennifer Saunders; UK 1992/1994) 6-8/10
Januar 2012
„Absolutely Fabulous“: Seasons 1 & 2 (Bob Spiers; Creator: Jennifer Saunders; UK 1992/1994) 6-8/10
„Twin Peaks“: Season 1 [3] (David Lynch u.a.; Creators: Mark Frost, David Lynch; USA 1990; TV-Serie) 9/10
Reservoir Dogs [2] (Quentin Tarantino; USA 1992) 6,5/10
Grindhouse (Robert Rodriguez, Eli Roth, Quentin Tarantino, Edgar Wright, Rob Zombie; USA 2007) 8/10
Erstsichtung der GRINDHOUSE-Fassung. PLANET TERROR hatte ich bereits 1x, DEATH PROOF 2x gesehen. Beide Filme gefallen mir in den längeren Fassungen besser, vor allem bei DEATH PROOF fiel mir das Fehlen der hier rausgeschnittenen Szenen (Lapdance, Tankstelle) schmerzhaft auf. Die Faketrailer sind natürlich super, aber die kann man sich ja auch einfach so zu den Langfassungen anschauen.
Silent Hill (Christophe Gans, CND/F/J/USA 2006) 4/10
Teils spannend und gruselig, teils etwas dämlich und öde.
Sitcom [7] (François Ozon, F 1998) 9,5/10
Coraline (Henry Selick; USA 2009) 7,5/10
Kill Bill: Vol. 2 [2] (Quentin Tarantino; USA 2003) 8,5/10
Kill Bill: Vol. 1 [3] (Quentin Tarantino; USA 2003) 8,5/10
Heavenly Creatures (Peter Jackson; Neuseeland/D 1994) 9/10
Ab in die vierte Welt!
2012 (Roland Emmerich; USA 2009) 3/10
Hanebüchener Mist, aber ein paar Guilty-Pleasure-Punkte hat er schon verdient.
The Curious Case of Benjamin Button / Der seltsame Fall des Benjamin Button (David Fincher; USA 2008) n.b.
Sag mal, Tulse – was hat es denn auf sich mit diesem ploetzlichen Impuls, die spaeten Edgar Wallace-Filme (oder was man als solche ausgegeben hat) zu sehen? Sehr interessant und natuerlich belobigenswert (auch wenn mir dich nur unter grossen Kraftanstrengungen vor IM BANNE DES UNHEIMLICHEN oder DER HUND VON BLACKWOOD CASTLE vorstellen kann). Ich empfehle dir mal einen Stich in die frueheren Abschnitte der Reihe, besonders in DIE TOTEN AUGEN VON LONDON, DIE TUER MIT DEN SIEBEN SCHLOESSERN, DAS GASTHAUS AN DER THEMSE, ZIMMER 13 und DER UNHEIMLICHE MOENCH.
Wenn du nicht aufgehoert haettest, Bewertungen abzugeben, wuerde bei A DOPPIA FACCIA hoffentlich mindestens eine 8 stehen. Da ich mir derzeit unmoeglich einen Text zu dieser absoluten Ultrakunst vorstellen kann (Stichwort: ewige Lieblingsfilme), meine Freda/Hampton-Reihe allerdings nicht ohne bleiben darf, wird besagte Reihe wohl nie einen wuerdigen Abschluss finden…
PS: COSA AVETE FATTO A SOLANGE in der kurzen deutschen oder der laengeren italienischen Fassung?
PPS: Um die Packung des Pseudo-Wallace-Giallo-Gluecks perfekt zu machen, empfehle ich noch dringend SETTE ORCHIDEE MACCHIATE DI ROSSO und L’ETRUSCO UCCIDE ANCORA (besonders Letzteren, ein Ultragiallo, mit mehrfachem Ultraeinsatz des „Dies irae“ aus Verdis Requiem.)
Welch schöne Überraschung, derart euphorische Wertungen deinerseits zu BATTLE IN HEAVEN und ORDET vorzufinden, Alex! Bin großer Fan von beiden, aber hätte ehrlich gesagt nicht unbedingt damit gerechnet, dass sie bei dir auch so einschlagen würden. Christoph wird’s weniger freuen, ich erinnere mich noch lebhaft an den gemeinsamen Kinobesuch bei dem Dreyer, wo ich mir anschließend allerhand wüste Unterstellungen anhören durfte dahingehend, dass meine Begeisterung für den Film wohl auf das Anheimfallen an die religiösen Umgarnungsversuche eines verknöcherten alten Filmpredigers schließen lasse… 😀
„… wo ich mir anschließend allerhand wüste Unterstellungen anhören durfte dahingehend, dass meine Begeisterung für den Film wohl auf das Anheimfallen an die religiösen Umgarnungsversuche eines verknöcherten alten Filmpredigers schließen lasse“
Das lässt sich ja locker abschmettern damit, dass Dreyer überhaupt nicht sonderlich religiös war, worauf hinzuweisen Jonathan Rosenbaum nicht müde wird, zuletzt hier. Im Gegensatz zu den meisten seiner angelsächsischen Kollegen kann Rosenbaum gut Französisch (er hat einige Jahre in Paris gelebt), und er hat die profunde Dreyer-Biographie von Maurice Drouzy gelesen, die es leider nur auf Französisch und Dänisch gibt.
