Ein tollpatschiger Milchmann zieht aus, um die Welt den Genuss frischer Milch aus traditioneller Familienproduktion zu lehren. Denn bedrängt von der Konkurrenz, die immer nassforscher die eigene Milch ins fremde Revier spritzt, gilt es den bedrohten Verwandten zur Seite zu stehen, damit bald wieder das weiße Gold aus der richtigen Quelle die durstigen Kehlen der Kunden hinab rinnt. Eine Herausforderung, vor der andere in trüber Ratlosigkeit kapitulieren würden, wird von unserem rundlichen, unbekümmerten Milchverteiler voller Energie und Enthusiasmus angenommen. Ob jung oder alt, dick oder dünn, Mädchen oder Junge, Dame oder Herr – unser eifrig-stoischer Milchhandelsreisender macht keine Unterschiede, denn er ist stets im Dienst und zur Stelle, um jeden Willigen mit den erquickenden Ergüssen praller Kuheuter zu beliefern. Bei so viel Tatendrang fliegt unserem Helden freilich bald auch das ein oder andere reizende Exemplar des anderen Geschlechts in die Arme, wovon er sich in seinem höheren Auftrag indes nicht beirren lässt und stets gern verzichtet – sollen ruhig andere sich den leichten Vergnügungen hingeben, während er sich ganz seiner Milch verpflichtet fühlt. Weiterlesen…
Die Geschichte Nakahiras, geboren am 3. Januar 1926 in Tokio, ist vor allem die Geschichte EINES Films: CRAZED FRUIT (Kurutta kajitsu) von 1956. Zumindest ist dies der Eindruck, den man gewinnen könnte, wenn man sich intuitiv auf die Suche nach dem Namen Nakahira in unterschiedlichen filmhistorischen Darstellungen macht, immer wieder auf diesen Film verwiesen wird, der als epochaler Meilenstein gilt, als einer der wichtigsten Filme der 1950er Jahre, der das japanische Nachkriegskino wie kaum ein anderer mit seinem wilden Ungestüm umkrempelte und nahezu im Alleingang die japanische „Neue Welle“ in Gang gesetzt zu haben scheint. Fast könnte man den Eindruck gewinnen, Nakahira hätte nach dieser imposanten Großtat den Regisseursberuf an den Nagel gehängt und sich in den frühzeitigen Ruhestand verabschiedet. Doch was kam wirklich danach? Eine kleine (unvermeidlich ebenso unvollständige wie kursorische) Spurensuche anlässlich der bevorstehenden Retrospektive bei der diesjährigen Ausgabe der NIPPON CONNECTION in Frankfurt… Weiterlesen…
„I think Nikkatsu’s position in the industry is unique. It’s a large company, but we worked on one single concept, sex, for 18 years, and made a very large number of films. Having sex is an activity where we clearly show our true natures. Examining the relationships between men and women is one of the best ways to show the essence of human beings. So we thought that by working with the theme of sex, we could explore ourselves more deeply and express the very core of the world.“ – Noboru Tanaka
(Maruhi) shikijô mesu ichibar – Japan 1974 – 83 Minuten – Regie: Noboru Tanaka – Produktion: Yoshihiro Yuhki – Drehbuch: Akio Ido – Kamera: Shohei Ando – Musik: Yasuo Higuchi – Schnitt: Shinya Inoue – Szenenbild: Gunji Kawasaki – Darsteller: Meika Seri , Junko Miyashita, Genshu Hanayagi, Moeko Ezawa, Sakumi Hagiwara, Shiro Yumemura, Akira Okamoto, Akira Takahashi, Hyôe Enoki, Ikunosuke Koizumi, Nagatoshi Sakamoto, Kenji Shimamura, Kunio Shimizu, Saburô Shôji