Mein Lieblingstext der neuen SGE-Ausgabe ist Hans Schifferles empathische cinephile Hymne auf DER FALL (1972), den letzten Film des Schweizer Regisseurs Kurt Früh. Als Appetitanreger habe ich mich aber für ein Zitat aus einem anderen Text entschieden, das vielleicht besser für sich steht und sich dabei womöglich auch ein wenig auf den letztes Jahr hier im STB-Kommentarbereich bereits angegangenen, wenngleich eigentlich nur kurz angerissenen und im Grunde noch ausstehenden großen ET-Diskurs über Trash(film)-Rezeption übertragen lässt: Weiterlesen…
Juli 25, 2011 | Veröffentlicht in
Andreas,
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ZitateDer alte Hegelsockenhalter Rosenkranz legte in seiner „Ästhetik des Hässlichen“ fest, dass im Kotzen „die Endlichkeit der Unfreiheit zu einem Zustand der Unfreiheit im Endlichen“ werde. Denn „der Überdruss verkehrt den geordneten Gang der Natur und degradiert den Mund zum After.“ Wahrscheinlich dachte Thomas Bernhard genau daran, als er die Künstler, sowieso schon „Söhne der Widerwärtigkeit“ und „Erztöchter und Erzsöhne der Unzucht“, auch noch als „die größten Erbrechenerreger“ titulierte. Sowie natürlich insgesamt zu den „Onanierpflichtigen auf dem Erdball.“ Kunst hat ein Riesenmaul, ist aber, recht betrachtet, nur ein After, der einen Pups lässt, dergestalt, dich das Mäuslein beisst, wenn du die Nase mitten hinein steckst. Wenn man in etwa versteht, was ich vielleicht meine.“
(Benjamin Kammerloher)
Mai 21, 2009 | Veröffentlicht in
Anika Obermann,
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