Hat eigentlich einer von euch schon mal TVÅ MÄNNISKOR gesehen, dieses verstoßene Schmuddelkind?
Hm, irgendwie wurde da mein Link zu Rosenbaum einkassiert, also nochmal, diesmal auch als Text:
http://www.jonathanrosenbaum.com/?p=6693
@Andi: Ja, beide Filme haben mich sehr beeindruckt und sind m.E. eher als humanistisch zu bezeichnen, denn als religiös, auch wenn sie Religion thematisieren und mit religiösen Symbolen und Metaphern hantieren. Und bei ORDET wird ja gerade deutlich, dass der verbohrte und fanatische Glaube, nichts als heuchlerische Rechthaberei ist. Das Wunder am Ende empfinde ich auch weniger als Umgarnungsversuch, denn als Angebot. Ich kann jedenfalls immer mehr Lars von Triers Bewunderung für Dreyer verstehen und die im Himmel läutenden Glocken am Ende von BREAKING THE WAVES mögen ein Echo des Dreyer’schen „miraculum ex machina“ sein.
@Manfred Polak: Interessant, ich dachte bisher auch das Dreyer ziemlich religiös war, aber vielleicht hat ihn das Thema auch einfach so sehr fasziniert, dass seine Filme sich so häufig darum drehen. Ich persönlich würde mich z.B. auch eher irgendwo zwischen grundsätzlichem Agnostizismus und praktischem Atheismus verorten, hege aber das allergrößte Interesse an Spiritualität, Mystik und Religionen. Davon mal abgesehen, kann man einen Film auch dann bewundern, wenn er ein vom eigenen abweichendes Weltbild zur Schau bringt. Man muss ja auch kein eingefleischter Kommunist sein um PANZERKREUZER POTJEMKIN toll zu finden.
@Manfred
Nein, das verstoßene Schmuddelkind habe ich noch nicht gesehen, war lange Zeit offenbar völlig unzugänglich, ist mittlerweile aber zumindest in Spanien restauriert auf DVD erschienen. Meine Bemerkung war ansonsten natürlich auch eher als kleiner Seitenhieb gedacht, weil ich mir auch nicht sicher bin, wie ernst Christoph das wirklich gemeint hat und wie er mittlerweile dazu steht. Danke jedenfalls für deine Hinweise, werde nachher mal in den Link reinschauen.
@Alex
Da bleibt mir gar nicht viel zu sagen. Sehe ich soweit eigentlich alles genauso. 🙂
Erst habe ich ja einen Schock bekommen, wieviel du schon im November gesehen hast. Ich habe dann aber gesehen, dass einige Kurzfilme dabei sind. Scheint ein schöner Monat bei dir zu werden. DIE KRANICHE ZIEHEN und THE SCARLET EMPRESS sind ja auch riesig. Die Méliès kenne ich nocht nicht, KWAIDAN ebenso, aber da erwarte ich Großes. Wo hast du die Méliès‘ den gesehen?
10/10 für THE SCARLET EMPRESS von dir, dass ich das noch erleben darf, Tulse mio! Mein Herz schlägt nun endlich wieder etwas langsamer. 😛
Die englische Fassung von SIMONA hat Donald Cammell übrigens tatsächlich erstellt, inklusive einer eigenen Schnittfassung sowie offenbar sogar nachgedrehter Szenen (!), wie man dem exzellent recherchierten Buch DONALD CAMMELL: A LIFE ON THE WILD SIDE entnehmen kann (so umfangreich, so exzellent recherchiert und so gewichtig, dass ich bisher leider über 50 Seiten nicht hinausgekommen bin).
Robert, ich glaube, du wirst KWAIDAN lieben. Was du neulich geschrieben hast, über deine Befürchtungen, der Film könnte etwas „beazen“, ist zwar zutreffend, wird dir aber weniger schwer im Magen liegen als mir, denke ich doch (und beeinträchtigt hat es auch bei mir die Freude nur geringfügig bis kaum).
Meliès, Kalatozishvili, Sternberg, Graf, Kobayashi!
[Wo sind die Facebook-Herzchen! ;-)] – Ist natürlich alles die Ultrakunst!
@Robert: Die Méliès-Filme habe ich auf Youtube geschaut, gibt da endlos viele, wenn nicht gar alle erhaltenen.
@Christoph: Ich hatte es selbst nicht erwartet, aber THE SCARLET EMPRESS ist eben die Apotheose des morbiden Schangels und außerdem die totale Unglückliche-Ehefrauen-Verstehung und die Dietrich, Mann ist die dufte!!!
Die SIMONA-Version von Cammell würde mich natürlich sehr interessieren. Habe nach der Doku sowieso Lust mir sein Gesamtwerk (wieder) anzusehen.
KWAIDAN ist stellenweise tatsächlich etwas, ja wie soll man es sagen, beazig (?), ich würde vielleicht sagen, von artifizieller Zähigkeit. Aber das schmälert das Vergnügen wirklich nur minimal.
Bei DIE KRANICHE ZIEHEN habe ich am Ende geweint. Und das passiert mir so gut wie nie (leider).
„Die schönsten Offenbarungen sind doch immer irgendwie die unverhofften.“
„Nicht nur irgendwie! Sie SIND es!“, brummte der Bär und rollte sich wohlig in seiner Höhle zusammen.
DIE KRANICHE ZIEHEN gucke ich in Kürze. Vielleicht.