Zitat der Woche



Dieser Beitrag wurde am Freitag, Juli 9th, 2010 in den Kategorien Blog, Filmschaffende, Sano, Zitate veröffentlicht. Sie können alle Kommentare zu diesem Beitrag über den RSS 2.0 Feed verfolgen. Sie können diesen Beitrag kommentieren, oder einen Trackback von ihrer eigenen Seite setzen.

7 Antworten zu “Zitat der Woche”

  1. Alexander Schmidt on Juli 10th, 2010 at 16:25

    Oh, oh, ohhh, da ist Werner ja ganz schön auf dem New-Age-Eso-„unsere Welt ist ja so schrecklich grau geworden“-Trip“…. 😀

    Hab diesen Clip aber schonmal gesehen, das ist meiner Meinung nach wirklich nicht gerade Herzogs hellster Moment, er hätte lieber mal da in Tokyo nach Bildern gesucht, statt nach Australien weiterzufliegen und dort seinen schlechtesten Film („Wo die grünen Ameisen träumen“) zu drehen… Zum Glück hat er mittlerweile anscheinend erkannt, dass man auch in Städten „echte, wahre, gute, klare, magische, innere, berührende aber unberührte“ Bilder finden kann!

  2. Christoph on Juli 11th, 2010 at 04:48

    Oh Gott! Trash! Unfassbar – dass dieser Mensch derart verstrahlt sein kann, wusste ich trotz meiner abgestoßen-angezogenen Beschäftigung mit ihm doch nicht. Da fehlen einem eher die Worte als Bilder, bei solchen klaren, durchsichtigen und transparenten Aussagen. Mehr Worte braucht das Land für Bilder, die finden sich dann irgendwo sowieso. Vor allem wenn man barfuß über Armeen von Seeigeln und sengende Highways läuft, die „Bestie“ Kinski dressiert, Würmer verkasematuckelt oder in einem Adlerhorst auf dem Dach der Anden meditiert. Immerhin hat Herzog inzwischen herausgefunden, dass man auch Kakteen in amerikanischen Vorgärten transparent, klar, rein und durchsichtig fotografieren kann und Flamingos, die vor diesen Kakteen stehen, schließlich die totale Transzendenz evozieren!
    Madonna imbecile… er ist und bleibt ein Ausbund an schillernd-schangeliger Fragwürdigkeit, dieser Herr.

    Genauso wie du auch, Sano. Alex erzählt mir gerade, was du zu diesem Statement geäußert hast. Äußere dich bitte auch hier (und reichlich) und offenbare mir die philosophische Tiefsinnigkeit des herzöglichen Trashkunsttalks.

  3. Der Halunke on Juli 11th, 2010 at 19:05

    Ich finde, das Zitat passt auf seine Art einfach zu Herzog. Der Mann wird ja meist dermaßen intellektualisiert, dass es gar nicht mehr geht.

    Ich persönlich halte ihn nicht für einen intellektuellen, sondern einen intuitiven Filmemacher. Er lässt sich von Stimmungen, Gefühlen, Ideen treiben. Er ist ein Lyriker, kein Wissenschaftler oder Kunstprofessor wie Greenaway;). Kein Mann der Worte (was nicht bedeutet, dass er sich nicht in Wort und Schrift ausdrücken kann; „Herzog on Herzog“ z.b. ist fantastisch und einsichtig), ein Mann des Gefühls. Das ist jedenfalls mein Gefühl;)

  4. Mr. Vincent Vega on Juli 12th, 2010 at 19:57

    Zustimmung zum letzten Posting.

    Anzumerken hätte ich lediglich, dass jene „Stimmungen, Gefühle, Ideen“ mir allerdings absolut am Arsch vorbeigehen. Ich habe mich letzte Woche noch einmal an seinen NOSFERATU gewagt und nach der Hälfte entnervt auf den AK umgeschaltet, um zu wissen, wie Herzog diesen unbeholfenen, peinlichen Schrott rechtfertigt. Blieb leider erkenntnislos.

  5. Sano on Juli 13th, 2010 at 14:33

    Ich finde beim vorliegenden Ausschnitt vor allem den Kontrast zwischen Herzog und seiner Umwelt interessant. Während die Anderen Besucher sich am Entdecken von für sie höchstwahrscheinlich völlig neuen Ausblicken, Bildern und Visionen ergötzen, redet Herzog von ihrem Fehlen in unserer Zivilisation. Ich persönlich würde Herzog hier zustimmen, denn es geht doch darum, dass jeder Mensch unterschiedliche Bilder braucht. Anscheinend hat Herzog das was er selbst suchte, damals in der Stadt nicht erblicken können. Es scheint ja irgendwie, das Herzog als Mensch etwas anderes braucht, und dass er das auf den Film überträgt finde ich sehr faszinierend – also der Unterschied zwischen der Kamera und dem menschlichen Auge verschwimmt bei seinen Statements.

    Was ich darüber hinaus an seinen Aussagen toll finde, ist dass er sucht, etwas zu beschreiben sucht, hier mit Worten, und zwar etwas, was auch sein Fassungsvermögen im Grunde übersteigt. Also nicht der Filmemacher als Visionär, sondern der Filmemacher als Überwältigter. Sehen nicht als Aussage, sondern als Erfahrung – von Unbekanntem. Das klingt dann eben sehr verschwurbelt, wenn man nichtg weiß, wo oder wie das Unbekannte zu finden ist. 😉

    Herzog spricht hier eben vom Außen, andere würden da eher bei sich anfangen (wieso sehe ich etwas wie ich es sehe, und nicht anders, etc.). Zeigt für mich also auch eindeutig das Intuitive im Gegensatz zum Verkopften.

  6. marlies on August 4th, 2010 at 10:04

    Eine schreckliche Vision

    Muss man um Bilder zu haben
    einen Krieg dafür anfangen
    oder gar den Menschen dafür einspannen

    Fliegen bis zum Mond
    weils auf der Erde sich nicht mehr lohnt
    bist du schon geklont

    hast du nichts gelernt von den alten Zeiten
    die Schrecken verbreiten
    noch so viele Menschen drunter leiden

    wichtig ist, dass du die Hoffnung nicht verlierst
    auch das leise Gespür
    und täglich etwas tust dafür

    dass es nicht soweit kommt
    sondern sich noch lohnt
    so lange du auf der schönen Erde wohnst

  7. Der Halunke on August 4th, 2010 at 21:37

    Ja, der Herzog ist ein Wicht
    politisch korrekt ist er nicht

    klaut Bilder wo er kann
    nicht gerade ein Strahlemann

    Er tritt die Erde mit Füßen
    BP lässt grüßen

    Also, Werner, das geht doch besser
    du alter Besserwisser

Kommentar hinzufügen