Listen 2019 (+2018)

Nach großer Verzögerung im vorletzten Jahr und gänzlichem Ausbleiben eines Listen-Beitrags im letzten Jahr freuen wir uns, diese langlebige Tradition von Eskalierende Träume nun wieder fortführen zu können und damit anzuknüpfen an 2017, 2016, 2015, 2014, 2013, 2012, 2011 und 2010.

Erfreulich viele der bisherigen Listen-Beitragenden sind auch diesmal wieder dabei, ebenso sehr freuen wir uns aber auch über einige Neuzugänge unseres Listenwahnsinns: Bilquis Castaño Manias (Filmwissenschaftlerin), Florian Widegger (Programmleiter Filmarchiv Austria), Kamil Moll (Weird Magazin), Sebastian Schwittay (Filmblog Odd & Excluded und Filmkollektiv Frankfurt) sowie Silvia Szymanski (für diverse Publikationen schreibend und seit einiger Zeit auch Mitglied des Hofbauer-Kommandos). Und Lukas Foerster veröffentlicht seine aktuelle Top Ten zwar immer im Blog, steuert für unsere Sammlung allerdings noch einige Entdeckungen bei.

So entstand der nachfolgende Streifzug durch neue und ältere Favoriten des Jahres 2019, bei dem einige auch noch einen Rückblick auf 2018 nachgereicht haben.
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Zeitnah gesehen: Suspiria (2018)

Toller Auftakt: In einer Art Reminiszenz an die vor etwa einem Jahr von mir schwer liebgewonnene Eröffnung aus Christopher Nolans „Dunkirk“ (2017) mit ihrer Flucht vor der geradezu unsichtbaren, auf der Tonspur aber umso mehr eskalierenden (Sound-)Kulisse des Krieges rettet sich Chloë Grace Moretz aus dem nur kriegsähnlichen Terror der Roten Armee Fraktion und ihrer Sympathisanten in den Hort ihres Psychiaters. Dort, im jedweden Lärm wohl am nachhaltigsten eliminierenden Ort der Welt, gibt sie sich in Gänze der Hysterie hin, während es Regisseur Guadagnino fort zur alles überdeckenden Ruhe des Landes und der ätherischen, viel mehr schon sakralen Totenmusik Thom Yorkes zieht. Die umgehende Installation einer konsequent durchexerzierten Ruhe, die „Suspiria“ für bemerkenswert ausgedehnte Intervalle aufrecht erhalten wird – schon zu Beginn durch die Aussparung jenes berühmten und Goblins Prog-Gewitter erst so wirklich lostretenden Auftaktmordes, der in Dario Argentos ursprünglicher Variante dieses Stoffes noch einer vergleichbaren Figur zugedacht wurde, vielmehr allerdings durch die permanente Umkodierung von im Allgemeinen nicht mit Stille assoziierten Orten. Berliner Straßen, ein Polizeirevier, der U-Bahnhof, an dem mit Dakota Johnson unsere neue Heldin ohne jeden Bruch erstmals außerhalb der ländlichen Heimat aufschlagen darf – alles wie in Watte oder gar einen das Immunsystem schonenden Kokon gehüllt, jedes ansetzende Geräusch dabei bereits im Keime erstickend. Weiterlesen…

Zeitnah gesehen: Grüner wird’s nicht, sagte der Gärtner und flog davon (2018)

Eine doppelte Täuschung direkt zu Beginn, dem Zuschauer und Elmar Weppers alterndem Gärtner gleichermaßen vor die Glubscher gehalten – ein Prachtgolfplatz in Vegas. Mit dem ihn abbildenden IPad aus der Kadrage geschoben, kommt doch nur ein oller bayerischer Rasen darunter hervor. Wichtiger als der schmückende Tinnef von Übersee erscheint etwas ungleich Existentielleres, gleichsam weniger Augenscheinliches. Das Grün der Halme, leicht verblasst, von geringer Leuchtkraft. Später, Wepper hat sich da längst selbst via Kleinflugzeug aus Geldnöten, ätzender Kundschaft und seiner Unfähigkeit, eine wirkliche Bindung zu Frau und Kind aufzubauen, enthoben, schält sich nicht selten ein beinahe kränkliches Gelb aus diesem Grün hervor. Wiesen als Stimmungs-, als Sehnsuchtsbarometer, mannigfaltig eingefangen, vom Himmel, von der Erde aus, digital plattgemacht in unisono, sich wiegend in der mehr oder weniger texanischen Weite der Totalen. Wildwest in Bavaria – doch kein Held weit und breit. Weiterlesen…

Listen 2015

The Treasure
 

2016 ist da – und wir blicken zurück auf 2015. Auch wenn unser Blog über weite Strecken leider im Dornröschenschlaf verharrte, lassen wir uns zumindest diese Tradition nicht nehmen. Auch diesmal sind die Jahres- und Entdeckungslisten 2015 direkt in einem Sammelbeitrag zusammen gefasst, der frenetische Überschwang der irrwitzigen 2010er und 2011er Listen wird schwerlich noch einmal erreicht werden und das ist auch ganz gut so, wenn wir kopfschüttelnd an den damaligen Aufwand zurück denken. Gleichwohl sind diese jedem Teilnehmer völlig freie Hand lassenden jährlichen Listensammlungen als spezielle Labour of Love eine wertvolle Eskalierende-Träume-Konstante (siehe auch: 2012, 2013, 2014). Umso mehr freuen wir uns, dass neben einigen ET-Stammkräften inklusive des Hofbauer-Kommandos (HK) auch dieses Jahr Gary Vanisian und Jochen Werner wieder dabei sind und zudem der Nürnberger Festivalstammbesucher (und ET-Leser der ersten Stunde) Florian aus NRW erstmals dem Lockruf der ET-Listen gefolgt ist. Weiterlesen…

„Ich denke, sein bester, ehrlichster Film ist ivansxtc“ – Lisa Enos über das Filmgeschäft, Tolstoi und Bernard Rose – Teil 2

lisablog4
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Catch-33 des Jahrgangs 2013

Blind Detective

Im Prinzip das gleiche Spiel wie letztes Jahr, sprich: In Anlehnung an Movies & Sports eine nicht nach Präferenz, sondern nur alphabetisch sortierte Vorab-Liste meinerseits, bevor zum Jahreswechsel dann traditionell die gesammelten ET-Jahreslisten zumeist als Top Ten mit Ranking kommen. Weiterlesen…