Zuverlässig wie die Umstellung der Uhren kehrt jedes Frühjahr das goEast-Festival in Wiesbaden mit einer neuen Ausgabe zurück, um dem interessierten Publikum einen Einblick in das aktuelle Filmschaffen in Ost- und Mitteleuropa zu gewähren. Neben Sektionen wie dem Wettbewerb oder den Highlights, in denen Filme aus den letzten Jahren versammelt sind, ist auch diesmal wieder ein „Symposium“ (inklusive Filmreihe) dabei, ein von Eskalierende Träume besonders bevorzugter und gewürdigter Programmteil, auf den wir hier vorab einen genaueren Blick werfen wollen.
Ziel des Symposiums war es in den bisherigen Ausgaben oft, auf das zu Unrecht der Vergessenheit anheimzufallen drohende Filmschaffen einzelner Länder oder Gruppierungen, „Auteurs“ oder auch Studios aufmerksam zu machen, seien sie nun bemerkenswert durch ihren stilistischen und formalen Wagemut, ihre Ausbruchsversuche aus dem Korsett der filmischen Konventionen; durch die bewusste Abwendung vom bzw. kämpferische Opposition zum „staatlich Erwünschten“, ihre gesellschaftskritische Haltung – oder aufgrund anderer potentiell subversiver und als beispielhaft für die jeweilige Konzeption des Symposiums dienender Merkmale. Das gemeinsame und verbindende Element der jüngsten Ausgaben scheint vor allem, dass sie sich immer wieder um Ausgrabungen in Deutschland unbekannter oder (inzwischen) vernachlässigter Filme und FilmemacherInnen bemühen, sei es, weil sie bereits zur Entstehungszeit diesseits des sogenannten „Eisernen Vorhangs“ – wenn überhaupt – nur spärlich bzw. vereinzelt, d.h. in der Regel nur auf Festivals (oft mit zeitlicher Verzögerung) in Erscheinung traten. Sei es, weil sie durch die „westeuropäische Brille“ lediglich als „Epiphänomene“ internationaler Strömungen und Bewegungen wahrgenommen und kategorisiert worden sind, oder im Gegenteil (je nach Einzelfall vom Osten oder vom Westen) als „zu spezifisch“ und „zu hermetisch“ angesehen wurden, um international Verständnis oder Anklang finden zu können. Weiterlesen…