Aldo Lado in Jena – PARADIES FILM FESTIVAL im Oktober und weitere Herbst-Festivals

Kürzlich gab es im Filmdienst einen sehr schönen Text von Lukas Foerster über „Off-Festivals und Filmkultur“, in dem von einer schnell wachsenden Szene von Liebhaber-Festivals zu lesen ist, die bevorzugt mit 35mm-Kopien und einem Genrefilm-Fokus leidenschaftlich und ohne Berührungsängste in die Filmgeschichte eintauchen. Mittlerweile kann man fast jedes Wochenende in eine andere Stadt fahren, wie insbesondere die dicht gedrängten Termine im Herbst unterstreichen. Vom nochmal weiter in die Format-Breite gehenden 70mm-Festival in Karlsruhe, das von 28. bis 30. September bereits die 14. Ausgabe feiert, über die zahlreichen Nürnberger Festivals (darunter das Actionfilm-Festival Karacho von 18. bis 21. Oktober, das Italo-Cinema-Giallo-Wochenende von 23. bis 25. November und der 18. außerordentlische Filmkongress des Hofbauer-Kommandos von 3. bis 6. Januar 2019) und das Kölner Besonders-wertlos-Festival bis hin zu einem ganz neu gegründeten Projekt in Jena, dem PARADIES FILM FESTIVAL, das erstmals zwischen 4. und 7. Oktober 2018 stattfindet und ein ziemlich spektakuläres Programm von knapp 20 Filmen in 35mm-Projektion steigen lässt, das sich auf die kontrastreiche Mischung aus DEFA-Kino und italienischem Genrefilm konzentriert und dem Regisseur Aldo Lado in persönlicher Anwesenheit eine Hommage mit aus Italien importierten Kopien widmet!

Um diese ausgesprochen vielversprechende Neugründung besonders hervor zu heben, hier die offizielle Ankündigung der Veranstalter:

„Von 4. bis 7. Oktober findet in Jena zum ersten Mal das PARADIES FILM FESTIVAL statt. Spielstätte ist das Trafo im Herzen der grünen Unistadt, das genau den Charakter des Festivals widerspiegelt: Es hat sich dem analogen Film verschrieben und will dem Publikum die Vorzüge physischen Kinomaterials in Form seltener Werke näher bringen. An vier Tagen werden knapp 20 ausgesprochen seltene Filme von 35-Millimeter laufen.
Ein Fokus liegt auf den Filmen der DEFA. Die Filme der DEFA werden weitgehend unterschätzt, weil sie in einer sozialistischen Diktatur entstanden sind. Gerade deswegen sind viele Filme doppelbödig, um gegen die Zensur zu bestehen, zugleich aber auch handwerklich ausgereift und gesellschaftspolitisch relevant. Sie werden heutzutage hauptsächlich ignoriert und nicht als Teil der deutschen Filmgeschichte angesehen, oder aber (n)ostalgisch verklärt. Wir möchte den dritten Weg gehen und aufzeigen, welchen künstlerischen Wert diese Filme haben.
Einen anderen Schwerpunkt bildet eine Retrospektive zum Werk des italienischen Filmemachers Aldo Lado. Es ist ein Glücksfall für das PARADIES FILM FESTIVAL, dass der Maestro mit Freude zugesagt hat, Jena zu besuchen und seine Filme mit Einführungen und anschließenden Q&A’s persönlich zu begleiten. Fix sind bereits analoge Projektionen seiner wohl beliebtesten Filme: der in Prag entstandene Giallo MALASTRANA, mit Jean Sorel, Barbara Bach, Mario Adorf, Ingrid Thulin und gar Jürgen Drews sowie der Venedig-Giallo CHI L’HA VISTA MORIRE, bei uns als „The Child“ erschienen, mit George Lazenby, Anita Strindberg und Adolfo Celi. Weitere Filme Lados und des italienischen Kinos sind in Planung.
Kommt nach Jena, freut euch auf den sympathischen – und kaum in Deutschland anzutreffenden – Aldo Lado, sein hochinteressantes Werk und die DEFA-Filme, die bis heute nichts von ihrer Wirkung eingebüßt haben.
Das Festivalticket gibt es für 35 Euro, Einzelfilmtickets kosten 7 Euro. Weitere Infos unter www.film-jena.de oder auf Facebook unter ‚Paradies Film Festival‘.“ – sowie in der Facebook-Veranstaltung zum Festival.

Terza Visione – 1. Festival des italienischen Genrefilms (April 2014)

TerzaVisione

Wir empfehlen eine Reise nach Nürnberg: Terza Visione – 1. Festival des italienischen Genrefilms zeigt von 25. bis 27. April 2014 zwölf ausgesuchte und teils sehr seltene Filme des italienischen Genrekinos der 1960er bis 80er Jahre. Aus der Veranstaltungsankündigung: Weiterlesen…

4. Hamburger SciFi-Horror-Festival im April 2013



MONSTER MACHEN MOBIL, das Retro-Filmfestival für Science-Fiction-, Horror-, Fantasy-, Monster- und Gruselfilme diverser Art, von Klassikern bis zu abseitigen Entdeckungen, von atmosphärischen Schockern bis zu deliranten Trash-Granaten, geht in die 4. Runde und präsentiert von Freitag 19.4. bis Sonntag 21.4.2013 im Metropolis-Kino Hamburg wieder insgesamt neun Genre-Perlen und -Kuriositäten aus den 50er bis 80er Jahren, allesamt als rare 35mm-Archivkopien und als besonderes Schmankerl mit etwa fünf originalen alten Kinotrailern im Vorprogramm jedes (!) Films. Wir sind große Anhänger dieses Festivalkonzepts, das gerade in seinem Blick zurück einen erfrischenden Gegenentwurf bietet zum Aktualitätswahn anderer Genrefestivals, der etwa beim Fantasy Filmfest schon seit vielen Jahren zur Abschaffung der Retrospektive führte. „Monster Machen Mobil“ schließt hier zumindest in Hamburg eine schmerzliche Lücke im kinokulturellen Geschehen – und die Erfolgsgeschichte des Festivals, das von Jahr zu Jahr mehr Zuschauer aus ganz Deutschland anlockt (2012 waren auch einige Eskalierende Träumer endlich erstmals dort und werden auch 2013 die weite Anfahrt nicht scheuen), demonstriert erfreulicherweise auch, dass ähnlich wie beim Geheimnisvollen Filmclub Buio Omega in Gelsenkirchen solche Bemühungen durchaus von großem Zuschauerzuspruch belohnt sein können. Und gerade das geballte Programm in kompaktem Zeitraum macht das Ganze auch für Anreisende attraktiv. Daher weisen wir wie in den Vorjahren gerne erneut ausführlich auf dieses lohnens- und unterstützenswerte Festival hin. Die nachfolgenden Texte und Bilder stammen komplett von den Webseiten der darin genannten Veranstalter, die dieses Festival unter hohem persönlichem Einsatz und ohne kommerzielle Interessen durchführen (entsprechend günstig lagen in den letzten Jahren die Preise für Einzeltickets bei 6 Euro und für die Dauerkarte bei 40 Euro). Die nachfolgende „Werbeschaltung“ ist von allen Seiten also lediglich der Begeisterung für die gute Sache geschuldet, die da heißt, marginalisierte und vom Aussterben bedrohte Segmente der Kinokultur wieder sichtbar und lebendig zu machen:
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