Éric Rohmer – Zelluloid und Marmor

„Kritik ist eine Sache der Jugend, sie verlangt Ungestüm und freie Zeit.“
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CRAZED FRUIT und dann? Auf den Spuren von Kô Nakahira…

CRAZED FRUIT, 1956

 

Die Geschichte Nakahiras, geboren am 3. Januar 1926 in Tokio, ist vor allem die Geschichte EINES Films: CRAZED FRUIT (Kurutta kajitsu) von 1956. Zumindest ist dies der Eindruck, den man gewinnen könnte, wenn man sich intuitiv auf die Suche nach dem Namen Nakahira in unterschiedlichen filmhistorischen Darstellungen macht, immer wieder auf diesen Film verwiesen wird, der als epochaler Meilenstein gilt, als einer der wichtigsten Filme der 1950er Jahre, der das japanische Nachkriegskino wie kaum ein anderer mit seinem wilden Ungestüm umkrempelte und nahezu im Alleingang die japanische „Neue Welle“ in Gang gesetzt zu haben scheint. Fast könnte man den Eindruck gewinnen, Nakahira hätte nach dieser imposanten Großtat den Regisseursberuf an den Nagel gehängt und sich in den frühzeitigen Ruhestand verabschiedet. Doch was kam wirklich danach? Eine kleine (unvermeidlich ebenso unvollständige wie kursorische) Spurensuche anlässlich der bevorstehenden Retrospektive bei der diesjährigen Ausgabe der NIPPON CONNECTION in Frankfurt… Weiterlesen…

Ein Hauch von Zen – goEast 2014 wie es wirklich war – Teil 2

Hauch von Zen
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Godot ist ein Schrank – goEast 2014 wie es wirklich war – Teil 1

Jpeg
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Vorfreude (goes East), oder kurz: „λ = c / f“

DER AUSFLUG (REJS) von Marek Piwowski, 1970

Zuverlässig wie die Umstellung der Uhren kehrt jedes Frühjahr das goEast-Festival in Wiesbaden mit einer neuen Ausgabe zurück, um dem interessierten Publikum einen Einblick in das aktuelle Filmschaffen in Ost- und Mitteleuropa zu gewähren. Neben Sektionen wie dem Wettbewerb oder den Highlights, in denen Filme aus den letzten Jahren versammelt sind, ist auch diesmal wieder ein „Symposium“ (inklusive Filmreihe) dabei, ein von Eskalierende Träume besonders bevorzugter und gewürdigter Programmteil, auf den wir hier vorab einen genaueren Blick werfen wollen.

Ziel des Symposiums war es in den bisherigen Ausgaben oft, auf das zu Unrecht der Vergessenheit anheimzufallen drohende Filmschaffen einzelner Länder oder Gruppierungen, „Auteurs“ oder auch Studios aufmerksam zu machen, seien sie nun bemerkenswert durch ihren stilistischen und formalen Wagemut, ihre Ausbruchsversuche aus dem Korsett der filmischen Konventionen; durch die bewusste Abwendung vom bzw. kämpferische Opposition zum „staatlich Erwünschten“, ihre gesellschaftskritische Haltung – oder aufgrund anderer potentiell subversiver und als beispielhaft für die jeweilige Konzeption des Symposiums dienender Merkmale. Das gemeinsame und verbindende Element der jüngsten Ausgaben scheint vor allem, dass sie sich immer wieder um Ausgrabungen in Deutschland unbekannter oder (inzwischen) vernachlässigter Filme und FilmemacherInnen bemühen, sei es, weil sie bereits zur Entstehungszeit diesseits des sogenannten „Eisernen Vorhangs“ – wenn überhaupt – nur spärlich bzw. vereinzelt, d.h. in der Regel nur auf Festivals (oft mit zeitlicher Verzögerung) in Erscheinung traten. Sei es, weil sie durch die „westeuropäische Brille“ lediglich als „Epiphänomene“ internationaler Strömungen und Bewegungen wahrgenommen und kategorisiert worden sind, oder im Gegenteil (je nach Einzelfall vom Osten oder vom Westen) als „zu spezifisch“ und „zu hermetisch“ angesehen wurden, um international Verständnis oder Anklang finden zu können. Weiterlesen…