100 deutsche Lieblingsfilme #65: Die Brut des Bösen (1979)

„Die Brut des Bösen“, der einzige wirkliche Easternversuch des bundesdeutschen Kinos erzählt, allein der selbst heute kaum gebrochenen Exponiertheit seines Masterminds wegen, diesseits seiner extrem straff gespannten Narrationslinie stets gleichzeitig die Geschichte eines einstmals millionenschweren Schlagerbarden, der sich ein slickes, wohlinszeniertes Karatepos direkt auf den Leib schneiderte. Nicht, weil der Kinomarkt 1979 unbedingt noch lauthals schreiend danach verlangt hätte, sondern schlicht weil er es in Personalunion als Regisseur, Hauptdarsteller, Produzent, Autor, Komponist und Stuntkoordinator gar zu liefern vermochte. Derart omnipräsent wie hinter den Kulissen ist Christian Anders auch vor der Kamera. Ihr Auge glüht in Liebe auf, wann immer sie ihn erspäht, liebkost seine Züge im Tages- wie nächtlichen Neonlicht gleichermaßen, hängt unablässig an seinen Lippen und zieht uns via unablässigen Subjektiven arglos mit ins Boot dieser zur höchsten Maxime erhobenen Sehnsucht. Weiterlesen…

14. Hofbauer-Kongress, Aufriss #12

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Eigentlich sollte unser „keuscher Zusatzfilm“ ‪#‎KeuZ‬ dieses Mal nicht, wie bereits im Juli, wieder aus Zentralasien, sondern aus Italien zu uns kommen. Tücken des 35mm-Schicksals und technische Gründe haben uns jedoch dazu bewogen, in letzter Minute Flugtickets nach Taiwan zu buchen, um uns dem SHAOLIN KUNG FU (達摩密宗血神飄 1976) des in der deutschen Fassung titelgebenden gelben Tigers zu widmen. In rasendem Tempo wird er uns aus der Tiefe der Kinoleinwand entgegenrauschen in diesem aerodynamischen Leinwandspektakel à la bonne heure, welches augenscheinlich ein verhinderter 3D-Film ist, der seiner Zweidimensionalität mit übergriffiger Kadrage und entfesselter Flugakrobatik trotzt: Fliegende Grabsteine und messerscharfe Bumerangs werden unmittelbar an uns vorbeischwirren, Falltüren sich öffnen und Gitter vor unserer Nase herabsausen, wenn Peng-Yi Chang seinen wirbelwindigen Hauptdarsteller Carter Wong durch eine abenteuerliche Fabel von Intrige und Verrat aus dem China des 17. Jahrhunderts segeln lässt. Umso größer ist die Freude, als wir möglicherweise die entsprechende Filmkopie, welche uns vor Kurzem zuflog, als Erste zu Gesicht bekommen werden: wie aus dem Ei gepellt hat sie jahrelang auf unsere fiebrigen Blicke gewartet und ist, wie’s scheint, stets den Attacken fahrlässiger Bahnhofskinofilmvorführer (wenn auch nicht dem bei Fuji-Filmmaterial je nach Kopiengeneration unvermeidlichen Fading) entronnen. Weiterlesen…