13. Hofbauer-Kongress, Aufriss #10
Kein Gras wächst mehr, wo DIESER stählerne Überraschungsfilm (im Folgenden: #StÜF) seinen lebensfeindlichen Krater hinterlässt. Betrachtet diesen Aufriss als Warnung. Denn sobald die Titelsequenz jener unaussprechlichen Monstrosität unsere sonst so liebeswarme, Geborgenheit vermittelnde Leinwand entweiht, wird es zu spät sein. Dann sind wir alle verloren. Ausgeliefert. Schutzlos im Angesicht dieser erbarmungslosen Dauerkanonade deutschestmöglichen Extrem-Klamauks. Witz für Witz wird diese filmische Gräueltat sich durch unsere Netzhäute ins Gehirn hämmern und dort eine Schneise irreparabler Schäden ziehen. Solltet Ihr also über einen Nachbarn oder Bekannten verfügen, den Ihr schon immer mal lobotomisieren wolltet, wäre dies zweifelsohne eine hervorragende Gelegenheit.
Aber wir haben es uns ja so ausgesucht. Lange mussten wir bohren, um Ulrich Mannes, den Herausgeber der „SigiGötz-Entertainment“, zu überzeugen, jenen ruchlosen Hirnzellen-Killer für den dritten Teil unseres SGE-Specials aus dem Giftschrank zu holen und damit ein elementares Kapitel des Œuvres von Namenspatron Siggi Götz zu repräsentieren. Der Film sei „von unüberbietbarer Doofheit“, äußerte Ulrich sich unangemessen wohlwollend über den #StÜF, bevor er uns schließlich widerwillig seinen Segen erteilte. Und schon wohnten zwei Seelen, ach, in unseren Brüsten: Angst und… äh, noch größere Angst. Eigens für den 13. HK-Kongress hatten wir diesen Kino-Alptraum aus dem verkrusteten Bodensatz des deutschen Komödien-Absuds geborgen. Aber waren wir auch bereit, uns ihm zu stellen? Die Antwort lautete eindeutig: Nein.
Nein, nicht alleine. Aber das müssen wir ja auch nicht. Denn zum Glück wissen wir einen ganzen Saal voll unerschrockener Cine-Pilger an unserer Seite. Gemeinsam haben wir in der Vergangenheit bereits den gnadenlosen Auslaugungs-Attacken solch unheiliger Schöpfungen wie der „Anatomie des Liebesaktes“ getrotzt, gemeinsam werden wir unser geistiges Wohl auch gegen diese Hydra des Klamauks zu verteidigen wissen. Hoffen wir. Dennoch sei an dieser Stelle zur prophylaktischen Mitführung eines Sabberlatzes geraten.
„Was dieser Film […] an moralischem Tiefstand, ordinären Zoten und Parterre-Schwachsinn in Szene setzt, muß als beleidigendes Aushängeschild für Land und Leute, Sitten und Gebräuche scharf zurückgewiesen werden“, konstatierte einst schon der katholische Filmdienst und vergaß unter dem imposanten Eindruck all des gewahrten „Parterre-Schwachsinns“ ganz zu erwähnen, dass dieser #StÜF auch über ein Souterrain verfügt.
Ohne Unterlass streckt er nämlich seine stählernen Klauen nach dem Zwerchfell aus und verirrt sich dabei an ganz andere Körperstellen. Solche, bei denen man lieber auf das Krall-Gefühl stählerner Klauen verzichten würde (was bei näherer Betrachtung wohl auf so ziemlich jede zutrifft).
Behauptet später also nicht, Ihr wärt nicht gewarnt worden! Dieser Film ist direkt dem Schlund der Hölle entstiegen. Und das Gehirn gibt auf – auch angesichts einer der unpassend schönsten Filmkopien des Kongresses, die am Freitag, 25.7., um 23:30 Uhr im Filmhaussaal zu sehen sein wird!
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